Donnersbergkreis „Wir sind für spezielle Wünsche offen“

Im Grünstadter Globus-Baumarkt ist seit Erscheinen des Filmes noch keine Veränderung feststellbar. Jedenfalls nicht bei den Verkaufszahlen. Kabelbinder sind in der Drei-Monats-Bilanz genau so viele wie sonst auch über die Ladentheke gewandert. Und auch bei den Seilen und dem Klebeband sieht es genauso aus. Das weiß Klaus Glaser von der Werkzeugabteilung, wo es auch Ketten gibt. Von denen sind tatsächlich in letzter Zeit einige mehr verkauft worden. „Aber ob das damit zu tun hat? Kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Glaser. Vielleicht der Kunde, der letzte Woche Klettband gekauft hat – 2,10 Meter. Das wären für die Arme jeweils 45 Zentimeter und für die Beine 60 Zentimeter. Doch das misst wahrscheinlich keiner so genau aus. Aber immerhin wäre es sinnvoller als Kabelbinder. „Tut ja auch weh“, findet sein Kollege und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Wenn ein Kunde jedoch mit einem „speziellen Wunsch“ in den Baumarkt komme, habe man keine Hemmungen, erklärt der Mitarbeiter. „Wir sind für alles offen“, sagt er augenzwinkernd. Glaser hat sogar schon ein paar Kunden bei ihrem Schlafzimmer-Umbau beraten. Da war beispielsweise mal ein Pärchen, das sein Bett verstärkt hat, da es aufgrund des Übergewichts – weiter wollen wir nicht darauf eingehen – mehrfach zusammengekracht war. Und da war mal ein Mann, der nach einer Befestigung für eine Liebesschaukel gefragt hat. Natürlich wurde er dabei beraten, und Glaser rief sogar bei der Dübel-Firma an, um die richtigen Modelle für die Schlafzimmerdecke zu besorgen. Die richtigen Ketten gab es auch. Allerdings ist das schon ein dreiviertel Jahr her. Auch andere „Spielzeuge“ könne man problemlos selbst bauen, erklärt er schmunzelnd. Ein Andreaskreuz aus der Holzabteilung mit Seilen aus der Werkzeugabteilung, beispielsweise. Im Toom-Baumarkt wurde noch nicht so explizit nachgefragt, so Marktleiter Patrick Becker, der sich allerdings vorstellen kann, dass es Nachahmer gibt. Er selbst war noch nicht im Film, hat aber schon davon gehört. Eine junge Kollegin, die über den Weg läuft, könnte das bestimmt wissen: Carolina Matthiesen, Fachberatung Ambiente (wie passend!) kam aber leider auch noch nicht dazu, den Film zu sehen. Kabelbinder kann sie sich allerdings nicht vorstellen. „Dann noch eher mit Seilen“, schlägt sie vor. Sie weiß von einer Kollegin, die den Film gesehen hat: Janine Schäfer. „Klar, das Klischee sind immer die Kabelbinder“, erzählt sie. „Aber wir haben auch Seile, Ketten und Klebeband. Wobei, da würde ich eher Kreppband empfehlen – wenn einer nachfragen würde.“ Im Film habe man so viel gar nicht gesehen, findet sie. Da waren eher Krawatten im Einsatz. Diese werden im Baumarkt nicht verkauft, dafür aber Stoff. Wer nähen kann, ist klar im Vorteil. Aber beraten hat auch Schäfer noch keinen Kunden zu dem Thema. Vermutlich seien das eher die ruhigen Kunden, die alleine durch den Markt schlenderten und versuchten, jede Beratung zu umgehen. Schließlich zeigt Becker das Regal mit den Kabelbindern. Und tatsächlich: Die langen, breiten sind restlos ausverkauft. Da ist selbst der Chef überrascht. Schließlich sind es normalerweise die kleinen, praktischen, die eher verkauft werden. „Das hätte ich jetzt nicht gedacht“, so Becker.

x