IN eIgener Sache Der Gewissenhafte: Stephan Pieroth geht in Rente

Mehr als 19 Jahre Mitglied des Frankenthaler RHEINPFALZ-Teams: Stephan Pieroth.
Mehr als 19 Jahre Mitglied des Frankenthaler RHEINPFALZ-Teams: Stephan Pieroth.

Eigentlich ist er ja Westpfälzer. Und doch ist er einer der besten Kenner Frankenthals geworden: Stephan Pieroth kommt aus Dahn. Aber seit mehr als 19 Jahren arbeitet er in unserer Lokalredaktion hier in Frankenthal als stellvertretender Redaktionsleiter. Ob er sich am Anfang seiner Laufbahn bei uns hätte träumen lassen, dass Frankenthal mal seine berufliche Heimat würde, die er schätzen, mehr noch: die er lieb gewinnen würde?

Noch vor seinem Abitur hat Stephan Pieroth selbst sein journalistisches Talent entdeckt, brachte es zu einem der Chefredakteure der Schülerzeitung am Dahner Gymnasium. Aber auch sein damaliger Deutschlehrer fand den Schreibstil seines Einser-Schülers bemerkenswert und sendete dem Verleger der RHEINPFALZ ein eindringliches Empfehlungsschreiben. So trat Pieroth mit jungen 19 Jahren sein Volontariat an. Mit 21 wurde er Lokalredakteur in Kusel. Dann rief ihn die Bundeswehr zum Wehrdienst. Als er dort seine Pflicht erfüllt hatte, kehrte er zurück zur RHEINPFALZ in die Lokalredaktion Zweibrücken. Nach zwei Jahren lockte ihn ein Studium: Mittlere und Neuere Geschichte, Öffentliches Recht, Philosophie und Germanistik in Mainz. Er schloss es mit einer Promotion über die Geschichte der Parteipresse in Rheinland-Pfalz ab. Sie wurde ein Standardwerk. Statt einer wissenschaftlichen Karriere zog er es vor, seiner journalistischen Passion zu folgen und wurde Ende 1993 Lokalredakteur der RHEINPFALZ in Bad Dürkheim. 2001 ging er ins Politikressort, doch schon 2002 ereilte ihn der Ruf, stellvertretender Leiter unserer „Frankenthaler Zeitung“ zu werden.

Quellenstudium von akademischer Qualität

Stephan Pieroth war ein Glücksfall für unsere Redaktion hier – und für Frankenthal. Seine Kunst des Recherchierens war stilbildend. Sich in ein Thema reinknien und dran bleiben, das ist sein Berufsverständnis. So hektisch unser Beruf oft auch ist, er behielt stets die Geduld, ließ sich nicht von seiner Gründlichkeit abbringen. Nichts überließ er dem Zufall. Sein Quellenstudium war von akademischer Qualität – ein großer Wert in Zeiten von Fake News und Lügenpresse-Vorwürfen. Und er war ein Teamspieler, der auch mal mit feiner Ironie für Entspannung sorgte.

Auch in der Weiterbildung von Redakteuren und freien Mitarbeitern engagiert: Sonja Weiher.
In eigener Sache

Sonja Weiher übernimmt Stellvertreter-Posten

Mann für knifflige Fälle

Pieroth erarbeitete sich die Stadt, ihre Geschichte, ihre Gesellschaftsstruktur, ihre Wirtschaft, ihre Kommunalpolitik. Bald war er unser Mann für kniffelige Fälle. Sein Rat war in der ganzen RHEINPFALZ-Redaktion und oft auch in der Leserschaft gefragt. Immer, wenn es um die Geschichte der RHEINPFALZ geht, nutzen wir gerne sein Wissen; zuletzt sehr intensiv für unser Buch „DIE RHEINPFALZ 1945 bis 2020. Geschichte der Zeitung für die Pfalz“.

Ende März geht der 63-Jährige in Rente. Seit seiner Redakteurszeit in Bad Dürkheim wohnt Stephan Pieroth auch dort, genießt gerne den Wein der Mittelhaardt, den Pfälzerwald im Westen und den Rhein im Osten. Die Frankenthaler werden ihn gelegentlich durch ihre Stadt schlendern sehen, etwa, wenn Markttag ist.

Lieber Stephan Pieroth, im Namen des Verlages, der Chefredaktion, Ihrer Mannschaft und ganz sicher auch im Namen vieler Leserinnen und Leser rufe ich Ihnen auch an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön zu, und: alles Gute für Sie im nächsten Lebensabschnitt.

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