Darts Winnweilerer Winfried Matheis: „Gabriel Clemens hat etwas Großes geschafft “

Hat Darts-Geschichte geschrieben: Gabriel Clemens, der noch für das Bundesligateam des DV Kaiserslautern gemeldet ist, hat bei d
Hat Darts-Geschichte geschrieben: Gabriel Clemens, der noch für das Bundesligateam des DV Kaiserslautern gemeldet ist, hat bei der WM unter anderem die Nummer eins der Welt aus dem Wettbewerb geworfen.

Bei der Darts-WM in London mischt mit Gabriel Clemens („The German Giant“) erstmals ein Deutscher unter den besten vier Spielern der Welt mit. Sehr zur Freude von Winfried Matheis aus Winnweiler, dem Präsidenten des Dartverbands Rheinland-Pfalz. Reiner Bohlander hat sich mit ihm unterhalten.

Winfried Matheis, aktuell läuft ja die Darts-WM. Sie verfolgen die Veranstaltung am Bildschirm, oder?
Besser. Ich bin in der Frühphase der Weltmeisterschaften mit zwei Bekannten im Alexandra Palace in London gewesen. Wir konnten ein paar Sessions sehen. Das ist ja schon eine wahnsinnig gute Stimmung.

Waren Sie verkleidet?
Nein. Das muss auch nicht jeder. So ganz wild wollten wir es dann doch nicht haben. Und auch die Zuschauer in Zivil sind im „Ally Pally“ gern gesehen ( schmunzelt).

Haben Sie ein Spiel vom „German Giant“, dem „deutschen Riesen“ Gabriel Clemens gesehen?
Nein. Wir haben aber Florian Hempel, neben Martin Schindler und Clemens der dritte deutsche Starter, live in Aktion verfolgen können.

Aber Clemens, der ja aus Saarwellingen kommt und in der Vergangenheit für den Dartverein Kaiserslautern spielte, ist ja kein Unbekannter für Sie?
Ich kenne Gabriel Clemens natürlich. Er ist ein sympathischer Mensch, macht ja auch sehr viele karitative Dinge. Ich kann mich auch gut erinnern, als er vor einigen Monaten bei uns im Dartverein in Winnweiler Accessoires verschenkte.

Wie bewerten Sie seine Leistung bei der WM?
Das ist fantastisch gewesen. Er hat ganz Großes geschafft und schon deutsche Darts-Geschichte geschrieben.

Erwarten Sie nun einen Darts-Boom in Rheinland-Pfalz?
Ach, jeden Januar während und nach der Weltmeisterschaft haben wir doch einen sehr regen Zulauf. In den vergangenen Tagen habe ich wieder vermehrt Anrufe bekommen von Interessierten, die jetzt unbedingt mit dem Dartspielen anfangen wollen. Aber klar: Mit Gabriel Clemens hat nun ein deutscher Dartspieler erstmals bei der WM für Furore gesorgt. Und in Deutschland könnte das unserem Sport noch einmal einen Schub geben. Ich hoffe, dass wir gerade in der Jugend vielleicht einen Boom bekommen.

Hat Corona dem Dartsport geschadet?
Klar. Vor allem in der Jugendarbeit waren wir gezwungen, stillzuhalten. Ich selbst mache ja in Winnweiler an der Schule eine Dart-AG, die fiel eben durch die Pandemie flach.

Wie ist die Tendenz aktuell in Sachen Darts im Land und vor allem im Donnersbergkreis?
Im Großen und Ganzen entwickelt sich der Dartsport weiter sehr positiv in unserer Region. Wir haben ja im Donnersbergkreis mit dem DSV Donnersberg in Winnweiler, bei dem ich ja auch noch Vorsitzender bin, dem TuS Ilbesheim und dem SV Lautersheim drei Klubs, die richtig aktiv sind.

Zurück zur Weltmeisterschaft. Wer ist denn Ihr Lieblingsspieler?
Mir hat der Belgier Dimitri van den Bergh sehr gut gefallen. Er ist ein ruhiger Spieler. Was er da an der Scheibe mit seinen Pfeilen abliefert, hat was Meditatives. Ich mag das. Das gefällt mir besser als das Gepose eines Gerwyn Price oder Michael van Gerwen. Das sind zwar super Dartspieler, aber das Getue, das mag ich nicht.

Sie selbst spielen auch noch aktiv oder?
Klar, ich krieg’ auch mal ein gutes Spiel hin. Aber konstant in so guter Form die 501 herunterzuspielen, wie es die Profis bei der WM tun, das ist doch wirklich faszinierend. Das ist für mich dann auch der Beweis: Dart ist wirklich echter Hochleistungssport.

Zur Person

Winfried Matheis ist Präsident des Rheinland-Pfälzischen Dartverbandes (RPDV). Der 63-Jährige, der in Sippersfeld aufgewachsen ist und in Winnweiler den DSV Donnersberg mitbegründet hat, ist seit Jahren begeisterter Fan der fliegenden Pfeile.

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