Frankenthal Der Preis der Freiheit

Das Pfalztheater Kaiserslautern gastiert am Donnerstag, 26. Februar, um 20 Uhr mit Friedrich Schillers Drama „Don Carlos“ im Frankenthaler Congress-Forum.

Friedrich Schiller (1759-1805) hat mit seinem 1787 in Hamburg uraufgeführten „Don Carlos“ ein politisches Ideendrama geschaffen, das bis heute von brennender Aktualität ist. Es ist eine Abrechnung mit den Hütern der Macht und verweist gleichzeitig auf die Schwierigkeiten einer politischen Befreiung. Was ist der Preis für die Freiheit? Heiligt der Zweck die Mittel, auch wenn diese unmoralisch sind? Und bleibt der einzelne Mensch nicht immer ein Gefangener seiner Wünsche und Begierden? Die Geschichte spiegelt düstere Zeiten am spanischen Hof. Die strengen Gepflogenheiten des höfischen Lebens lassen es unter der prunkvollen Oberfläche lodern: Kronprinz Don Carlos liebt seine jugendliche Stiefmutter Elisabeth von Valois, doch diese kann beziehungsweise darf diese Liebe nicht erwidern. König Philipp II wiederum, den die Gefangenschaft in seinem eigenen Machtsystem längst vereinsamt und verbittert hat, findet keinen Zugang zu seinem Sohn, ja betrachtet diesen als träumerischen Nichtsnutz und Versager. Als Don Carlos’ Jugendfreund, der Marquis von Posa, aus dem umkämpften Flandern wiederkehrt, um sich am Hof für den flämischen Freiheitskampf stark zu machen, weitet sich die Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn zu einem politischen Konflikt aus. Um seinem aufklärerischen Ideal einer freien Gesellschaft zum Sieg zu verhelfen, inszeniert Posa eine aufwendige Intrige. Er spielt ein gefährliches Spiel, und unterschätzt dabei die erdrückende Macht der Kirche. (rhp)

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