Imsbach Pfarrhaus soll auch nach dem Verkauf dem Gemeindeleben dienen

Noch ist die künftige Nutzung unklar: Auch altersgerechte Wohnungen könnten im alten Pfarrheim entstehen.
Noch ist die künftige Nutzung unklar: Auch altersgerechte Wohnungen könnten im alten Pfarrheim entstehen.

Die Ortsgemeinde ist dabei, das katholische Pfarrheim in der Ortsmitte zu kaufen. Voraussetzung sei allerdings, so Pfarrer Carsten Leinhäuser von der Kirchengemeinde Winnweiler, dass es auch weiterhin für das soziale Leben und das Miteinander in der Gemeinde genutzt wird.

„Bereits vor Jahren ist die katholische Kirchenverwaltung an die Ortsgemeinde herangetreten und hat den Gebäudekomplex zum Kauf angeboten“, sagt Ortsbürgermeister Oliver Krupp (CDU). Lange Zeit sei aber unklar gewesen, wie man den Wunsch umsetzen könnte, dass das Objekt auch künftig der Bevölkerung offen steht. In den letzten Monaten aber hätten sich die Ziele und Wünsche konkretisieren lassen und es wurde eine Übereinstimmung erzielt. Beiden Vertragspartner liegt es daran, dass das Gebäude erhalten bleibt.

Platz für medizinische Einrichtung

Denkbar sei es, im Untergeschoss eine Arztpraxis oder eine andere medizinische Einrichtung zu etablieren. Die restlichen Räumlichkeiten könnten für altersgerechtes oder betreutes Wohnen genutzt werden. Diesbezüglich prüfe die Kommune derzeit noch Förderungsmöglichkeiten. „Auf keinen Fall wird die Ortsgemeinde als Vermieter von üblichem Wohnraum auftreten“, verspricht Krupp. Er sei sich jedoch sicher, dass es noch vieler Gespräche und einer ausgereiften Planung bedürfe, bevor die erste handwerkliche Arbeit an dem Gebäude ausgeführt werden. Wichtig sei auch, dass die künftige Nutzung in den Ortsmittelpunkt passen und eine Ergänzung zum Bergbaumuseum in der alten Schule sei.

Bei dem Gebäudekomplex handelt es sich um die frühere Gaststätte „Alex“, benannt nach einem damals über die Kreisgrenzen hinaus bekannten Wirts. Als dieser die Dorfgaststätte aufgab, wurde das Grundstück mit seinen Aufbauten von der damals noch eigenständigen katholischen Kirchengemeinde gekauft. „Wir haben das Objekt erworben, um es zu einem Pfarrheim umzugestalten“, erinnert sich Klaus Schaubel, der Vorsitzende des heutigen Gemeindeausschusses der katholischen Kirchengemeinde Imsbach. In Eigenleistung und mit viel Herzblut sei von Kirchenmitgliedern dann der Anbau geschaffen und das Gebäude saniert worden. Über der Gaststätte befand sich die Wohnung für den Pächter und über dem neu geschaffenen Gemeindesaal der Wohnraum für einen Hausmeister, der für diesen gesamten Komplex notwendig war. Der Erhalt des Hauses war gesichert durch die Verpachtung und Vermietungen, so Schaubel. „Es war ein geniales Konzept. Einen Gemeindesaal zwischen dem kleinen protestantischen Gemeinderaum und der großen Gemeindehalle“, blickt der Gemeindeausschussvorsitzende zurück.

Finanziell nicht mehr zu stemmen

Doch im Laufe der Zeit habe sich einiges gewandelt und die Gaststätte sowie später auch die Wohnungen erbrachten keinen Erlös mehr. „Es begann ein großer finanzieller Verlust für die Kirchengemeinde“, so Schaubel. Die Betriebskosten flossen weiter und es standen Sanierungsmaßnahmen an. „Finanziell war das Objekt nicht mehr zu stemmen, so dass wir uns zum Verkauf entschlossen“, fügt er an. Wichtig war es dem Gremium, dass die Ortsgemeinde zum Zug kommen sollte und das Anwesen öffentlichen Aufgaben zugeführt wird. Die bisher in diesem Gebäude untergebrachte öffentliche Bücherei ist bereits in die Gemeindehalle umgezogen.

Den Kaufpreis kann die Ortsgemeinde aus dem Erlös der Verkäufe von Baugelände stemmen, wie der Ortsbürgermeister betont. Die verbleibenden Eigenanteile nach einer staatlichen Förderung wären dann ebenfalls aus dem Verkauf von Bauplätzen zu finanzieren. Das Geld aus dem Verkauf bleibt in der katholischen Kirchengemeinde Imsbach und wird der Kirchenstiftung zugeführt. Damit ist das Geld zweckgebunden. Es wird verwendet für Sanierungsarbeiten am Kirchengebäude oder für die Wartung des Geläutes. Aber auch das katholische Pfarrhaus kann in den Genuss von diesem Geld kommen.

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