Fußball TuS Rüssingen beendet Talfahrt

Jubelt nach dem 1:0: Torschütze Julien Jubin (Mitte).
Jubelt nach dem 1:0: Torschütze Julien Jubin (Mitte).

Nach zuletzt fünf sieglosen Spielen hat Verbandsligist TuS Rüssingen endlich seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Weil das mit einem 3:1 (3:1) gegen den letztjährigen Vizemeister Marienborn gelang, war der Jubel umso größer.

„Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt, dass sie im Jahr 2023 erst zwei Punktspiele gewonnen hat. Offensichtlich hat sie sich das zu Herzen genommen. Wir sind glücklich, dass wir die Talfahrt beenden konnten und hoffen damit Selbstvertrauen getankt zu haben“, sagte ein strahlender Ediz Sari nach Spielschluss. Sein Gegenüber Ali Cakici war enttäuscht, trug es aber mit Fassung. Weil der heimische Kunstrasenplatz gerade renoviert wird, haben die Rheinhessen in dieser Saison bisher nur Auswärtsspiele bestritten. Das sieht er als einen der Gründe für den dürftigen Saisonstart. Dafür, dass sein Team, nach zuletzt drei Siegen nicht richtig ins Spiel gekommen ist, macht der Trainer der Gäste aber das Pokalspiel unter der Woche verantwortlich. „Im Derby gegen Schott Mainz sind wir ,all in’ gegangen. Das haben wir heute gebüßt. Unsere Leistung war insgesamt sehr bescheiden. Erst nach dem 0:3 sind wir allmählich ins Spiel gekommen. Wir waren aber nicht in der Lage, das Spiel zu drehen“, analysiert er. Als während des Gesprächs gerade Sari vorbeimarschierte, ergänzte er schelmisch: „Heute gönne ich es ihm. Er musste in letzter Zeit genug leiden.“

Spielerische Klasse

Trotz einiger personeller Ausfälle zeigten die Rüssinger ein starkes Spiel. Überzeugten nicht nur kämpferisch, sondern ließen, vor allem in der ersten Halbzeit, auch ihre spielerische Klasse aufblitzen. Auch weil der TuS-Angriff, in Person von Julien Jubin, eine nicht gekannte Effektivität an den Tag legte, lagen die Rheinhessen nach 23 Minuten schon vorentscheidend zurück. Beim 1:0 (12.) wurde Geri Hasa elfmeterreif gefoult, der Schiedsrichter ließ weiterlaufen, Jubin schlug einen Haken und verwandelte in die lange Ecke zur Führung. Nur wenig später ein Sahnestück: Hasa passte perfekt durch die Schnittstelle der Abwehrreihe, Jubin hatte freie Bahn und schob eiskalt zum 2:0 ein (15.). Auch die dritte Chance saß, und wieder waren die gleichen Protagonisten am Werk. Hasa behauptete einen eigentlich verlorenen Ball, passte zu Jan Gutermann, der spielte den perfekten Querpass flach am Fünfmeterraum entlang und Jubin musste zum 3:0 (23.) nur noch eindrücken. „Das nennt man wohl einen Hattrick“, jubelte Stadionsprecher Peter Kimmel ins Mikrofon.

Heimdebüt des Keepers

Einheimische wie Gäste staunten nicht schlecht, zumal die Rüssinger sogar noch die ein oder andere Chance zur Erhöhung hatten. Kurz vor dem Pausenpfiff schlichen sich ein paar Unsicherheiten in der neu formierten Defensivreihe ein. Eine davon nutzte der freistehende Matti Ole Riess zum 3:1-Anschlusstreffer (41.). Gleich darauf hatte Alexander Rimoldi die Chance auf den zweiten Gästetreffer, doch Rüssingens neuer Keeper Marvin Gebhard, der sein Heimdebüt beim TuS feierte, war zur Stelle.

Nach dem Seitenwechsel war klar, dass die Gäste versuchen werden, noch heranzukommen. Entsprechend gingen sie Werke. Der Druck nahm zu, doch die Hausherren fuhren immer wieder vielversprechende Konter, hatten dabei sogar die besseren Chancen. Marienborn hatte zwar mehr Spielanteile, die großen Möglichkeiten blieben aber aus. Entsprechend zufrieden war auch Rüssingens Co-Trainer Denis Jolic: „Wir reden zwar immer von unserer spielerischen Klasse, aber heute war Kampf angesagt. Wir sind früh angelaufen und haben den Gegner zu Fehlern gezwungen, die wir eiskalt ausgenutzt haben.“

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