Donnersbergkreis Ungeschlagen ins Halbfinale

Albisheim. Für Engelbert Klag ist es ein Wiedersehen aus längst vergangenen Tagen. Eine kleine Zeitreise zurück in die Anfangsjahre der 90er: Durch ein 3:0 (2:0) über den TuS Göllheim sicherte sich Klags SV Kirchheimbolanden den Einzug ins Halbfinale auf der Albisheimer Sportwoche – und trifft am Dienstag auf seinen Ex-Club TSV Gundheim (20.20 Uhr). Die Rheinhessen, stets im vorderen Bezirksliga-Drittel, gehen als klarer Favorit ins Spiel. Zuvor wird Titelverteidiger TuS Rüssingen vom Landesligisten TSG Kaiserslautern gefordert (18.40 Uhr).

Ungeschlagen. Gruppensieger. Sieben Punkte. Nach der ersten Partie hätte das wohl niemand für möglich gehalten. Rückblick: Die Sportwoche begann für Engelbert Klags SV Kirchheimbolanden – gelinde gesagt – mäßig. Ein erst kurz vor Abpfiff erzieltes 1:1 gegen den tief stehenden FV Rockenhausen II ließ die Kritiken laut werden. Doch der SVK wendete das Blatt: Erst der starke 4:2-Sieg über die TSG Kaiserslautern, jetzt am Donnerstag das 3:0 gegen Bezirksligist TuS Göllheim, bei dem die Kreisstädter nicht mehr investierten als nötig. Der Absteiger kämpfte sich ins Turnier. „Montag und Dienstag haben wir unwahrscheinlich viel trainiert. Da haben Konzentration und Spritzigkeit gefehlt. Mit der Leistung und der Einstellung bin ich aber zufrieden“, bilanzierte der neue SVK-Trainer nach dem zweiten Gruppenerfolg. Seine Elf legte einen imposanten Start hin: Durch Timo Kotysch (10.), allmählich der neue Torjäger des Vereins, und Sven Rebsamen (25.) führte sie schnell mit 2:0. Ein flugs vorgetragener Konter, veredelt von Thomas Rothecker, bedeutete in Halbzeit zwei die Entscheidung – weil Helmut Rufes TuS seine Feldvorteile nicht nutzte. Der SVK steht im Halbfinale. „Ich weiß natürlich nicht, wie die anderen jetzt noch kommen. Donnerstag ist als Endspieltag etwas unglücklich. Ich glaube nicht, dass die Mannschaften ihre besten Aufgebote bringen“, blickt Klag auf den Rundenbeginn am nächsten Wochenende. Auf ihn wartet nun eine ganz hart zu knackende Nuss. Und ein Bekannter aus alten Zeiten: das rheinhessische Bezirksliga-Team TSV Gundheim um Ex-Profi Dieter Gutzler. Anfang der 90er hatte Klag dort angeheuert. Er blieb drei Jahre. Achim Baldauf war ratlos. Der Coach der TSG Zellertal rechnete mit einem Brocken. Seine Mannschaft lief schließlich als Underdog auf, musste gegen die klassenhöhere Spielvereinigung bestehen. Eine kampfstarke Truppe, die wenige Tage zuvor um ein Haar den Verbandsliga-Aufsteiger TuS Rüssingen gestürzt hätte. Pustekuchen. „Meines Erachtens war Gauersheim erschreckend schwach. Keine Ahnung, warum. Wir waren überlegen, sind aber immer wieder am guten Torwart gescheitert“, befand Achim Baldauf. „Vier, fünf Tore hätten wir mindestens schießen müssen. Das war dann auch etwas kläglich von uns.“ Der Knackpunkt: Oliver Korschelts frühes 1:0 (8.), nach dem die Zellertaler das Spiel in die Hand nahmen. Vor allem ihr im Antritt starker Mittelstürmer Marco Deibert bekam vor dem Kasten jedoch öfters das Flattern. Ohne Folgen. Simon Kabs besiegelte den Sieg durch das 2:0 (61.), für die Spielvereinigung Gauersheim reichte es nur zum Anschluss durch Jonatan Horsch (82.). Trotz der drei Punkte: Auch die TSG Zellertal ist raus. „Wir haben gegen eine gute Bezirksliga-Mannschaft gespielt. Aber wieder mal bin ich mit der Leistung nicht zufrieden. Mit den ganzen Urlaubern im Moment ist es schwierig, eine Mannschaft einzuspielen.“ Nächste Woche beginnt auch für den TuS Rüssingen die Pflicht-Saison – und immer noch trainiert Ako Yalcin mit nicht mehr als einer guten Rumpf-Elf. Den Trainer fuchst das. Gerade, weil seine Mannschaft als Aufsteiger normal von Beginn an in die Pötte kommen muss. Wenigstens steigerte sich der TuS nach dem ziemlich blamablen 4:3 gegen Gauersheim: Im zweiten Durchgang baute er Druck auf, Ivica Dzijan (48.), Maximilian Kardasch (60.) und ein emsiger Sascha Ahrens (76.) schraubten Doruk Tras′ 1:0 (18.) in die Höhe. Dazu versemmelten die Rüssinger zwei Elfmeter. Ein ungefährdetes 4:0 über Gundheim. Jetzt geht es am Dienstag ins Duell mit der TSG Kaiserslautern. Eigentlich ein Klacks für den TuS. Eigentlich. „Das Turnier läuft ganz gut. In unserer Lage interessiert es mich aber am wenigsten, ob wir es gewinnen“, hadert Yalcin mit der Personallage. (ppp)

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