Donnersbergkreis Schwimmen ohne Wasser

Etwas verdutzt muss Andreas Bauer am Freitag dreingeschaut haben: Als der Haustechniker des Dürkheimer Salinariums um 6.15 Uhr seinen Dienst antrat, blickte er draußen in ein nahezu leeres Freibad: Über Nacht ist dem Außenbecken das Wasser abhandengekommen.

Es gibt zwar Leute, die alles mitgehen lassen, was nicht niet- und nagelfest ist, aber in diesem Fall war niemand am Werk, der dachte, 1500 bis 1600 Kubikmeter gechlortes Wasser verscherbeln zu können. Abgesehen davon, dass dafür 40 bis 50 Tanklaster hätten gefüllt werden müssen. Und auch verdunstet ist eine solche Menge Nass natürlich nicht. Die Begründung für den Wasserschwund liegt nach Angaben der Stadtwerke, die das Freizeitbad betreiben, vielmehr an einem technischen Defekt. Bei Filterspülungen, so die Angaben von Werksleiter Peter Kistenmacher, wie sie jede Nacht vorgenommen werden, war eine Klappe nach dem Spülvorgang per Sensor vom automatischen System als wieder geschlossen angezeigt worden. Dennoch muss das Wasser durch diese Klappe die Nacht über in die Kanalisation ausgelaufen sein. Ob und wieso sich die Klappe eigenständig wieder geöffnet haben soll oder ob der Fehler am Sensor lag, ist unklar. Fakt ist: Das Freibecken lag fast auf dem Trockenen. Doppeltes Glück im Unglück für das Salinarium: Das Wetter lädt derzeit ohnehin nicht zu einem erfrischenden Bad ein. Und generell sind die Außentemperaturen niedrig genug, dass sich nur vereinzelt Badegäste und die auch nur kurz ins Freibecken trauten – obwohl das mittlerweile auf konstante 22 Grad aufgewärmt war, so Schneider. „Jetzt wird’s natürlich wieder etwas frischer“, fügte Kistenmacher an. Das Frischwasser läuft nur mit etwa 15 Grad ein, so Schneider. Insgesamt fasst das Bassin 2,2 Millionen Liter. Den finanziellen Schaden schätzte Kistenmacher überschlägig auf etwa 5000 Euro. (psp)

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