Frankenthal „Endlich mal was Positives“

Frankenthal/Frankfurt. Immerhin hat es für die TG Frankenthal in der Rückrunde der Zweiten Feldhockey-Bundesliga dann doch noch zu einem Sieg gereicht. Das Abschlusswochenende brachte eine 2:7-Niederlage gegen den TSV Mannheim und einen 4:2-Erfolg beim SC Frankfurt 80. Unterm Strich bedeutet das Rang acht in der Tabelle.

„Endlich kann ich mal etwas Positives berichten.“ So meldete sich Manager Andreas Behm gestern via Handy aus Frankfurt. Seine Erleichterung über den ersten Rückrundensieg und insbesondere auch über die „gute Trotzreaktion nach diesem Samstagsspiel“ war hörbar. Der 4:2-Sieg (Tore: Melvin Fuchs, Paul Zettler, Alexander Cunningham und Sven Becker) trage dazu bei, „das TSV-Spiel vergessen zu machen“, meinte Behm. „Das Erfolgserlebnis ist für die Mannschaft ungemein wichtig.“ Mit dieser Einschätzung liegt Andreas Behm sicher richtig. Denn der Heimauftritt am Samstagnachmittag sorgte doch für einige erschrockene Gesichter. 200 Zuschauer bedeuteten angesichts der sportlichen Bedeutungslosigkeit eine schöne Kulisse fürs Strohhutfest-Heimspiel. Doch das 2:7 gegen den TSV Mannheim, der die Runde als Vizemeister beendete, ernüchterte (wir informierten in der RHEINPFALZ am SONNTAG). Dabei waren die Mannheimer auch nicht extrem stark, was nicht zuletzt an den lauten Zwischenrufen des zum Teil recht unzufriedenen Gästetrainers Stephan Decher zu hören war. Soll heißen: Mit mehr Kampf und einer besseren Einstellung hätte die TG am Samstag etwas holen können. In der ersten Hälfte hatten die Platzherren zudem auch Pech. Zunächst mit dem kuriosen Eckenpfiff in Minute drei, aus dem kurz darauf der Mannheimer Führungstreffer resultierte. In der nicht sonderlich temporeichen Partie hatte die TG dann sogar zweimal den Ausgleich auf dem Schläger, doch einmal ging nach einem starken Pass von Johannes Gans ein Stecher von Filip Bratkowski knapp übers Tor (16.), und dann schoss – erneut nach starker Gans-Vorarbeit – Sven Becker den Mannheimer Keeper aus drei Metern an (21.). Auf der Gegenseite war der TSV zur Stelle und nutzte einen Frankenthaler Ballverlust im Mittelfeld zum 0:2 (25.). Das Spiel kippte endgültig, als Melvin Fuchs unmittelbar nach der Pause eine Strafecke übers Tor setzte. Von da an leistete sich die TG etliche Fehlpässe im Mittelfeld und bereitete so den Boden für fünf weitere Mannheimer Tore. Die Ehrentreffer gelangen Manuel Eck (47./Strafecke) und Johannes Gans (69.). Zu allem Unglück musste in Minute 51 Torhüter Christoph Gans, der bei seinem ersten Einsatz 2014 gut spielte und auch gestern im Kasten stand, mit einer Gelben Karte für zehn Minuten vom Feld. Alles in allem ein schlimmes Spiel: „Schade, dass wir uns so verkaufen. So viele individuelle Fehler. Wir haben noch nicht einmal gekämpft“, war Trainer Fabian Rozwadowski am Samstag konsterniert. Dafür war er gestern gut gelaunt, auch wenn er weiß, dass Rang acht und nur sechs Punkte in der Rückrunde keine beeindruckende Bilanz sind. In Frankfurt habe man gesehen, „was wirklich in dem Team steckt, wir haben hier jede Menge Talent“, betonte er und hielt seinen Spielern in Sachen Kritik auch den Rücken frei: „In allen Gesichtern war eine riesige Erleichterung zu sehen. Die Mannschaft hat verstanden, dass es so wie am Samstag nicht geht.“ Dabei habe niemand die Reise nach Frankfurt angetreten, um dort Positives zu erwarten: „Uns ging es nur um Schadensbegrenzung.“ Doch es sei diesmal dann gelungen, defensiv kompakt zu stehen und mit einfachen Pässen nach vorne zu spielen. „Als wir dann endlich mal geführt haben, haben alle auch an die Taktik und die Vorgaben geglaubt. Es war eine sehr engagierte und kämpferische Leistung, während am Samstag die Moral weg war“, so Rozwadowski. Dabei fehlten gestern mit Hans-Christian Damm, Benjamin Otto und Sven Beringer drei Stammspieler, während mit Erik Kohlmann ein weiterer Jugendlicher sein Debüt feierte. Die TG habe sich auch nicht hängen lassen, als Frankfurt nach der 2:0-Führung zum 2:2 ausglich. „Wir hatten in der Phase bei Latten- und Pfostentreffern auch endlich mal Glück. Frankfurt hat die ganze Zeit Druck gemacht, aber wir haben uns gut befreit“, betonte Rozwadowski. Als die Gastgeber in der Schlussphase in Unterzahl waren, fielen noch die zwei Tore zum 4:2. „Ich bin super zufrieden und stolz auf diese Reaktion.“

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