Frankenthal Auftakt zum Millionenprojekt

Stadtklinik-Verwaltungsdirektor Ralf Kraut ( im Vordergrund) erklärte OB Martin Hebich an einem Musterexemplar, mit welchen neue
Stadtklinik-Verwaltungsdirektor Ralf Kraut ( im Vordergrund) erklärte OB Martin Hebich an einem Musterexemplar, mit welchen neuen Fenstern die Klinik ausgestattet wird.

Auf einer großen Wandfläche durften sich die gut 80 geladenen Gäste als „Graffiti-Künstler“ versuchen und ihren Namenszug hinterlassen. Derweil ging es in dem nebenan im Klinikpark aufgeschlagenen Partyzelt bei Glühwein, Gulaschsuppe und musikalischen Schmankerl der Frankenthaler Jazzsängerin Sigrun Schumacher entspannt und kommunikativ zu. Wie die Jungfrau zum Kind mit Niederkunftstermin am 31. Dezember sei er zur Verantwortlichkeit für das Krankenhaus gekommen, sagte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) und spielte damit auf den Weggang des bisherigen Krankenhausdezernenten, Bürgermeister Andreas Schwarz (SPD), nach Ludwigshafen an. Mit der voraussichtlich bis September 2020 dauernden Fassadensanierung werde ein äußerliches Zeichen gesetzt, sagte der OB. Es handle sich um eine wichtige Maßnahme, für die 4,8 Millionen Euro investiert würden und eine Förderung durch das Kommunale Investitionsprogramm 3.0 in Aussicht gestellt sei. Die neuen Fenster – ein Musterexemplar konnte inspiziert werden – lösten das Problem der „Verschattung“ innovativ. Die digitale Patientenakte werde auf die Bereiche Anästhesie und OP erweitert, kündigte Hebich an. Als weitere große Herausforderungen bezeichnete er die Aufstockung der Psychiatrie von 20 auf 40 Plätze und die Verlegung der Tagesklinik im Metznerpark in das Haupthaus. „Dadurch lassen sich Kostenvorteile generieren.“ Für die Stadtklinik sei 2018 ein gutes Jahr gewesen, bilanzierte der OB. Die OP-Sanierung, die acht Millionen Euro gekostet habe, sei abgeschlossen. Wichtige „Gerätschaften“, so die mobilen C-Bögen – sie kommen während der Operation zum Erkennen anatomischer Details zum Einsatz – seien angeschafft worden. Mit Unterstützung des Fördervereins und der Lydia-Hornig-Stiftung hätten für 40.000 Euro drei Zimmer für die Palliativ-Betreuung eingerichtet werden können. Auch der Hubschrauberlandeplatz sei ertüchtigt worden. Als weitere „Marksteine“ bezeichnete Hebich das Qualitätsmanagement bei der postoperativen Schmerztherapie und der Schlaganfalleinheit. Im vergangenen Jahr seien nicht nur über 10.000 Patienten in der Stadtklinik behandelt worden, auch die ambulanten Leistungen hätten gesteigert werden können. Besonders erfreulich: 400 Kinder hätten das Licht der Welt erblickt. „Die Jahresbilanz kann sich sehen lassen“, unterstrich Hebich und bedankte sich bei allen, die zu diesem Erfolg beigetragen hätten. Zu den beim Sozialgericht erhobenen Klagen der gesetzlichen Krankenversicherungen im Zusammenhang mit der Abrechnung der neurologischen Komplexbehandlung bei Schlaganfällen (wir berichteten) merkte Martin Hebich an, dass es nicht nachvollziehbar sei, wenn Jahre später Rückzahlungen drohten. Es müsse wieder Rechtssicherheit hergestellt werden. Kritisch äußerte sich der OB zum Pflegepersonalstärkungsgesetz, das zu einer Verschärfung der ohnehin angespannten Situation führen könne. Denn viele Einrichtungen fänden nicht das geeignete Personal, weil der Arbeitsmarkt leer gefegt sei. Kopfprämien zu zahlen, finde er nicht richtig. Mit Blick auf den in diesem Jahr anstehenden 40. Geburtstag der Stadtklinik sprach der OB von einer „guten Konstanten in der medizinischen Versorgung der Stadt“, die auf das vor 250 Jahren gegründete Elisabeth-Hospital zurückgehe.

4,8 Millionen Euro investiert die Stadt für geplante neue Klinikfassade, die auch zu Einsparungen bei den Energiekosten führen s
4,8 Millionen Euro investiert die Stadt für geplante neue Klinikfassade, die auch zu Einsparungen bei den Energiekosten führen soll.
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