Frankenthal „Erstes Heimspiel, erster Sieg – Bombe“

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Frankenthal. Mit einem wichtigen 2:1 (1:0)-Sieg gegen den Nürnberger HTC ist die TG Frankenthal in die Saison in der Ersten Hallenhockey-Bundesliga gestartet. Wichtig war der Erfolg, weil es endlich wieder ein Heimsieg war, nachdem dies vergangene Runde nicht geklappt hat. Und es waren die ersten drei Zähler bei der Mission Klassenverbleib.

Die Erleichterung war Spielern, Trainer und Zuschauern anzumerken: Endlich wieder ein Heimsieg, haben sie wohl gedacht. Den hatte sich die TG zuvor mit einer über 60 Minuten guten Leistung in der Defensive erarbeitet. Und auch wenn Nürnbergs Trainer Norbert Wolff sein Team als das bessere gesehen hatte, so waren es doch die Gastgeber, die das Spiel über weite Strecken kontrollierten. Die Franken hatten zwar oft den Ball, gefährlich vor das TG-Tor kamen sie zunächst nicht. Stattdessen hatte Frankenthal durch Alexander Cunningham und Sven Becker (beide 3.) früh die Möglichkeit, das beruhigende erste Heimtor der Saison zu schießen. Das gelang nach gut einer Viertelstunde Timo Schmietenknop, der sich den Ball auf der linken Seite erkämpfte und dann den guten Steffen König im NHTC-Tor überwand. Auf der anderen Seite war der ebenfalls ausgezeichnet aufgelegte TG-Keeper Carsten Peikert bei zwei Strafecken der Franken auf dem Posten. Aus dem Spiel heraus ließ die Turngemeinde vor dem eigenen Tor kaum etwas zu. Und wenn Nürnberg doch mal gefährlich vor dem TG-Kasten auftauchte, war Peikert zur Stelle. So vor der Pause gegen Joshua Kastner und Leif Bechhold. Nach dem Seitenwechsel entschärfte er Versuche von Maxime Cerulus, erneut Kastner, Frederic Wolff und Benjamin Benzinger. Der Treffer aber fiel auf der anderen Seite, weil Paul Zettler da stand, wo ein Stürmer zu stehen hat. Direkt vor dem Tor setzte er konsequent nach und drückte die Kugel zum 2:0 über die Linie (34.). „Ich habe darauf spekuliert, dass der Ball dem Gegenspieler vom Schläger springt, was er auch getan hat. Es war nicht mein schönstes Tor, aber wichtig“, beschrieb Paul Zettler die Szene. Timo Schmietenknop und Alexander Cunningham hätten danach die Nerven der Zuschauer weiter beruhigen können, gingen aber teilweise etwas leichtfertig mit ihren Chancen um. „Wir hätten den Sack früh zumachen müssen“, befand TG-Trainer Can Yurtseven dann auch. So aber kam Nürnberg durch Wolff nach einer Ecke zum 2:1 (52.). Das ärgerte TG-Keeper Carsten Peikert, „weil es das Spiel noch mal eng gemacht hat“. Dass ihm dadurch ein Zu-null-Spiel durch die Lappen ging, steckte er weg. „Hauptsache gewonnen. Es war sehr wichtig, dass wir gleich den ersten Heimerfolg eingefahren haben. Jetzt können wir etwas befreiter aufspielen.“ Denn im Gegensatz zur vergangenen Saison brachten die Frankenthaler den Vorsprung diesmal über die Zeit. Yurtseven lobte die defensive Leistung seines Teams als „unfassbar“. Nürnberg sei gut drauf gewesen, habe seiner Mannschaft alles abverlangt. Er bemängelte, dass die TG die Konter nicht clever genug ausgespielt habe. Und bei eigenem Aufbau habe man die Bälle zeitweise zu leicht abgegeben. „Das war der erste Schritt in Richtung Ligaverbleib“, befand Yurtseven, der auf Stürmer Christian Trump und Abwehrspieler Hans-Christian Damm verzichten musste. Dafür gab Till Rostalski sein Erstligadebüt. Yurtseven attestierte dem Neuzugang vom Berliner HC eine sehr sichere Leistung. „Erstes Heimspiel, erster Sieg – Bombe“, meinte Paul Zettler nach der Partie. Auch Timo Schmietenknop, Schütze des 1:0, war nach eigenem Bekunden „extrem erleichtert“, als er das Siegerbier genoss. „Nach einer durchwachsenen Vorbereitung ...“ Die beiden vergebenen Ecken „ärgern mich. Aber da hatten wir auch nicht die richtige Aufstellung auf dem Feld.“ HTC-Coach Wolff war dagegen gar nicht zufrieden. Die Partie hatte aus seiner Sicht den falschen Sieger. „In der ersten Halbzeit fand Frankenthal nicht statt, wir hatten vier, fünf freie Schüsse. Das war ausschlaggebend. Eigentlich hätten wir das Spiel für uns entscheiden müssen.“ So spielten sie TG Frankenthal: Peikert, Kettemann - Beck, Henry Zettler, Rostalski, Becker, Beringer, Lauritz Fuchs, Cunningham, Gans, Paul Zettler, Schmietenknop Nürnberger HTC: König - Bechhold, Benke, Benzinger, Bernet, Cerulus, Förster, Haustein, Kastner, Kohlmann, Wolff Tore: 1:0 Schmietenknop (16.), 2:0 Zettler (34.), 2:1 Wolff (52., Strafecke) - Grüne Karten: Cerulus, Kohlmann - Strafecken: 2/0 - 4/1 - Beste Spieler: Peikert, Beck, Paul Zettler - König, Kastner, Wolff - Zuschauer: 580 - Schiedsrichter: Lubrich (Ludwigshafen)/Lange (Stuttgart).

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