Donnersbergkreis Rumpelstilzchen grüßt von oben

2004 entstanden die großen Bilder-Platten. Jeden Tag wird ein Märchenmotiv enthüllt. Passend zu den Märchen gestaltet die Kultur
2004 entstanden die großen Bilder-Platten. Jeden Tag wird ein Märchenmotiv enthüllt. Passend zu den Märchen gestaltet die Kulturwerkstatt ein Programm mit Lesungen oder Schattenspielen.

«ALBISHEIM.» Es dürfte wohl der größte Adventskalender im gesamten Donnersbergkreis sein. Bereits 2004 hatte sich die Albisheimer Ortsgemeinde etwas ganz Besonderes für die Adventszeit ausgedacht: Das spät-klassizistische Rathaus wurde zum überdimensionalen Adventskalender umfunktioniert. An jedem Tag bis Weihnachten wird seither ein Fenster „geöffnet“. Und hinter jedem Fenster wartet ein Märchenbild auf seinen Auftritt.

Damals wurde schon vorher wochenlang im Geheimen gewerkelt, um die Idee von Ulrike Pohl und der Albisheimer Kulturwerkstatt zu verwirklichen. „Im Jahr 2003 besuchten wir die Moritzburg nahe Dresden. Ich habe das nie vergessen: Es war ein sonniger eiskalter Tag, als das Schloss vor uns auftauchte. 24 riesige Fenster waren als Adventsfenster konzipiert, mit gemalten Märchenbildern. Es war ein atemberaubender Anblick! Da wusste ich, dass wir in Albisheim genau so einen Adventskalender haben müssen“, erinnert sich Ulrike Pohl. Die Herausforderung damals: selbstgemacht und wenn möglich ohne große Kosten sollte er sein, der Kalender. Gemeinsam mit ihrem Mann, mit Bürgermeister Friedrich Strack und dem Gemeindearbeiter wurde ein Konzept erarbeitet und im Sommer umgesetzt. Dazu wurden große Holzplatten grundiert, dann auf der einen Seite rot bemalt. Dann kamen die goldenen Zahlen drauf. Gemeinsam mit den fleißigen Malern (Familien Pohl, Treiber und Dittmer, Else Richter, Reinhard Giehl und die Kinder Johannes Wiggen, Erik Winter, David Steuerwald, Isabel Höchel, Christian Bürcky, Katja Klag und Anna Dinges) wurden dann Märchen ausgesucht, Bilder entworfen und vergrößert und mit Acrylfarben auf die Holzplatten gemalt. Noch heute freuen sich die Künstler, wenn ab dem 1. Dezember ihre Werke den Betrachtern gezeigt werden. Die Albisheimer Kulturwerkstatt begleitete seitdem mit verschiedenen Aktionen den Adventskalender: Preisrätsel, Malaktionen, Theateraufführungen oder Lesungen. Seit letztem Jahr liest der Märchenonkel der Kulturwerkstatt, Hans Schneider, im Kindergarten anlässlich der Öffnung des ersten Fensters ein Märchen vor, danach wandern die Kinder zum Rathaus, wo das erste Fenster geöffnet wird. Im Rahmen des Adventskalenders entstand auch die Puppenbühne der Kulturwerkstatt, die jahrelang zur Eröffnung ein neues Märchen-Puppenspiel anbot. Im Jahr 2006 dachten sich die Organisatoren von der Albisheimer Kulturwerkstatt etwas Besonderes aus: das Märchen aus dem ersten Fenster wurde von einem Stabpuppenspiel begleitet. Das kam so gut an, dass das bis ins Jahr 2015 beibehalten wurde. Seitdem findet die Premiere auf dem Weihnachtsmarkt statt. In diesem Jahr stand die Eröffnung im Zeichen der „Bremer Stadtmusikanten“, gespielt als Schattentheater, und am 1. Dezember las Hans Schneider im Kindergarten das Märchen „Der Hase und der Igel“ vor, begleitet mit den Stabpuppen von Ulrike Pohl.

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