Donnersbergkreis Lob für „Kitt der Gesellschaft“

Ingrid Schlabach aus Stetten hat von der Initiative „Wir tun was – Bürgerpreis für den Donnersbergkreis“, hinter der die Kreisverwaltung und die Sparkasse Donnersberg stehen, eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk erhalten. Die Preisverleihung fand in der Schlossberghalle in Gaugrehweiler statt.

Für Ingrid Schlabach sei es immer ein Anliegen gewesen, sich für Schwache einzusetzen, hob Landrat Winfried Werner in seiner Laudatio hervor. Viele Jahre lang habe sie sich unter anderem für kranke und ausländische Mitbürger stark gemacht. Auch im Frauenhaus sei sie aktiv gewesen. Werner fasste Schlabachs Engagement so zusammen: „Wenn Sie so wollen: Ingrid Schlabach, die gute Frau von Stetten.“ Die Ehrung der sogenannten Alltagshelden war in drei Kategorien unterteilt: Neben der Ehrung für das Lebenswerk wurden Einzelpersonen sowie Vereine oder Gruppen ausgezeichnet: Ursula Baldauf aus Gaugrehweiler ist seit zehn Jahren stellvertretende Vorsitzende im Landesverband der Contergangeschädigten Pfalz/Saar. Außerdem ist die ehemalige Ortsbürgermeisterin von Gaugrehweiler seit 15 Jahren Vorsitzende des Krankenpflegevereins. Hanspeter Bergtoldt aus Bischheim ist stellvertretender Vorsitzende der Sozialstation Donnersberg-Ost und setzt sich für die Belange älterer und behinderter Menschen ein, unter anderem auch für Demenzkranke im Haus „Vergissmeinnicht“ in Kirchheimbolanden. Das Engagement von Hans-Jürgen Friesen vom Weierhof für ältere, kranke und behinderte Menschen drückt sich in seinen Tätigkeiten im Verwaltungsausschuss der Sozialstation, im Haus „Vergissmeinnicht“ und im Hospizverein aus. Zwei Frauen, die sich seit Jahren als „Grüne Damen“ in den Westpfalzklinik-Standorten Kirchheimbolanden und Rockenhausen um Patienten kümmern, sind Edeltraut Ferber aus Göllheim und Josefine Lederle aus Ruppertsecken. Der Wunsch nach gemeinsamer Bewältigung einer Krankheit war der Auslöser für Hildegard Koob aus Dörnbach zur Gründung der Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe Rockenhausen, die sie seit 26 Jahren leitet. Ihre Mitstreiterin Beate Linkmann aus Kirchheimbolanden leitet die dortige MS-Gruppe seit 2001. Eberhard Mittnacht aus Marnheim steht seit 2007 dem protestantischen Krankenpflegeverein Marnheim-Dreisen vor. Dabei arbeitet er eng mit der Sozialstation zusammen und engagiert sich auch im Hospizverein. In der Kategorie „Gruppen“ wurden die Kleiderkammer-Teams des DRK-Ortsvereins Eisenberg und des DRK-Kreisverbands Kirchheimbolanden geehrt. Weitere Preise gingen an die „Tafeln“ in Kirchheimbolanden und Rockenhausen. Die gleiche Arbeit macht in Eisenberg das Projektteam „Die Brücke“. Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Donnersberg, Günther Bolinius, hob in seiner Begrüßung den Stellenwert des Ehrenamtes hervor. In Deutschland wäre vieles kalt und unpersönlich, wenn es keine ehrenamtlich Tätigen gebe, so Bolinius. Der Bürgermeister der VG Alsenz-Obermoschel, Arno Mohr, hob den geldwerten Vorteil der Ehrenamtsarbeit von jährlich etwa 38 Milliarden Euro hervor. Doch sei Geld für die ehrenamtlich Tätigen nicht ausschlaggebend. Es gehe hier um eine andere Währung, nämlich Zeit, so Mohr. Was der Gesellschaft fehle, sei das Zwischenmenschliche. Ähnlich äußerte sich auch Landrat Werner: „Ehrenamtlich Aktive sind der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“. Werner hob die Ehrenamtsquote von 50 Prozent im Donnersbergkreis hervor. Es sei bundesweit ein Spitzenplatz, auf den man stolz sein könne. Musikalisch wurden die Ehrungen vom Christa-Franken-Ensemble umrahmt. Mit aufwendigen Hebefiguren begeisterten die zehn Mädchen der Gaugrehweilerer Tanzgruppe „Sweet Angels“.

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