Frankenthal Cunningham im Torrausch

Alexander Cunningham traf gegen DHC-Torhüter Martin Fink zum 1:0 aus TG-Sicht.
Alexander Cunningham traf gegen DHC-Torhüter Martin Fink zum 1:0 aus TG-Sicht.

«FRANKENTHAL/BAD DÜRKHEIM.» Die TG Frankenthal hat am Wochenende in der Zweiten Hallenhockey-Bundesliga zwei torreiche Siege erzielt. Nachdem die Mannschaft von Trainer Can Yurtseven am Samstag im Heimspiel die HG Nürnberg 11:8 (5:2) bezwungen hatte (wir berichteten in der RHEINPFALZ am Sonntag), setzte sie sich gestern auswärts mit 5:4 (1:1) im Pfalzderby gegen den Dürkheimer HC durch.

Über mangelnde Unterhaltung konnten sich die rund 150 Zuschauer am Samstag in der Halle Am Kanal im Spiel gegen Nürnberg nicht beklagen. Mehrmals standen die Zuschauer auf und unterstützten die TG mit rhythmischem Klatschen. Das hatte sich die junge Mannschaft, die auf Kapitän Timo Schmietenknop verzichten musste, durch ihren Einsatz verdient. Mit Tempo vorgetragene Angriffe, schöne Kombinationen, effektive und selbstbewusste Abschlüsse zeichneten das TG-Spiel aus. Die Gastgeber bekamen allerdings auch deutlich mehr Räume geboten als beim Saisonauftakt gegen Stuttgart. Die TG startete konzentriert. Ein Doppelpack von Sandro Reinhard (2., 13.) – das zweite Tor fiel nach einer Strafecke –, brachte Sicherheit und die Führung, die die Frankenthaler über die gesamte Partie nicht mehr aus der Hand gaben. Auch weil Alexander Cunningham mit einer Selbstverständlichkeit vor dem Tor agierte, wie man es von ihm bisher selten gesehen hat. Dreimal traf er im ersten, zweimal im zweiten Durchgang. Richtig stark war auch Henry Zettler, der nicht nur schöne Pässe spielte, sondern ebenfalls zwei Tore schoss. Für die HG Nürnberg sorgte in der ersten Halbzeit der ehemalige Frankenthaler Julian Wuttke oft für Gefahr vor dem TG-Tor. Zwei kleine Schwächephasen mussten die Frankenthaler in der zweiten Halbzeit überwinden, insbesondere nach der 10:5-Führung. Immerhin acht Gegentore wurden zugelassen. Dabei zeichnete sich TG-Torwart Oliver Scharfenberger mehrfach aus, indem er einige hochkarätige Nürnberger Chancen entschärfte. Doch offensiv hatte die Turngemeinde einfach immer die passende Antwort. „20 Minuten Zweitliga-Niveau reichen nicht. Wir haben der TG zu viele Räume gegeben. Zeitweise haben wir auf Verbandsliganiveau verteidigt“, meinte HG-Trainer Matthias Schmeiser nach der Begegnung. TG-Coach Can Yurtseven war dagegen stolz auf sein Team: „Bis auf zwei, drei Minuten am Ende war ich sehr zufrieden“, meinte der Übungsleiter. „Jedes Tor war stark herausgespielt. Das Fehlen von Timo haben wir gut kompensiert.“ Alexander Cunningham meinte: „Die Vorbereitung auf das Spiel war träge. Wir haben uns dann in der Kabine mit Musik in die richtige Stimmung versetzt. Ich habe mir gedacht: Ballere die Dinger jetzt einfach rein.“ Gestern legten die Frankenthaler dann beim Dürkheimer HC nach. Das Pfalzderby begann mit stürmischen Fehlern der Gastgeber und einer abwartenden TG. „Wir haben gut verteidigt“, lobte Yurtseven die gute Umsetzung der taktischen Vorgaben seiner Mannschaft. Die wären nach vier Minuten fast schon wieder Makulatur gewesen, aber die von Philipp Metzger ausgeführte Strafecke blieb an den Verteidigerstöcken auf der Torlinie kleben. Stattdessen strahlten die Gäste mit ihren wenigen Kontern die größere Torgefahr aus. Und so traf Alexander Cunningham nach 24 Minuten zur nicht unverdienten Führung. Pech für Frankenthal, dass Jonathan Schmitt 40 Sekunden vor dem Seitenwechsel eine der wenigen Unaufmerksamkeiten der TG noch zum 1:1-Ausgleich nutzte. Besser wurde es für die Gastgeber auch nach dem Seitenwechsel nicht, obwohl es zunächst so aussah. Metzger (36.) und Christopher Matz mit einer tollen Rückhand (ebenfalls 36.) drehten die Partie, brachten den DHC erst zum zweiten Mal überhaupt in dieser Saison in Führung. Zuvor hatte Sandro Reinhard das 1:2 für die TG erzielt (35.). Und die Frankenthaler drehten nach dem Seitenwechsel so richtig auf. „Ich denke, wir haben dieses Spiel über die Athletik gewonnen“, kommentierte Yurtseven die drei Treffer seiner Spieler Manuel Eck (49.), Fridolin Lüschen (53.) und Marius Haber (58) in den letzten elf Minuten, die der DHC nur mit dem 4:4-Ausgleich von Matz kontern konnte. „Es waren wieder die Kleinigkeiten, die gegen uns gesprochen haben“, fasste DHC-Routinier Tobias Tempel seine Enttäuschung in Worte. „Zu viele Fehler, zu wenig gewonnene Zweikämpfe“, kommentierte Dürkheims Coach Andreas Schanninger das Spiel seiner Mannschaft. So spielten sie TG Frankenthal: Scharfenberger - Schneider, Eck, Hayn, Beck, Beringer, Haber, Reinhard, Zettler, Albrecht, Lüschen, Cunningham HG Nürnberg: Raum - Faustmann, Rudolf, Spitzbart, Krüger, Kretschmar, Fritsche, Borgmann, Weigand, Kokolakis, Wuttke Tore: 1:0 Reinhard (2.), 2:0 Reinhard (13., Strafecke), 2:1 Wuttke (14., Siebenmeter), 3:1 Cunningham (15.), 3:2 Wuttke (24.), 4:2 Cunningham (25.), 5:2 Cunningham (27.), 6:2 Cunningham (31.), 6:3 Fritsche (35.), 7:3 Zettler (36.), 7:4 Krüger (46., Strafecke), 7:5 Weigand (49.), 8:5 Zettler (50.), 9:5 Cunningham (51.), 10:5 Lüschen (52.), 10:6 Krüger (56.), 10:7 Krüger (57.), 10:8 Wuttke (58., Siebenmeter), 11:8 Beringer (60.) - Strafecken: 3/1 - 4/1 - Gelbe Karte: Beringer - Beste Spieler: Scharfenberger, Cunningham, Zettler - Krüger, Faustmann, Wuttke - Zuschauer: 150 - Schiedsrichter: Horn (Frankfurt)/Jung (Ludwigsburg).

Sandro Reinhard (grünes Trikot), hier im Heimspiel am Samstag gegen Nürnberg mit HG-Keeper Felix Nickel, erzielte am Wochenende
Sandro Reinhard (grünes Trikot), hier im Heimspiel am Samstag gegen Nürnberg mit HG-Keeper Felix Nickel, erzielte am Wochenende drei Tore für die TG.
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