Donnersbergkreis Zur Sache: Adient – Weltmarktführer bei Autositzen

Seit 31. Oktober 2016 ist die Firma Adient als eigenständiges Unternehmen an der New Yorker Börse gelistet – bislang erfolgreich: Wer damals Aktien gekauft hat, könnte sie nun mit rund 50 Prozent Aufschlag wieder loswerden. Vice President IT Michael Tschoepke erläuterte die Gründe, die zur Ausgliederung der Automotive-Sparte – und damit auch der Werke der ehemaligen Firma Keiper – aus dem US-Konzern Johnson Controls geführt haben: „Die Aktieneigentümer wollten künftig einen Mischkonzern, keinen Automotive-Konzern mehr haben. Sie lieben mehr den gleichmäßigen Erfolg, während das Autogeschäft eher zyklisch verläuft.“ Tschoepke betonte, dass Adient weltweiter Marktführer für Komplettsitze und unter den Top 5 der Autozulieferer ist: Das Unternehmen mit rund 75.000 Mitarbeitern verkauft im Jahr über 25 Millionen Sitzsysteme, der nächste Konkurrent hat ein Volumen von weniger als der Hälfte. Größter Kunde ist VW, aber auch die amerikanischen Riesen General Motors, Ford und Chrysler gehören zum Kundenstamm. Dass Tschoepke für die Firma eine „sehr erfolgreichen Reise“ erwartet, begründete er unter anderem mit der „vertikalen Integration“: Johnson Controls habe sich über Jahre gezielt mit Zulieferern verstärkt, die in ihrem jeweiligen Bereich Marktführer waren – Keiper eben bei den Lehneneinstellern. So ist Adient nun in der Lage, die kompletten Sitze selbst zu produzieren: von Mechanismen und Strukturen über Schäume, Polster, Gewebe, Bezüge bis hin zu Verkleidungen. Ein weiterer Vorteil: „Wir sind weltweit aktiv und produzieren dort, wo der Kunde uns braucht“, erläuterte Plant Manager Martin Queck. Die hohe Anzahl von 150 Werken sei auch der „Just-in-time“-Produktion geschuldet. Das alles trägt dazu bei, dass 2015 (damals noch als Sparte von Johnson Controls) eine Rendite von 6,7 Prozent erwirtschaftet worden ist – „bei Keiper hatten wir zwischen zwei und drei Prozent“, so Tschoepke. Künftig peile Adient eine Rendite von sieben Prozent an. Auch deshalb, „weil wir ein gesundes Unternehmen sind und viel von dem, was wir vorhaben, aus eigenen Mitteln finanzieren können“. |kra

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