Eisenberg So lief die Premiere des Biosphären-Bauernmarkts

Das Ziel des Bauernmarktes ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei den Besuchern für den Kauf von umweltscho
Das Ziel des Bauernmarktes ist es, die Landwirtschaft in der Region zu stärken und bei den Besuchern für den Kauf von umweltschonend erzeugten Produkten zu werben.

Premiere in Eisenberg: Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen hatte am Sonntag zum Biosphären-Bauernmarkt auf den Eisenberger Marktplatz eingeladen. Das Angebot wurde nicht nur von Einheimischen gut angenommen.

Der Bauernmarkt ist gut besucht, aber nicht zu voll. Rund 45 Erzeuger aus der Pfalz, Lothringen und aus dem Nordelsass präsentieren hier ihre Waren, umweltschonend produziert, verspricht der Veranstalter. Da ist etwa ein Stand mit Stofftaschen und kleinen Rucksäcken, die aus alten Jeans oder anderer Kleidung von Hand genäht werden und etwas weiter ein Stand mit gedrechselten Salz- und Pfeffermühlen. Auch Töpferwaren und ein Stand mit Besen und Flaschenbürsten in allen Größen sind vertreten. An einem Stand mit Garten- und Hausartikeln werden Drahtkörbe, Gießkannen, Schilder mit netten Sprüchen und verrostete Eisen-Deko angeboten und auch ein Schmuckstand ist zu finden.

Auffällig sind aber vor allem die vielen Stände mit Lebensmitteln: Einige bieten Öle und Essige an, andere Cookies aus der Bretagne, frische Bio-Kräuter, Marmeladen, die ohne Zucker gekocht wurden, Säfte und Sirup aus Himbeeren, Holunder, Pfefferminze und Erdbeeren, aber auch Kräutertees und Bioland-Honig aus der Imkerei aus den Nordvogesen. Am Pesto-Stand darf man ausgefallene Sorten probieren, etwa Chili-Walnuss, was bei den Gästen gut ankommt.

Der Stand vom Schafshof Ruppert aus Schwanheim fällt deshalb auf, weil Georg-Michael Ruppert, der Inhaber persönlich am Spinnrad sitzt und spinnt – Schafswolle. „Wir haben rund 50 Muttertiere im Nebenerwerb, deren Fell wir scheren, waschen und kämmen, bevor es zur Wolle gesponnen wird“, erzählt der gelernte Bauingenieur, der die Ausbildung und Meisterprüfung in Tierwirtschaft abgelegt hat, um sein Gewerbe mit den Schafen richtig ausführen zu können. „Von einem Schaf erhalten wir etwa drei Kilo Wolle, wobei beim Waschen etwa die Hälfte des Gewichtes verloren geht durch Lanolin und Fette. Aus der Wolle, die gut Feuchtigkeit aufnimmt und deshalb anti-rheumatisch wirkt, fertigen wir etwa Unterbetten, Deckbetten und Kopfkissen sowie handgewebte Teppiche, Socken und Handschuhe“, sagt er. Alles werde von Hand gesponnen.

Gegenüber ist der Stand von Chrétien Jaming aus Lembach-Pfaffenbronn. Er bietet Walnuss- und Haselnussöle sowie Rapsöl an und hat eine Ölpresse mitgebracht, die er auch vorführt. Hier erfährt man, was nach dem Pressen mit den Resten passiert: die Verarbeitung in Rapskuchen, der als protein- und fettreiches Futtermittel in Form von Pellets für Rinder und Schweine verwendet werden kann.

Natürlich gibt es auf dem Bauernmarkt ausreichend Verpflegung: Von der Pfälzer Landmetzgerei, die Spezialitäten vom Glan-Rind und vom Lamm anbietet, über Bauernbrote und Teilchen von einer Bäckerei aus Wingen-Les-Lembach bis hin zum Saumagen der Metzgerei Appel aus Freinsheim, oder Fleisch- und Wurstwaren aus Ingwiller, Fisch von der Forellenzucht Schneider aus Katzweiler oder Wildschweinbratwurst aus Lembach.

Auf der Bühne, die am Marktplatz aufgebaut ist, spielen die Eisenberger Blaskapelle und der Spielmannszug. Das musikalische Highlight ist das Duo „Silberstrand“ aus Grünstadt. Sieglinde Bergmann begeistert mit Congas und Cajon und Iris Hees überzeugt als Sängerin. Deutsche und französische Lieder werden dem Publikum angeboten. Glanzlicht: Edith Piafs „Non, je ne regrette rien“.

Besucher von außerhalb

Es sind einige Besucher von außerhalb nach Eisenberg gekommen, ewta aus Kaiserslautern oder auch ein Paar vom Campingplatz, das in Eisenberg Urlaub macht. Aber auch viele Eisenberger ließen sich den Bauernmarkt nicht entgehen, wie Petra Jörg, der das Ganze gut gefällt. „Wir haben schon Brot, Marmelade und eine Salami aus dem Elsass gekauft – besonders schön ist, dass endlich wieder Menschen unterwegs sind“, sagt sie. Michelle Reinig aus Ramsen ist mit ihrem Mann und Dackeldame Ella zum Bauernmarkt gekommen: „Wir sind angenehm überrascht, finden das Angebot gut und ansprechend präsentiert.“

Auch Uwe Schwalb aus Steinborn ist mit seiner Frau zum Markt gekommen. Er sagt: „Wir haben erst mal was gegessen, jetzt laufen wir nochmals drüber – der erste Eindruck ist sehr positiv, gutes Angebot und die Musik von Silberstrand passt perfekt dazu.“

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