Winnweiler Stiftung bringt Spielplatzbau voran

Großer Bahnhof bei der Spielplatzeinweihung.
Großer Bahnhof bei der Spielplatzeinweihung.

Fertig ist er schon seit kurz vor Weihnachten, offiziell eingeweiht wurde der neue Spielplatz Ecke Berliner/Wilhelm-Erb-Straße in Winnweiler allerdings erst am 28. Januar. Dass es ihn überhaupt gibt, ist einem kreativen Einfall zu verdanken.

Ende gut, alles gut, denn vorausgegangen waren Jahre des Bemühens von Ortsbürgermeister Rudolf Jacob und dem Ortsgemeinderat um die Finanzierung des Platzes. Die ursprüngliche Planung aus dem Jahr 2017 belief sich laut Jacob auf 140.000 Euro. Mehrere Anträge auf Landes- oder EU-Fördermittel waren erfolglos. „Die Ortsgemeinde stellte schließlich entsprechende Mittel über eine Darlehensaufnahme in den Haushalt ein“, so Jacob. „Dies wurde jedoch von der Kommunalaufsicht beanstandet.“

Da die Gemeinde Winnweiler derzeit intensiv mit der Kaiserslauterer Firma F.K. Horn zusammenarbeite, habe er schließlich den Inhaber Thomas Knieriemen angesprochen, ob es denkbar wäre, dass die Firma die Arbeiten zur Neugestaltung des Spielplatzes auf Spendenbasis durchführe, wenn die Ortsgemeinde im Gegenzug für die Baureife des Grundstückes sorge und die Sach- und Materialkosten übernehme. Knieriemen habe dies spontan zugesagt.

Rund 85.000 Euro eingespart

Unter der Bedingung, dass die Grundsteuer B bis 2026 auf 500 Punkte angehoben werde, habe die Kommunalaufsicht die Aufnahme eines Darlehens für die Sach- und Materialkosten in Höhe von maximal 70.000 Euro genehmigt. „Nach der Abrechnung wurde dieser Ansatz sogar um knapp 20.000 Euro unterschritten“, so Jacob. Anschließend habe ein Gemeindearbeiter die noch vorhandenen Spielgeräte demontiert, und die Firma Kisselmann aus Lohnsfeld habe einen nicht mehr standsicheren Baum entfernt. Danach hätten die CDU-Fraktion, ein Anwohner sowie die Gemeindearbeiter in einem samstäglichen Arbeitseinsatz sämtliche Hecken entfernt. Mitte Oktober habe dann die Neugestaltung des Spielplatzes begonnen.

„Die Finanzierung der Arbeiten lief über die eigens dafür gegründete Horn-Knieriemen-Stiftung, die auch künftig gemeinnützige Projekte finanzieren wird. Auf Basis der Kostenschätzung kann davon ausgegangen werden, dass so ein Betrag von rund 85.000 Euro eingespart werden konnte“, teilt Jacob mit. Entsprechend dankte er bei der Einweihung dem Stifter selbst, dem Vorsitzenden der Stiftung, Karlheinz Reitenbach, sowie Thomas Mergler von der Geschäftsleitung und Bauleiter Walter Kirsch. Ferner dankte er den Gemeindearbeitern Reinhard Bohn, Uwe Benner, Timo Enders und Daniel Filipski sowie Sascha Leib, Techniker in der Bauabteilung der Verbandsgemeinde.

Landrat: „Positives Beispiel“

Landrat Rainer Guth hob in seinem Grußwort hervor, dass es in Zeiten unzureichender kommunaler Finanzausstattung durch Land und Bund immer öfter notwendig sei, nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten Ausschau zu halten und nannte die Horn-Knieriemen-Stiftung als positives Beispiel, wie in der Region verwurzelte Unternehmer die Gesellschaft an ihrem in der Region erwirtschafteten Erfolg teilhaben lassen könnten. Zum Schluss äußerte Ortsbürgermeister Jacob die Hoffnung, dass man sich künftig nicht mit Vandalismus und mutwilliger Verschmutzung des Spielplatzes beschäftigen müsse, und Gemeinderatsmitglied Jürgen Spieß erklärte sich spontan bereit, die Kosten für einen Tisch, der an einer der beiden Bänke aufgestellt werden soll, privat zu übernehmen.

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