Frankenthal Ein besonderes Hörvergnügen

Eine besinnliche Stunde mit advent- und weihnachtlichen Liedern bescherte am späten Sonntagnachmittag der katholische Kirchenchor St. Cäcilia Roxheim seinen zahlreichen Zuhörern in der katholischen Pfarrkirche St. Maria Magdalena. Zu dem vielseitigen Programm trug auch der Männerchor der Chorvereinigung Bobenheim-Roxheim bei.

„Es kommt ein Schiff geladen“ lautete das Motto des Konzerts. Als Fracht hatten dafür sowohl der Leiter des Kirchenchors, Karl Finck, als auch Rudolf Brenner, Leiter des Männerchors, Werke aus der Zeit des Barock und der Moderne ausgewählt. Sie zeigten damit, dass das Thema der Geburt Jesu, vor allem aber das Warten auf den Erlöser, durch die Jahrhunderte nichts an Aktualität verloren hat. An Anfang und Ende des Konzerts hatte Finck zwei bekannte Weihnachtslieder gesetzt: das bereits 1599 entstandene „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ in der Choralbearbeitung von Johann Sebastian Bach und das von Georg Friedrich Händel vertonte „Tochter Zion“. Beide intonierte der Kirchenchor gemeinsam mit den Konzertbesuchern. Dabei stimmte Robert Mikolasch an der Orgel die wie ein fröhliches Tanzlied komponierte Bearbeitung von „Wachet auf“ mit ihren einprägsamen Wiederholungen so heiter, dass sich Freude und Leichtigkeit auch auf die Zuhörer übertrugen. Um 1450 ist der Text zu „Es kommt ein Schiff geladen“ entstanden. Der deutsche Kirchenmusiker Klaus Wallrath hat den Satz dazu so gestaltet, dass Textstellen individuell betont werden. Der Ursprung von „Ubi caritas“ geht noch weiter zurück. Der Ursprung von „Ubi caritas“ geht noch weiter zurück. Der Text ist in einer Handschrift in St. Gallen aus dem 8. Jahrhundert überliefert. Eddie Snyder hat die Melodie dazu einschmeichelnd wie ein Wiegenlied gesetzt. Der Kirchenchor – einfühlsam begleitet von Zhana Minasyan am Piano – interpretierte das Lied mit an- und abschwellender Lautstärke in sanfter Wellenbewegung. Ein besonderes Hörvergnügen bereitete auch das andächtig vorgetragene „Weihnachts-Wiegenlied“ des englischen Komponisten John Rutter. Sehr schön herausgearbeitet hatten die Sängerinnen und Sänger mit ihrem Dirigenten vor allem den Refrain mit dem „Ave Maria“ aus Engelsmund, der zusammen mit der Orgelbegleitung an das Rauschen eines kräftigen Flügelschlags erinnerte. Von den Zuhörern wurde das mit spontanem Beifall belohnt. Ebenso war es mit dem „Loblied der Engel“ von Dmitri Bortnjanski mit seinen ausgefallenen Anklängen an russische und italienische Musik. Sein Name ist bei uns wenig geläufig, dennoch hat der ukrainisch-russischer Komponist unsere Kirchenmusik stark beeinflusst. Musikalische Zitate aus „Stille Nacht, heilige Nacht“ hat Hermann Sonnet in sein Opus 140, die „Weihnachtsglocken“, einfließen lassen. Dargeboten wurde es vom Männerchor. Die Sänger beschrieben darin die Stille einer sternenklaren Winternacht und weckten Weihnachtsstimmung. Zu Willy Trapps Text und Bearbeitung von Henry Purcells im 17. Jahrhundert komponierten „Lobt den Herrn der Welt“ begleitete Rudolf Brenner den gut ausgewogenen Chor an den textlichen Schwerpunkten des Gotteslobs mit der Trompete. Und noch eine Trompete war zu hören: die der jungen Musikerin Kathrin Pollok. Sie spielte das „Ave Maria“ von Franz Schubert ergreifend und glänzte mit zwei weiteren Stücken: einem an einen Huldigungsmarsch erinnernden „Trumper Tune“ von Maurice Greene, und der „Andacht“ von Andreas Willscher. Kathrin Pollok intonierte sie wie ein inniges Gebet und schuf damit Bilder von einer unendlichen Weite.

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