Oberndorf Sonnenenergie vom „Galgenberg“

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Zunächst ging es darum, Informationen zu sammeln. Ob tatsächlich eine Photovoltaikanlage auf Gemeindegebiet erstellt wird, ist noch offen.

Zahlreiche Nachfragen gab es von den Oberndorfer Räten nach dem Vortrag von Projektleiter Johannes Wolffram und Saskia Stuhr von der Pfalzsolar GmbH, einer Tochter der Pfalzwerke AG. Sie hatten die Pläne zu der Freiflächen-Photovoltaikanlage auf Gemeindegebiet an einem Hangvorsprung in der Gewanne „Galgenberg“ vorgestellt. Die Fläche sei nach den Worten der Referenten bestens für Photovoltaik geeignet. Insgesamt könnten bis zu zehn Hektar Fläche dort bestückt werden, rund fünf Hektar seien bislang dafür von Pfalzsolar gesichert worden, für den Rest sei man in Gesprächen.

Flächennutzungsplan muss angepasst werden

Bei einer kleineren Anlage (fünf Hektar) werde der Strom direkt bei den in der Nähe vorbeilaufenden Mittelspannungs-

trassen eingespeist, bei einer größeren Anlage (zehn Hektar) werde im Oberndorfer Umspannwerk der Pfalzwerke der erzeugte Strom eingespeist. Das Projekt werde nur umgesetzt, wenn auch der Gemeinderat dafür stimme. Zudem müsste der Flächennutzungsplan entsprechend fortgeschrieben werden, bisher beinhalte der Plan diese Fläche nicht.

Alle Kosten würden von Pfalzsolar übernommen, die Gesellschaft bleibe auch dauerhaft Betreiber der Anlage und baue diese nach rund 30 Jahre Nutzungszeit dann wieder zurück. Die Gemeinde profitiere nach dem neuen Erneuerbaren-Einspeisegesetz von bis zu 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde Strom. Das sei zwar eine freiwillige Leistung, aber Pfalzsolar strebe diese Zahlung schon an, „da sind wir wie bisher ein verlässlicher Partner der Gemeinde“, so Wolffram.

Gewerbesteuer zu erwarten

Bei der kleinen Anlage (fünf bis sechs Hektar) könne von 10.000 bis 12.000 Euro pro Jahr gerechnet werden, bei einer großen Anlage ungefähr das Doppelte. Außerdem werde wohl nach einiger Anlaufzeit Gewerbesteuer in die Gemeindekasse fließen.

Die in Frage kommende Fläche werde derzeit landwirtschaftlich genutzt, die Bodengüte sei allerdings sehr gering. In einem kleineren Teil der vorgesehenen Fläche von etwa einem Hektar weise der Raumordnungsplan eine Vorrangfläche für Landwirtschaft aus, hier müsse ein Zielabweichungsverfahren durchgeführt werden.

Ratsmitglied Jutta Hirsch wollte wissen, warum nicht Dachflächen dafür in Oberndorf in Frage kämen. Zum einen müsse für Dachflächen ein höherer Aufwand betrieben werden und zum anderen bekomme man die gewünschte Freifläche in Oberndorf auf den Dächern erst gar nicht zusammen, so Wolffram und Stuhr.

Ratsmitglied Volker Greß fragte, ob es angesichts der derzeitigen Situation nicht besser sei, Nahrungsmittel statt Strom zu erzeugen. „Wir können nicht immer alle glücklich machen“, so der Pfalzsolar-Referent, der auf die Vorgaben der Politik zur Energiewende verwies. Es gelte neben der schwierigen Versorgungssituation in manchen Teilen der Welt auch Projekt im Natur- und Umweltschutz zu beachten.

Eine Entscheidung über die Umsetzung des Projektes will der Gemeinderat in einer späteren Sitzung treffen, so die Ankündigung der Ortsbürgermeisterin am Ende der Diskussionen.

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