Donnersbergkreis „Nah dran an der Perfektion“

Auch diese muntere Frauengruppe hatten sich in den Umzug eingereiht.
Auch diese muntere Frauengruppe hatten sich in den Umzug eingereiht.

Die ersten zwei von fünf Kerwe-Feiertagen wurden dominiert vom Fußball, und am Kerwe-Sonntag fieberten zahlreiche Festbesucher in den Gaststätten beim Verdrücken der original Kerwe-Markklößchen dem Beginn des Umzugs entgegen, der sich im Neubaugebiet „Viermorgen“ aufstellte. An der Vielfalt der beim Umzug eingesetzten Zugmaschinen ließ sich erkennen, dass Kriegsfeld in der Land- und Forstwirtschaft bestens ausgestattet ist.

Da fand das alte „Deitzje“(Deutz) genau soviel Beachtung wie der protzige Prototyp der Marke „New Holland“. Hinter dem Kerwebaamträger folgte der offene Landauer mit dem Kerwerednerpaar Marco Lied und Mandy Kaul. In Lumpen gehüllt erinnerte der ausgestopfte „Kerwehannes“, der im Handwagen mitfuhr, was Alkohol, unkontrolliert genossen, an Menschen anrichten kann. Mit Blasmusik begeisterte der Musikverein „Cäcilia“ Flonheim und sorgte trotz einsetzendem Nieselregen für heitere Stimmung. Frohgelaunt grüßte die Chorgemeinschaft Kriegsfeld/Mörsfeld den Rest der Welt. In Kriegsfeld fühle man sich des Nachts nicht mehr sicher, weshalb sich die „Wach-Staffel“ gegründet habe die künftig für Sicherheit sorgen wolle, wurde im Umzug versichert. Der TuS Kriegsfeld hat noch von seinen gelben Trikots auf Lager und sucht Jugendliche, die sie anziehen, um begeisternden Fußball zu spielen. „Ei, Ei, Ei, was seh ich da, verrückte Hühner, ist ja klar“: So machte eine Gruppe hübscher Frauen auf sich aufmerksam. Meinte ein Zuschauer „Gaggere kennense, awwer Oier leeje net“. Der umzugerfahrene Spielmannszug ließ sich diesmal fahren und dankte mit seiner Teilnahme dem ehemaligen Dirigenten Otto für über 50-jährige aufopfernde Tätigkeit. Lange geplant, aber nie gebaut, erinnerte der Heimatverein mit einer Dampflokomotive an das Vorhaben, eine „Waldeisenbahn“ zu erschließen. Erstmals nahmen die selbsternannten „Superfasenachter Experience“ viel umjubelt am Umzug teil. Mit dem Segelschiff Berta huldigte der FVK 57 der Piraterie. Vom Burgturm herab tranken die KCKler (Karneval Klub Kriegsfeld) den Kerwe-Gästen zu. „Spaß und Freude ist ein Muss, bei unserm Fassenachts-Zirkus“ war das Motto der Minifunken und Tanzmariechen. Auch der Förderverein der Kindertagesstätte „Eichenwäldchen“ machte mit Erfolg auf seine Existenz aufmerksam. „Im Northpoint wolle mer koa Armee – drum baue mer dort en Freizeitpark häe“, mit einem Riesenrad dokumentierten die Kerweborsch ihr Gedankengut. Die Hääder Kerweborsch machten auf ihre Kerwe aufmerksam. Die Einselthumer verschenkten sogar ihr Statussymbol, die Zwiebel, um auf ihre Kerb im November aufmerksam zumachen. „Egal, ob Sommer mit Sonneschein mir trinken Bier und Wein“, war das Motto der Gerbacher Kerwejugend. Die Dartfreunde „Amiazotreff“ zielten und trafen das Bullseye auf der Dartscheibe während des Umzugs. „Niemand ist perfekt, aber mir Kriegsfelder sind nah dran“, urteilten die Kerweborsch bescheiden auf ihren Trikots nach dem Umzug. Nach dem Umzug meinte das Redner Paar: „Jetzt hocken eich hie un gewwen Ruh – weil mer jetzt die Redd verlese duhe“. Da ging es etwa um einen Asphalt-Cowboy, der „mehr Punkte als de FVK“ eingefahre hat. „Hosche Hunger beiß in die Gummer, hosche Dorscht beiß in die Worscht“: Eine Lebensweisheit, die nicht ankommt, wenn diese Speisen als Attrappen am Kerwebaam dekoriert sind. „De Gärtner konnt net driwwer lache. Was fern Metzger nemmt dann a Bauschaum fer Worschd ze mache?“ Mit Tanz und Stimmungsmusik rundete Stimmungskanone Kalli Koppold das Kerweprogramm ab, sodass die Kerb dienstags für ein Jahr eingeschläfert werden konnte.

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