Mannweiler-Cölln Paul Weyh und Sophia Wenk unterstützen Hospiz mit Konfirmationsgeld

 Bei der Spendenübergabe: Pfarrer Andreas Echternkamp, Sophia Wenk, Paul Weyh und Hospizleiterin Birgit Edinger (von links nach
Bei der Spendenübergabe: Pfarrer Andreas Echternkamp, Sophia Wenk, Paul Weyh und Hospizleiterin Birgit Edinger (von links nach rechts).

Wie können wir mit dem Konfirmationsgeld etwas Gutes tun? Diese Frage haben sich Paul Weyh (14) aus Mannweiler-Cölln und Sophia Wenk (13) aus Alsenz gestellt. Die Antwort fiel für solch junge Menschen ungewöhnlich aus.

Denn die beiden haben die Summe von 200 Euro, die im Gottesdienst gesammelt worden war, an das Stationäre Hospiz Nordpfalz in Rockenhausen gespendet. Die Entscheidung für das Hospiz ist den Jugendlichen nicht schwer gefallen: „Uns war klar, dass wir gerne für etwas Lokales spenden möchten, und wir hatten bereits Berührungspunkte durch Bekannte, die hier im Hospiz waren. Da es durch den einfühlsamen Umgang der Mitarbeiter, die sehr individuell auf jeden Patienten eingehen, immer positives Feedback gab, war uns klar, dass hier ein würdevolles Lebensende ermöglicht wird“, erklärt Paul Weyh.

Die Konfirmanden wurden von ihren Eltern und Großeltern schon früh an den Umgang mit dem Thema Tod herangeführt, was auch in Birgit Edingers Augen ganz wichtig ist. „Es ist toll, dass Kinder und Jugendliche heutzutage mit dem Thema beschäftigt werden. Ich glaube, das setzt auch ein Zeichen, da Themen wie Hospizarbeit und sterbende Menschen mehr in den Fokus gerückt werden“, sagt die Leiterin des Hospizes in Rockenhausen.

Hospizarbeit von Spenden abhängig

Ihrer Ansicht nach war Tod viele Jahrzehnte lang ein Tabu-Thema, über das kaum oder gar nicht gesprochen wurde. „Ganz langsam aber sicher kommen wir da in einer andere Situation, was mich total freut“, betont sie. Sie sieht es als Auftrag der Hospizarbeit, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen, um andere Menschen dafür zu sensibilisieren.

Träger des Hauses ist das Evangelische Diakoniewerk Zoar. Um den Betrieb aufrechtzuhalten, ist das Hospiz auch abhängig von Spenden, denn fünf Prozent der Kosten müssen auf diesem Weg erwirtschaftet werden. Zwar habe es in der Vergangenheit bereits einige Veranstaltungen gegeben, deren Erlös dem Hospiz zugute kam, doch bisher hat es Edinger noch nicht erlebt, dass ihr solch junge Menschen eine Spende überreichten.

Pfarrer Andreas Echternkamp vom Protestantischen Pfarramt Finkenbach war zwar zunächst überrascht vom Entschluss seiner Konfirmanden. Aber bereits im vergangenen Jahr hätten sich die beiden mit dem Thema auseinandergesetzt: „Am Totensonntag waren beide mit in der Kirche und haben Kerzen für die Verstorbenen angezündet.“ Es freut ihn zu sehen, dass sich junge Menschen Gedanken darüber machen und sehen, dass man in einer Gemeinschaft etwas bewegen kann. „Mit der Konfirmation gehören die Konfirmanden zu den Erwachsenen in der Gemeinde, deshalb dürfen sie selbst entscheiden, wofür ihre Gemeinde stehen soll und inwiefern sie etwas Gutes beitragen kann.“

Auch Kirchengemeinde leistet Beitrag

Zwar durften Paul Weyh und Sophia Wenk – sie waren dieses Jahr die einzigen Konfirmanden in Mannweiler-Cölln – selbst überlegen, wofür sie das Geld spenden möchten, dennoch hat auch die Kirchengemeinde ihren Beitrag dazu geleistet. Denn früher ging die Hälfte der Kollekte, die am Ende des Konfirmationsgottesdienstes gesammelt wird, an die Kirchengemeinde. Doch diese hat sich damit einverstanden gezeigt, das Geld komplett zu spenden.

Birgit Edinger ist der festen Überzeugung, dass mit Spenden wie dieser ein wichtiges Zeichen gesetzt wird und Hospizarbeit mehr Beachtung in der Gesellschaft erfährt. Auch deshalb sagt sie abschließend zu den Jugendlichen: „Und wenn es noch ganz viele von euch gibt, dann schaffen wir das.“

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