Frankenthal Sparkasse Rhein-Haardt: Ab April öffnen alle Filialen zur selben Zeit

Schallschutz rundum: eine der 23 Beschäftigten im neuen Kunden-Dialog-Center in Neustadt.
Schallschutz rundum: eine der 23 Beschäftigten im neuen Kunden-Dialog-Center in Neustadt.

Ab April öffnen alle 43 Filialen der Sparkasse Rhein-Haardt am Morgen zur selben Zeit. Das hat ihr Vorstandsvorsitzender Andreas Ott am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Neustadt angekündigt. Geöffnet sind dann alle ab 9 Uhr statt – wie bisher mancherorts der Fall – ab 8.30 Uhr.

Hinzu kommt ein zweiter Dienstleistungsabend in den großen Filialen: außer donnerstags zusätzlich montags bis 18 Uhr. Damit wolle die Sparkasse ihre Öffnungszeiten den Bedürfnissen ihrer Kunden anpassen, so Ott. Beispielsweise nutzten diese immer mehr Online- und mobile Zugänge. Darüber hinaus stehe mit dem neuen Kunden-Dialog-Center ein erweiterter Service zur Verfügung, der fast alle Dienstleistungen umfasse. Dass Filialen geschlossen werden, sei 2018 nicht geplant. Was die Folgejahre bringen würden, müsse abgewartet werden, schloss Ott an seine Ausführungen vom vergangenen Jahr an. Mit Blick auf 2017 lag die Bilanzsumme der Sparkasse Rhein-Haardt, die ihren Sitz in Bad Dürkheim hat, zum zweiten Mal bei über vier Milliarden Euro. Vor allem dem originären Kundengeschäft sei das Plus von 125 Millionen Euro im Vergleich zu 2016 zu verdanken. Der Vorstandsvorsitzende wertete das als Beweis dafür, dass die Qualitäts- und die Multi-Kanal-Strategie des Geldinstituts richtig seien.

Eigenmittel aufgestockt

Zwar war das Geschäftsjahr 2017 erfolgreich, doch hat auch die Sparkasse Rhein-Haardt weiter mit Niedrigzinsen und Vorschriften der Bankenaufsicht zu kämpfen. Die gute Bilanz helfe aber dabei, so Ott. Beispielsweise hätten die Eigenmittel um 5,5 Prozent auf 339 Millionen Euro aufgestockt werden können, der Jahresüberschuss sei stabil gehalten worden – womit man die notwendige Quote, um Risikogeschäfte abschließen zu dürfen, deutlich über den gesetzlichen Vorschriften erfülle. Eine „rasante Entwicklung“ habe die Sparkasse 2017 beim Wertpapiervermögen erlebt, das auf über eine Milliarde Euro gestiegen sei, führte Ott aus. Das hänge insbesondere damit zusammen, dass die Kunden angesichts von Negativzinsen Sparalternativen suchten. Vor allem regelmäßiges Sparen sei das, „was unsere Kunden wollen und brauchen“, sagte Ott. Mit Blick auf die Altersvorsorge seien Fondssparpläne ein wichtiger Baustein: „Dafür wollen wir werben.“ Dass die Sparkasse Rhein-Haardt 2017 höhere Preise für alle Girokonten eingeführt hat, wurde von der Mehrzahl der Kunden laut Ott „mit Verständnis aufgenommen“. Die Anzahl der Online-Kunden habe sich erhöht (plus 9,9 Prozent) und liege aktuell bei über 50 Prozent. Die Internet-Filiale sei insgesamt rund 7,7 Millionen Mal besucht worden.

Anzahl der Auszubildenden rückläufig

Weiterhin nutzte die Sparkasse die natürliche Fluktuation, um sich personell zu „verschlanken“. Das betrifft laut Ott aber nicht die Geschäftsstellen. Zurückgegangen ist die Anzahl der Auszubildenden. Aber: „Wir würden gern mehr ausbilden“, so Ott, doch entspreche die Qualität der Bewerber nicht immer den Anforderungen, gerade in Sachen Digitalisierung. Mit rund einer Million Euro hat die Sparkasse Rhein-Haardt 2017 Projekte in der Region unterstützt. Im Juni wird ihr Verwaltungsrat beschließen, wie viel Geld an die beteiligten Kommunen ausgeschüttet wird. Andreas Ott rechnet derzeit mit um die 2,2 Millionen Euro. Davon würde Neustadt 17 Prozent erhalten, der Kreis Bad Dürkheim 63, die Stadt Frankenthal 20 Prozent.

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