Gauersheim Z-Secco in Neuauflage

Stellen den neuen Z-Secco zusammen (von links): Moritz Himmel, Bernd Pflüger, Gunter Herweck, Anna Göhring, Helmut und Joshua Kr
Stellen den neuen Z-Secco zusammen (von links): Moritz Himmel, Bernd Pflüger, Gunter Herweck, Anna Göhring, Helmut und Joshua Krauß.

Seit dem Jahr 2015 und dem ersten Sattelfest im Zellertal gilt der Z-Secco als flüssiges Bindeglied und bestes Werbematerial für die Region zwischen Donnersberg und Rhein. Nun wurde es Zeit für den neuen Jahrgang – dem sich die jungen Winzer annehmen durften.

Wie der ausgewiesene Radweg im Zellertal und die entsprechend angezeigten Wanderwege will der prickelnde Tropfen Werbebotschafter für die noch recht junge Tourismusregion Zellertal sein, die zwei renommierte Weinbaugebiete zusammenbringt.

So wurde der Z-Secco mit nur einer Ausnahme von allen Zellertaler Winzern unterstützt und erfolgreich an den Besucher, die Wanderin und den Radfahrer der Region gebracht. Jetzt stand eine Neuauflage des erfolgreichen Werbeträgers an, der Cuvée aus zwei Weinbaugebieten musste neu erstellt werden. Als Organisator und Verbindungsmann zwischen dem Tourismusverein Zellertal aktiv und den beteiligten Winzern hatte Gunter Herweck die Weinfachleute versammelt, um den Z-Secco 2022 zu kreieren.

Junge Winzer am Zug

Ort der kreativen Veranstaltung war das Weingut Krauß in Gauersheim, eingeladen waren die Weingüter Klein, Hagmaier und Göhring aus Mölsheim (rheinhessischen Teil) sowie die Weingüter Janson-Bernhard, Schwan-Himmel, Martinspforte, Schwedhelm und Krauß (Pfälzer Seite). Diesmal oblag es den jungen Winzern, sich dem Geschmack des neuen „Pricklers“ anzunehmen. In Gauersheim probierten und beurteilten die jungen Weinfachleute den jungen, neuen Cuvée, unterstützt von den erfahrenen Hinweisen von Helmut Krauß und Bernd Pflüger.

Anna Göhring, Joshua Krauß und Moritz Himmel standen voll hinter der Idee und dem leichten, leckeren Sommergetränk. „Mit einem guten Secco können wir gerade junge Menschen an das Thema Weingenuss heranführen, das hat auch der Erfolg des Z-Seccos gezeigt“, sagt Anna Göhring. Was so einfach klingt, ist echte Arbeit, die aber den jungen Weinmenschen sichtlich Spaß macht. Ihre Aufgabe ist es, mit dem neuen Cuvée an den Geschmack des vergangenen Jahrgangs heranzukommen.

Eine anspruchsvolle Aufgabe

„Man soll den Z-Secco erkennen, aber er ist von den Anteilen und Rebsorten nicht identisch mit seinem Vorgänger, er soll die Regionen verbinden, also regionstypisch sein und nicht lagenspezifisch“, lautet die fachkundige Erläuterung. Also wurde abgemessen, geschwenkt, geschnüffelt und geschlürft, doch das meiste kam in die „Stütz“, denn keiner konnte einen Schwips beim ernsthaften Arbeiten gebrauchen. Eigentlich schade, denn die Weine, die versucht und in unterschiedlicher Prozentzahl zusammengegossen werden, haben jeder für sich schon ihre Klasse.

Gunter Herweck übernahm das genaue Abmessen nach den Vorschlägen der Fachleute. Nach dem fachspezifischen Austausch einigte man sich auf die Grundweine und es brauchte vier Versuche, bis alle mit dem Geschmack für den neuen Secco zufrieden waren. Er sollte nicht zu breit werden, nicht zu süß und nicht zu trocken, spitzig und Lust auf die Region erzeugen – eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit sehr viel Ernst und auch guter Laune tauschten sich die Winzer aus.

Keine Konkurrenz für eigenen Betrieb

„Genau das schätzen wir an unserer Arbeit mit und für den Secco. Wir können uns hier auch mal in aller Ruhe über unsere Ideen und Ziele austauschen, das kommt im Alltag selten vor, weil jeder auf seinem Weingut ja genügend Arbeit und wenig Zeit hat“, waren sich Anna, Joshua und Moritz einig. Bernd Pflüger und Helmut Krauß freuten sich nicht nur an dem Kreieren der neuen Köstlichkeit, sondern auch an der Intensität, mit der die Jungen ihrer Branche ans Werk gingen.

Sie alle haben eine hochgrundierte Ausbildung und verstehen, wovon sie sprechen. „Auch wenn wir in den Betrieben unterschiedliche Philosophien vertreten, ob ökologisch oder konventionell, der Austausch darüber und die Freude am Gestalten des gemeinsamen Produktes sind schon Klasse“, sagen die jungen Fachleute einstimmig. Und sie sind sich auch einig: Der Z-Secco ist keine Konkurrenz für den eigenen Betrieb, sondern ein gemeinsames Werbeprojekt für die Region. Sie schwärmten vom Synergie-Effekt und stehen begeistert hinter der Sache.

Versuchsglas Nummer vier

Das freute Gunter Herweck besonders, denn er setzt sich seit vielen Jahren für den sanften Tourismus in dieser Region ein. Als Wanderfreund und Hauptorganisator des radelnden Sattelfests, das immer mehr Besucher ins Tal zieht, lässt er sich immer wieder Neues einfallen. Dazu nutzt er auch moderne Technik. Höchstpersönlich hat er Rastplätze an den Zellertaler Wanderwegen mit Aufklebern versehen, die einen QR-Code tragen. Darauf ist unter dem Stichwort „Z-Kulinarik“ zu erfahren, wo und wann welche Betriebe und Gasthöfe geöffnet haben und zum Essen und Trinken einladen. Wieder ein weiterer wichtiger Schritt, Menschen im Zellertal für Land, Leute und Produkte zu begeistern, findet der ideenreiche Harxheimer: „Wir wollen nicht die Massen, sondern wir wollen die Genießer nachhaltig in die Region holen.“

Mit dem neuen Secco wird das sicher auch gelingen. Alle waren sich am Ende einig: Das Versuchsglas Nummer vier wird es werden. Helmut Krauß wird das professionelle Abfüllen und das Anreichern mit Kohlensäure übernehmen, dann ist der Z-Secco 2022 fertig. Und für die Weinliebhaber gilt es herauszuschmecken, wie hoch nun der Anteil von Sauvignon, Muskateller, Morio und Scheurebe tatsächlich ist. Zu entdecken ist der Z-Secco einfach, dafür sorgt das Künstler-Etikett von Detlof von Borries und die Präsenz in den Weingütern, Geschäften und Gasthöfen der Region.

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