Frankenthal Landessieger aus dem Norden

Mit seinem Werk Hexagon auf Platz eins: Andreas Kosok aus Gusterath-Tal (Kreis Trier-Saarburg).
Mit seinem Werk Hexagon auf Platz eins: Andreas Kosok aus Gusterath-Tal (Kreis Trier-Saarburg).

Gesellenstücke der 14 besten Teilnehmer des Schreiner-Landeswettbewerbs „Die gute Form“ sind bis zum 4. November im Kunsthaus Frankenthal zu sehen. Preise gab es am Freitag für die ganz vorne Platzierten: Landessieger wurde Andreas Kosok aus Gusterath-Tal (Kreis Trier-Saarburg), Zweiter Robin Baum aus Altenkirchen. Beide können nun am Bundeswettbewerb teilnehmen.

28 Schreinergesellen hatten sich am Wettbewerb der Landesinnung beteiligt. Der Stellenwert der Gestaltung im Handwerk soll laut Verband durch diesen Wettbewerb bewusst gemacht werden. Landtagsvizepräsidentin Astrid Schmitt (SPD) beglückwünschte bei der Feierstunde die erfolgreichen Teilnehmer. Kunsthandwerk und traditionelles Handwerk gingen hier Hand in Hand. Sie freue sich, dass neben den anwesenden zehn Gesellen auch vier Gesellinnen teilgenommen hätten, sagte sie. „Es könnten noch mehr weibliche Teilnehmer werden.“ Das Nützliche und Schöne werde bei diesen Arbeiten wunderbar verbunden, und das Schreinerhandwerk setze auf Nachhaltigkeit und Ökologie, sagte Dieter Schnitzer, Vizepräsident der Handwerkskammer der Pfalz. Fantasie und Gestaltungskraft würden bei diesem Wettbewerb deutlich. Gerade im Handwerk seien Berufsethos und ehrenamtliches Engagement groß, hob Beigeordneter Bernd Knöppel (CDU) hervor. Harmonie und Funktion seien wichtig, und „die hier gezeigten Leistungen wecken Hoffnung“, betonte Helmut Schreider (Frankenthal), Obermeister der Schreinerinnung Vorderpfalz. Die große Freude über die gelungenen Arbeiten war Arne Bretschneider, Bereichsleiter Berufsbildung und Schulentwicklung, bei der Übergabe der Preise anzumerken. Hermann Hubing, Geschäftsführer des hessischen und rheinland-pfälzischen Tischlerhandwerks, erinnerte daran, dass nicht nur eine akademische Ausbildung wertvoll sei: „Mit einer Ausstellung wie dieser können und müssen wir darauf aufmerksam machen, was das Handwerk alles kann.“ Der Erstplatzierte, Andreas Kosok (Unikat Möbeltischlerei Karl-Heinz Thesen, Gusterath-Tal) hat laut Jury mit seinem Stück „Hexagon“ aus Räuchereiche und Corian (ein Verbundwerkstoff) einen einzigartigen Hingucker und Anfasser geschaffen. Das filigrane Möbelstück enthält sechs Schubladen zur Aufbewahrung von Gläsern und Flaschen. Die Sechsecke geben dem Stück ein außergewöhnliches Aussehen. Der Zweitplatzierte Robin Baum (Möbelwerkstätte Gert Schumann, Altenkirchen) hat laut Jury eine Mischung aus Schrank- und Ankleidemöbel aus Eiche und lackiertem Stahl geschaffen, das praktisch, jung, massiv und doch leicht wirke. Paul Sprenger (Hering Holzhandwerk, Herrstein) errang Platz drei. Er hat einen Cocktailschrank gefertigt, der laut Bewertung mit seiner monolithischen Optik fast sakral wirke und an einen japanischen Hochzeitsschrank erinnere. Ebenfalls als sehr besonders beurteilte die Jury die Arbeiten von Julian Krieger und Alba Aufleger, die beide eine Belobigung erhielten. Das hängende Lowboard als Getränkebar von Julian Krieger (Krieger-Treppen, Traben-Trarbach) sei ein klassisches Möbel in ausgewogener Proportion und angenehmem Materialmix. Bei Alba Aufleger (Schreinerei Aufleger, Mainz) gefielen der Jury die materialsparende Filigranität ihres Tischchens und die gestaltgebenden Eckverbindungen, die eine florale Leichtigkeit vermittelten. ÖFFNUNGSZEITEN Kunsthaus Frankenthal, Hans-Kopp-Straße 22, bis zum 4. November dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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