Donnersbergkreis Weniger Straftaten

60 Prozent Aufklärungsquote gelte in Polizeikreisen als Erfolg, hieß im Polizeipräsidium (PP) bei der Vorstellung der Kriminalstatistik für 2018, die sich auch auf Teile des Donnersbergkreises bezieht. In der Westpfalz liegt die Quote bei 67,9 Prozent. Die Anzahl der Straftaten, besonders der Wohnungseinbrüche, bewegt sich auf einem Tiefststand. Doch es gibt auch Anstiege.

„Klasse, dass wir mit 31.228 Straftaten so tief liegen“, sagte Polizeipräsiden Michael Denne. Im Zuständigkeitsbereich des PP Westpfalz, der die kreisfreien Städte Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie die Landkreise Kusel, Südwestpfalz und Teile des Donnersbergkreises und des Landkreises Bad Kreuznach umfasst, gab es in den vorhergehenden 18 Jahren stets mehr Straftaten als 2018. Die gestiegene Aufklärungsquote erklärte Denne mit dem starken Engagement der Polizeibeamten und vielen nützlichen Zeugenhinweisen. Zu den häufigsten Delikten gehören im PP Westpfalz Diebstähle (28 Prozent), sonstige Straftaten (24 Prozent) – etwa Sachbeschädigungen oder Hausfriedensbrüche – und Rohheitsdelikte wie Körperverletzung oder Nötigung. Sexualstraftaten oder Kapitalverbrechen wie Mord oder Totschlag haben kaum einen Anteil an der Gesamtkriminalität – allerdings sind in beiden Bereichen die Zahlen gestiegen. Während 2017 nur neun „Straftaten gegen das Leben“ registriert wurden, waren es 2018 28 – zwei davon endeten tödlich. Laut Heiner Schmolzi, Leiter der Kriminaldirektion Kaiserslautern, waren das vornehmlich Delikte, in denen Menschen brutal angegriffen oder lebensgefährlich verletzt wurden. „Meistens spontan und nicht geplant“, erläutert Schmolzi. Dabei spielten häufig Alkohol oder psychische Ausnahmezustände eine Rolle. Schmolzi: „Bisher ist der starke Anstieg nur eine Momentaufnahme, mal sehen, wie es 2019 weitergeht.“ Den Löwenanteil stellten Beziehungskonflikte oder Familienkonflikte da. Dass die Anzahl an Sexualdelikten 2018 gestiegen ist, hängt unter anderem mit einer deutlichen Steigerung der Fälle von „Verbreitung pornografischer Schriften“ (26 Fälle mehr als 2017) oder „Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornografischer Schriften“ (19 Fälle mehr als 2017) zusammen. Denne: „Die Sensibilität in dem Bereich ist gestiegen, da wird uns eher mal etwas gemeldet.“ 2018 kam es zu 68 Vergewaltigungen (Aufklärungsquote 80,9 Prozent), in den meisten Fällen Beziehungstaten. Denne: „Bei uns sitzt keiner nachts im Busch und wartet. Meistens kennen Täter und Opfer sich, wenn auch manchmal nur kurz.“ Der Anteil an Straftaten durch Zuwanderer an der Gesamtkriminalität lag laut Polizei 2018 bei 5,3 Prozent, im Vergleich zum Vorjahr seien die Taten von 1484 auf 1663 angestiegen. Schwerpunktmäßig Diebstähle und Körperverletzungen. Denne: „Uns ist Wurst, wo jemand herkommt. Wir verfolgen Straftaten unabhängig von Hautfarbe oder Religion.“

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