Frankenthal 100 Prozent für Baldauf

Mit 96 Prozent Zustimmung auf Platz eins gewählt: Gabriele Bindert.
Mit 96 Prozent Zustimmung auf Platz eins gewählt: Gabriele Bindert.

Gabriele Bindert (58), Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion in Frankenthal, führt ihre Partei als Spitzenkandidatin in die Kommunalwahl am 26. Mai. Das beste Ergebnis bei der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend im Haus der Donaudeutschen Landsmannschaft erzielte Christian Baldauf (51): Alle 76 Stimmberechtigten entschieden sich für ihn.

Den Entwurf der Kandidatenliste, den der CDU-Kreisvorstand vorbereitet hatte, akzeptierten die Mitglieder unverändert. Nahezu alle Bewerber fanden in der vom früheren OB Theo Wieder geleiteten Versammlung breite Unterstützung. Bindert, die auch CDU-Kreisvorsitzende ist, konnte 96 Prozent Zustimmung für sich verbuchen. Tobias Busch (55), ihr Amtsvorgänger als langjähriger Fraktionsvorsitzender, kandidiert nun auf dem „Ehrenplatz“ 44. Mit Franz-Josef Lutz (67) und Burkard Firsching (60) treten weitere altgediente Ratsmitglieder nur noch auf hinteren Plätzen (42 und 43) an. „Wir wollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Verantwortungsbereitschaft stärken“, sagte Bindert in ihrem Ausblick auf die kommende Arbeitsperiode des Stadtrats. Dabei gelte es auch, die Chancen zu nutzen, die neue Technologien böten – etwa Elektromobilität, Car-Sharing, digitale Anmeldung in Kindertagesstätten oder „papierlose Ratsarbeit“. Für die Forderung, dass Frankenthal weiter selbstständige kreisfreie Stadt bleiben müsse, erbat und erhielt Bindert „Sonderapplaus“. Den Einsatz für den Klimaschutz auch auf lokaler Ebene, den Ausbau der schulischen Infrastruktur und die Förderung von Ausbildung und Wirtschaft nannte sie ebenso als wichtige Ziele wie die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Frankenthal müsse eine Stadt bleiben, in der sich die Menschen „sicher fühlen“, forderte Bindert. Besonders wichtig sei es, zusätzlichen „Wohnraum für alle zu schaffen“. Dazu gehöre auch, dass es möglich gemacht werde, „innerörtlich höher zu bauen“. Um all dies durchzusetzen, strebe die CDU „eine Mehrheit im Stadtrat“ an. Christian Baldauf, Spitzenkandidat 2014 und jetzt auf Platz zwei der Liste, begründete den Wunsch, seine kommunalpolitische Arbeit trotz vieler Verpflichtungen auf Landes- und Bundesebene fortzusetzen, so: „Was in Frankenthal läuft, erdet mich.“ In der kommenden Kommunalwahl gehe es „um mehr – unter anderem, weil davon auszugehen ist, dass sich mehr Parteien bewerben“, unterstrich Baldauf. Es gelte daher, stärker als bisher „mit den Leuten zu reden“ und „ihnen zuzuhören“. Die zuletzt zweistelligen AfD-Wahlergebnisse in Frankenthal seien ein Warnsignal: Diese Wähler seien keineswegs „alles Nazis, aber die sind frustriert“. Baldauf forderte, „dass wir in der Sicherheitsfrage weiterkommen müssen“. So habe es zur Weihnachtszeit bei der Polizei leider eine „Unterbesetzung sondergleichen“ gegeben. Positiv sei die für den Bahnhof abgeschlossene Sicherheitspartnerschaft. OB Martin Hebich und er bemühten sich zurzeit, dazu beizutragen, dass das Kulturzentrum Gleis 4 „nachhaltiger auf die Beine kommt“, sagte Baldauf. Wichtig für die Stadt sei ebenso das Theater Alte Werkstatt. Aufpassen müsse man, „dass unser Krankenhaus stark bleibt“. Bei Ärzten gebe es eine erkennbare Fluktuation; neue Fachkräfte zu finden werde schwieriger. Baldauf rief seine Partei auf, sich des Themas Kinderarmut anzunehmen und sich „über Wohnraum zu unterhalten“. Der Schulstandort Frankenthal müsse „so stark bleiben, wie er ist“. Sportplätze seien zum Teil „in die Jahre gekommen“; auch hier seien die Kommunalpolitiker aufgefordert, aktiv zu werden. RÜCK-SPIEGEL, SEITE 2 KANDIDATEN 1. Gabriele Bindert, 2. Christian Baldauf, 3. Doris Schwarz, 4. Heike Haselmaier, 5. Manuel Baqué, 6. Hans Dropmann, 7. Sonja Schönherr, 8. Daniel Kühner, 9. Stefan Krantz, 10. Daniel Winkes, 11. Hugo Campidelli, 12. Verena Baqué, 13. Elisabeth Boldt, 14. Angelique Kapper, 15. Lucas Spiegel, 16. Michael Baumann, 17. Jonas Breßler, 18. Jürgen Jerger, 19. Simon Lutz, 20. Sibel Sünmez, 21. Ulrich Fleischmann, 22. Lothar Maurer, 23. Stephan Finke, 24. Peter Clemens, 25. Martin Svoboda, 26. Fritz Hester, 27. Matthias Just, 28. Thomas Merz, 29. Carmen Noppenberger, 30. Uwe Bürkle, 31. Ferdinand Fiege, 32. Nina Semrau, 33. André Oberbeck, 34. Corinna Metzger, 35. Winfried Rogel, 36. Karl Scheller, 37. Felix Kapper, 38. Rosita Nickel, 39. Jenny Neufeld, 40. Daniela Thumann, 41. Alexander Riede, 42. Franz-Josef Lutz, 43. Burkard Firsching, 44. Tobias Busch.

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