Donnersbergkreis Rückkehr mit Ansage

Kirchheimbolanden. „Es ging eigentlich nur darum: Wer ergattert sich Platz zwei?“, blickt Kudret Halici in seiner Saison-Analyse zurück. Am Ende, nach nur zwölf Spieltagen, war es seine Equipe: Der SV Kirchheimbolanden III rang sich im verbissenen Dreikampf durch – „Vize“-Meister mit hauchdünnem Polster! Als Zweiter einer mit sieben Klubs mager besetzten Kreisklasse B (Vorderpfalz Nord) springt die dritte SVK-Garde direkt ins Oberhaus. Wo sie auch hingehört.

Keiner wusste, warum. Normal, erinnert sich Kudret Halici, war die Situation auf alle Fälle nicht. Wie ein begossener Pudel stand der SV Kibo III am Saisonende im Nichts. Ratlos. Überrumpelt. Auch eine Spur angefressen. „Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet“, meint Halici. Ein Jahr ist das nun her. Sein Team stand damals in der Kreisklasse A auf dem viertletzten Platz, im unteren Teil des breiten Mittelfelds. Der SVK glaubte sich sicher – klar, eine noch tiefere Liga existierte überhaupt nicht, und generell sind vier Absteiger im Tischtennis selten. Das Saison-Finale gegen den schlagbaren TSV Freinsheim II ließ er sogar ganz sausen. Ein Fehler, wie sich wenige Tage später zeigen sollte. Dass der Verband nämlich eine neue Kreisklasse B plante, also von oben Mannschaften nach unten ziehen will, das verschlief der SVK. Schock: Abstieg. Was aus der bösen Überraschung vor 13 Monaten wurde, war die Trotzreaktion. „Wir hatten eine gute Platzierung im Sinne. An den Aufstieg hatten wir zuerst nicht gedacht. Erst, als die Vorrunde vorbei war“, resümiert Halici den Neustart auf ungewohntem Terrain. Über-Gegner TTF Frankenthal IV marschierte durch, die Kreisstädter kämpften mit dem KSV Breunigweiler II und dem TuS Ramsen III um den „Vize“-Titel – der hier, nicht wie in höheren Ligen, keine Relegation, sondern den Direktaufstieg beschert. Nach sechs Spielen waren die drei auf Augenhöhe. „Dann haben wir unsere Ziele hochgesteckt. Alle sind noch mal motiviert ins Training. Davor war das eher Larifari“, so Halici. Die Dritte schaltete den Turbo. Eine 0:8-Pleite bei den TTF, ansonsten fünf Siege. Als der SVK am zweiten Rückrunden-Spieltag Breunigweiler, den härtesten Widersacher, mit 8:4 bezwang, bahnte sich das Glück an – das 8:4 über Ramsen zwei Wochen später besiegelte es. Halicis Mannschaft behielt in den Tagen der Entscheidung die Nerven. Zwei Punkte lief sie vor dem KSV ein. Der übrigens hätte bei Gleichstand die stärkere Bilanz gehabt. „Deutlich war das nicht. Wenn nur zwei Spiele verloren gehen, sieht das schon anders aus“, beschreibt der Kapitän die kniffligen Aufgaben 2015. Jetzt Pustekuchen. Der SVK III ist zurück. Wieder in der Kreisklasse A, aus der er im Vorjahr so bitter, so abrupt herausfiel. Eine Rückkehr mit Ansage. „Mein Team bleibt zusammen, vielleicht werden wir auf einer Position noch verstärkt“, kündigt Halici an. Er stapelt auch gar nicht tief: Mehr als den Klassenerhalt wolle er. Einen Top-Fünf-Platz Der Aufstiegskader SV Kirchheimbolanden III: 1. Sebastian Grolms (23 Spiele/15 Siege/8 Niederlagen), 2. Kudret Halici (19/13/6), 3. Bernd Jubileum (26/14/12), 4. Florian Petersen (18/13/5), 5. Manfred Holler (4/3/1), 6. David Jost (6/2/4), 7. Dieter Wilding (3/1/2).

x