Donnersbergkreis „Versteckt“ zwischen Alsenz- und Appeltal

Obwohl kein Hof, sondern dank neuen Bildmaterials des Flugsportvereins Südlicher Donnersberg mal wieder ein „richtiges“ Dorf gesucht war, haben sich die RHEINPFALZ-Leser mit unserem vergangenen Luftbild-Rätsel schwer getan. Kein Wunder, liegt doch die Gemeinde „abseits der großen Verkehrswege, auf dem Höhenrücken zwischen Appelbach und Alsenz“, wie Claus Becker aus Mauchenheim festgestellt hat. Nur 23 Teilnehmer haben die richtige Lösung gewusst: Winterborn.

Der 180-Einwohner-Ort ist nur zu erreichen über die Landesstraße 403, die Niederhausen im Appeltal über die Stationen Winterborn und Kalkofen mit Alsenz verbindet. Auch Alois Barth aus Winnweiler betont, dass die Gemeinde „von meinem Wohnort ziemlich entfernt und außerdem nicht an einer häufig zu befahrenden Wegstrecke liegt“. Sehr geholfen habe ihm, dass er das Dorf unlängst auf einer „Informationsfahrt“ mit einer Autokamera sowohl aus Richtung Niederhausen als auch aus Richtung Kalkofen passiert habe. Zwar sei die Perspektive von oben eine gänzlich andere – zu erkennen sei aber aus der Luft das gleich hinter dem Ortsausgang aus Richtung Niederhausen an einer scharfen Linkskurve und nach rechts abzweigenden Straße stehende Gehöft. „Ein Bild, das auch die Autokamera zeigt, da man darauf zufährt. Ihr Foto von oben konnte ich also anhand meiner Aufnahme von unten enträtseln“, erläutert Barth. Claus Ellerwald aus Rockenhausen haben ebenfalls „der markante Bauernhof an der Rechtskurve Richtung Niederhausen“ und darüber hinaus die protestantische Kirche auf die richtige Spur gebracht. Für Volker Langguth-Wasem aus Sankt Alban war Winterborn „leicht zu erkennen“: Hier wohne die 94-jährige Patentante seiner Frau, das Haus – ein ehemaliger Bauernhof – sei am rechten Bildrand zu sehen. Bei den mehrmaligen Besuchen im Jahr „treffen wir dort auch immer die ganze Verwandtschaft“. Langguth-Wasem: „Ein schönes Foto von Winterborn in der Landschaft mit viel Grün darum.“ Neben dem Hinweis darauf, dass Winterborn „in den letzten 50 Jahren etwa ein Drittel seiner Einwohner ’verloren’ hat“, hebt Claus Becker noch die „bedeutende Nordpfälzer Familie Brunck“ als bekannteste Vertreter des Ortes hervor. Allen voran der Chemiker Heinrich von Brunck (1847 bis 1911), der bei der damals noch jungen BASF zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten aufstieg und nach dem die Heinrich-von-Brunck-Halle in seinem Heimatdorf benannt ist. Zudem wurde er 1889 alleiniger Eigentümer von Schloss, Schlossgarten nebst ehemaligem Ballhaus in Kirchheimbolanden – die Immobilie hatte fünf Jahre zuvor sein älterer Bruder Ulrich, Reichstagsabgeordneter und Ehrenbürgermeister der Stadt, übernommen. Noch heute werde deshalb das Andenken der Familie „im Schlossgarten von Kirchheimbolanden gepflegt“, so Becker. (kra)

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