Frankenthal 1250 Jahre Frankenthal: Gottesdienst zum Thema Heimat

Etwas 200 Besucher kamen zum Gottesdienst, der auf historischem Boden stattfand.
Etwas 200 Besucher kamen zum Gottesdienst, der auf historischem Boden stattfand.

Der Heimatbegriff in seinen vielfältigen Facetten bildete den thematischen Schwerpunkt des ökumenischen Gottesdienstes, mit dem am Sonntag mit knapp 200 Besuchern in der Erkenbertruine die Festwoche „1250 Jahre Frankenthal“ endete. Eingeladen hatten die protestantischen Gemeinden und die katholische Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit.

Angelehnt an einen Text des Propheten Jeremia „Suchet der Stadt Bestes“, erinnerte Pfarrerin Christina Neumann daran, dass die Herkunft eines Menschen früher Teil seines Nachnamens – Beispiel: Jesus von Nazareth – und seiner Identität gewesen sei. Der emotionale Aspekt spiele eine wichtige Rolle. So könne Heimweh krankmachen. Wer die Heimat bei Gott und im Glauben suche, finde sie im Herzen. Als wesentlich stellte die in der Pilgerpfad-Gemeinde tätige Seelsorgerin heraus, alle Menschen willkommen zu heißen und ihnen Gastfreundschaft anzubieten. Dies sei der Inbegriff von Nächstenliebe.

Drei persönliche Geschichten

Die Frage, was Frankenthal zur Heimat macht, wurde in drei sehr persönlich gehaltenen Wortbeiträgen aufgezeigt. Ihre enge Verbundenheit mit der Stadt und ihren Menschen brachte die Ur-Frankenthalerin Liselotte Baum, Vorsitzende des Gemeindeausschusses von St. Ludwig und lange Jahre die gute Seele des Strandbadlagers, zum Ausdruck. Frank Schmitt, Mitglied des Presbyteriums in Studernheim, hat seine sächsische Heimat verlassen und in Ludwigshafen eine Arbeit gefunden. „Nur wohnen wollte ich dort nicht.“ Im kleinsten Frankenthaler Vorort sei er mit offenen Armen empfangen worden und fühle sich wohl. Und Ute Hatzfeld-Baumann, Stadtratsmitglied der Grünen/Offene Liste aus Mörsch, unterschied zwischen Heimat und Sehnsuchtsorten. Sie berichtete von ihrer ehrenamtlichen Arbeit mit Geflüchteten und den im Alltag häufig auftauchenden Problemen.

Etwas 200 Besucher kamen zum Gottesdienst, der auf historischem Boden stattfand.
Etwas 200 Besucher kamen zum Gottesdienst, der auf historischem Boden stattfand.

„Das Sein besteht nicht nur aus dem Hier und Heute“, stellte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) in seinem Schlusswort heraus. Dies sei auch bei den Veranstaltungen der Festwoche deutlich geworden. Es sei festzustellen, dass viele Menschen in der Gesellschaft keine Heimat mehr fänden. „Bei denen, die bei uns Aufnahme suchen, dürfen wir keine Unterschiede machen“, betonte er. Ein Blick in die Geschichte zeige, dass die Stadt sich zu allen Zeiten für andere geöffnet und sich als Zentrum menschlichen Zusammenlebens verstanden habe.

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