Donnersbergkreis Mufflon-Bestand weiter gesichert

Die Tiere seien nur noch „temporär“ in der Kernzone des Donnersbergs anzutreffen.
Die Tiere seien nur noch »temporär« in der Kernzone des Donnersbergs anzutreffen.

„Konstitution und Gewichte der Tiere sind gut, der Bestand ist auch weiterhin gesichert.“ So beschrieb Lothar Runge, Leiter des Forstamts Donnersberg und Erster Vorsitzender der Muffelwild-Hegegemeinschaft, bei deren Jahresversammlung den gegenwärtigen Zustand der Mufflonpopulation am Donnersberg.

Die Moderhinke, eine schmerzhafte bakterielle Entzündung der Klauen, sei mit zwei registrierten Fällen weiter auf dem Rückzug. Das im Abschussplan vorgesehene Ziel von 53 Tieren habe man allerdings verfehlt, lediglich 32 Mufflons konnten erlegt werden. Vor allem in der Regiejagd des Forstamtes sei man trotz redlichen Bemühens hinter dem Soll zurückgeblieben. In den Pachtrevieren sehe es etwas günstiger aus. Runge stellt dazu fest, dass Muffelwild in der Kernzone des Donnersbergs nur noch „temporär“ anzutreffen und deshalb schwer zu bejagen sei. Man gehe davon aus, dass die intensive touristische Nutzung dieses Bereichs als Ursache dafür angenommen werden könne. Wie schon im Jahr zuvor festgestellt, hätten sich die Mufflons nach Schweisweiler und Imsweiler hin orientiert, wo sie mehr Ruhe fänden und auf den vielen landwirtschaftlich genutzten Flächen ohnehin attraktivere Äsung locke. Im Hinblick auf das Ziel des Hegerings, für einen dem Lebensraum angemessenen Muffelwildbestand zu sorgen, müsse der Abschussplan entsprechend angepasst werden. Es sei auch nicht sinnvoll, immer wieder an hohen Planvorgaben festzuhalten, die letztlich doch nicht erfüllbar seien. So werde das Abschusssoll auf 45 Tiere und für den forstlichen Eigenjagdbezirk von 30 auf 20 Stück gesenkt, gleichzeitig aber der freie Pool von sechs auf acht und der Anteil der Pachtreviere von 14 auf 17 Tiere erhöht. Zur Steigerung des Jagderfolgs appelliert Runge an die Pächter, ihre Jagden mit den Reviernachbarn abzustimmen. Auch zieht der Forstamtsleiter in Erwägung, die bevorzugten Aufenthaltsorte der Mufflons mittels wissenschaftlich begleiteter Fernerkundung durch eine Drohne lokalisieren zu lassen. Die gegenüber früheren Jahren geringere Anzahl an Abschüssen wirft die Frage auf, inwieweit die Anwesenheit von Luchsen am Donnersberg dazu beigetragen haben könnte. Revierförster Martin Teuber allerdings vertritt die Ansicht, dass es trotz drei vom Luchs gerissenen Mufflons bislang keine klaren Hinweise dafür gebe. Michael Back vom Trippstadter Luchsteam erklärte, dass der Luchs – im Gegensatz zum Wolf – dem Jagdrecht unterliege. Seine derzeit ganzjährige Schonzeit könne, falls erforderlich, aufgehoben werden. Luchsrisse seien eindeutig von denen eines Hundes oder Wolfes zu unterscheiden. Für die Meldung eines Luchsrisses gebe es eine Aufwandsentschädigung von 100 Euro. Ein anwesender Revierpächter wies darauf hin, dass bei Jagden im November außer der mit einem Sender bestückten Luchsin „Bell“ wiederholt auch ein Luchs ohne Senderhalsband gesichtet worden sei. Back wollte die Anwesenheit eines zweiten Luchses am Donnersberg weder bestätigen noch widerlegen, räumte jedoch ein, dass sich Luchse nur bei Kontakten zu Artgenossen längere Zeit in einer Region aufhalten würden. Ob nun Luchspärchen oder nicht, Forstamtsleiter Runge jedenfalls machte keinen Hehl daraus, dass ihm Luchse als eine erfreuliche Bereicherung der Tierwelt am Donnersberg willkommen seien.

x