Frankenthal Auf Enttäuschung folgt Zuversicht

Sonja Zimmermann (links) wurde rechtzeitig zur Endrunde in Mannheim wieder fit.
Sonja Zimmermann (links) wurde rechtzeitig zur Endrunde in Mannheim wieder fit.

«Mannheim/Frankenthal.» Am Ende hat es für die Frankenthalerin Sonja Zimmermann und die erste Damenmannschaft des Mannheimer HC beim Final Four der Ersten Feldhockey-Bundesliga nicht ganz gereicht. Im Finale unterlag der MHC auf eigenem Platz dem UHC Hamburg 0:2 (0:2). Verständlich, dass die 17-Jährige enttäuscht war. Dabei war es lange fraglich, ob sie überhaupt fit werden würde für das Turnier.

Die Enttäuschung sei schon riesig gewesen, sagt Sonja Zimmermann einen Tag nach der Finalniederlage gegen die Norddeutschen (wir berichteten). „Wir hatten eigentlich eine gute Bilanz gegen den UHC. Da fragt man sich hinterher schon, woran es gelegen hat.“ Und mit einer Nacht Abstand gingen ihr immer noch ein paar Szenen durch den Kopf, in denen sie sich frage, ob man nicht irgendwas anders, besser habe machen können. Unterm Strich habe wohl die Erfahrung den Ausschlag zugunsten des UHC Hamburg gegeben. „Dabei waren wir die ersten Minuten überlegen. Aber wir haben eben unsere Chancen nicht genutzt. Wir haben vor allem die Ecken nicht verwertet“, erzählt sie. Jeder habe 100 Prozent gegeben. „Aber es hat eben nicht gereicht.“ Doch sie ist zuversichtlich. Der MHC sei ein junges Team. „Irgendwann kriegen wir das hin. Ich bin erst 17. Da können noch viele Finals kommen.“ Dabei war ihre Teilnahme an der Endrunde lange fraglich. Beim Lehrgang der U21-Nationalmannschaft in Köln knickte sie im Testspiel gegen Malaysia ohne Fremdeinwirkung mit dem linken Fuß um. „Es hat sich erst gar nicht so schlimm angefühlt. Ich hatte an eine Bänderdehnung gedacht“, erinnert sie sich. Doch ein MRT brachte Klarheit: Kapselriss, Bänderriss, Bändereinriss und Knochenmarködem. „Der Fuß war kaputt. Und es hieß schon, dass es fürs Final Four auf gar keinen Fall reicht.“ Sie habe trotzdem jeden Tag ein bisschen trainiert. „Ich wollte nicht einsehen, dass ich wegen der Verletzung auf die Endrunde verzichten sollte.“ Am Ende sei es ein „knappes Rennen mit der Zeit“ gewesen. Erst in der vergangenen Woche ist sie wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Die persönliche Leistung am Wochenende sei dann okay gewesen, aber eben nicht so, wie wenn sie die volle Vorbereitung mitgemacht hätte. Mit dem abgelaufenen Hockey-Jahr in Feld und Halle ist sie unterm Strich zufrieden. Auch wenn es nicht zu einem nationalen Titel gereicht hat. „Wir sind ein junges Team, haben als solches eine super Entwicklung im vergangenen Jahr gemacht.“ Das gelte auch für sie persönlich. Sie habe so viele Erfahrungen gesammelt. Und sie verdiente sich ihre ersten Sporen in der Nationalmannschaft. Mit dem Bundesligafinale ist die Feldhockey-Saison für Sonja Zimmermann noch nicht beendet. „Ich mache jetzt erst mal zwei Wochen Pause, damit der Fuß sich erholen kann.“ Aber dann steht schon die Feldrunde mit der A-Jugend an. Die will sie unbedingt noch mitnehmen. „Das ist das letzte Jahr, in dem ich noch bei der A-Jugend mitspielen kann. Es macht immer riesig Spaß.“ Dann geht’s noch zur U21-Nationalmannschaft. „Das zieht sich wahrscheinlich bis zum Bundesliga-Start hin.“

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