Fußball Langsam wird es eng für den TuS Rüssingen

Hendrik Hillesheim und Blendoar Kryeziu kämpfen um den Ball.
Hendrik Hillesheim und Blendoar Kryeziu kämpfen um den Ball.

Im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga zieht sich die Schlinge für den TuS Rüssingen immer enger zu. Auch das Heimspiel gegen TSV Gau-Odernheim, einem Mitkonkurrenten beim Kampf um den Klassenerhalt, verlor der TuS mit 2:4 (0:0). Er ist damit auf den vorletzten Tabellenplatz zurückgefallen.

Mit dieser Niederlage bleiben die Rüssinger im Jahr 2024 weiter ohne Punktgewinn und es bleibt auch dabei, der TuS kann die wichtigen, die so genannten „Sechspunktespiele“, einfach nicht gewinnen. Mit einem Sieg hätte der TuS mit dem TSV in der Tabelle gleichziehen können, nach der Niederlage beträgt der Abstand sechs Punkte. Und die Wahrscheinlichkeit, dass der aus Göllheim stammende TSV-Trainer Christopher Hartmüller zu seinem Abschied am Saisonende seinem Klub den Klassenerhalt schenken kann, ist enorm gestiegen. Für den ebenfalls zum Saisonende scheidenden TuS-Trainer Ediz Sari ist dagegen derzeit Frust angesagt.

Das für beide Mannschaften enorm wichtige Spiel hatte, bei äußerst widrigen Bedingungen, mit starkem, böigem Wind und holprigem Platz, kaum angefangen, da nahm es schon eine vielleicht vorentscheidende Wendung. Nach nur sechs Minuten leistete sich der Rüssinger Fabrizio Moncada eine verbale Entgleisung gegen die gegnerische Ersatzbank und sah die Rote Karte. Jetzt mussten sich die verbliebenen zehn Rüssinger erst einmal neu sortieren und sich der Angriffe der Gäste erwehren, die in Hälfte eins den starken Wind im Rücken hatten.

Kampf und Krampf

Das gelang ganz ordentlich, denn an wirklichen Torchancen war eigentlich nichts zu verzeichnen. Einzig ein Schuss von Jannis Maurer strich knapp am Pfosten des TuS-Gehäuses vorbei. Von den Einheimischen gab es überhaupt keine Torszene. Über die erste Hälfte, mit viel Kampf und Krampf, deckt man am besten den Mantel des Schweigens.

Nach dem Seitenwechsel explodierte die Partie allerdings, binnen einer knappen Viertelstunde fielen vier Tore. Gerade als sich die Rüssinger etwas befreien konnten, wurden sie klassisch ausgekontert. Tim Zimmermann ging über außen durch und Fabio Moreno Fell verwandelte seinen Querpass aus zehn Metern eiskalt zum 0:1 (53.).

Zu sorglos

Nur wenig später war es Emre Gümüs, der zurückpasste, und wieder stand Moreno Fell goldrichtig und traf zum 0:2 (56.). Jetzt schien das Spiel gelaufen und für die Gäste nur noch die Höhe des Sieges eine Frage zu sein. Das prangerte Hartmüller an: „Wir waren nach der Führung zu sorglos, haben nicht konsequent genug nachgesetzt. Und dann hätte das Spiel noch komplett kippen können.“ Und das wurde umgehend bestraft. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke konnte Tolga Karlidag aus kurzer Entfernung zum 1:2 einschießen (63.).

Das gab den Hausherren noch einmal einen Schub und Geri Hasa schaffte tatsächlich den 2:2-Ausgleich (67.). Aus 18 Metern traf er hoch unter die Latte.

Rüssingen war jetzt tatsächlich dran, das Spiel zu drehen, und der eingewechselte Nico Pavic hatte die Topchance zur Führung. Aber allein vor dem Tor schoss er Gästekeeper Daniel Diel an.

Eiskalt erwischt

In der Schlussphase schlugen die Gäste dann aber eiskalt zurück. Zunächst konnte TuS-Keeper Marvin Gebhard mit zwei tollen Reflexen glänzen, war dann aber nur wenig später beim 2:3 durch Moreno Fell machtlos. Der machte sich in der Schlussminute endgültig zum Helden, als er auch noch zum 2:4 einnetzte.

„Das Spiel passte zur Tabellensituation, war nicht sonderlich schön, aber für uns waren es Bigpoints“, resümierte Hartmüller. Sari ging mit seiner Mannschaft hart ins Gericht: „Wir verlieren jetzt zwei Mal hintereinander in der Nachspielzeit. Vielleicht fehlt es da auch an Klasse. Am Ende hat auf jeden Fall die Gier gefehlt, den Punkt zu verteidigen.“

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