Kampfsport Judo-Talent Devin Mäuser hat die größtmögliche Bühne des Sports als Ziel

Der 15-jährige Devin Mäuser mit seiner Trainerin Hannah Ertl beim Training in der Judo-Halle im Heinrich-Heine-Gymnasium in Kais
Der 15-jährige Devin Mäuser mit seiner Trainerin Hannah Ertl beim Training in der Judo-Halle im Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern.

Der 15-jährige Devin Mäuser ist zum Talent des Jahres 2022 im Donnersbergkreis gekürt worden. Der Judoka, der in Imsweiler wohnt, in Kaiserslautern zur Schule geht und für den Judoclub Zweibrücken startet, investiert sehr viel Zeit in seinen Sport. Alles für einen großen Traum.

Nein, die große Bühne ist noch nicht so ganz die Welt von Devin Mäuser. Das war bei der Sportlerehrung in Göllheim deutlich zu merken. Denn da war der 15-jährige Judoka doch ganz schön aufgeregt, als er auf die Bühne gebeten wurde, um als Talent des Jahres 2022 geehrt zu werden. „Da war ich schon ganz schön nervös“, gibt Devin Mäuser, der in Imsweiler wohnt, offen und ehrlich zu.

Vor allem ein Punkt trug noch zur Aufregung bei: Er konnte sich nicht schon vorab bei anderen Ehrungen Anschauungsunterricht holen, wie alles abläuft. „Ich bin dann ja gleich als Erster bei der Feier geehrt worden. Da wusste ich ja noch gar nicht so richtig, was da dann passiert, was da mit dem Interview auf der Bühne auf mich zukommt.“ Überrascht sei er gewesen, „dass ich da auch als einziges Talent geehrt wurde“.

Devin Mäuser meisterte aber diese für ihn neue Herausforderung mit Bravour, wurde im Interview auf der Bühne immer sicherer und lockerer. Und am Ende „war ich dann sehr glücklich, dass ich so eine Auszeichnung gewonnen habe“, sagt er. Die hatte sich der 15-Jährige im Jahr 2022 mit der Rheinland-Platz-Meisterschaft und seinem dritten Platz bei den südwestdeutschen Meisterschaften nach Meinung des Sportlerwahl-Beirats des Donnersbergkreises, der das Talent des Jahres aussuchte, redlich verdient.

Devin Mäuser bei der Sportlerehrung in Göllheim mit dem stellvertretenden RHEINPFALZ-Chefredakteur Uwe Renners auf der Bühne.
Devin Mäuser bei der Sportlerehrung in Göllheim mit dem stellvertretenden RHEINPFALZ-Chefredakteur Uwe Renners auf der Bühne.

Zehnmal Training pro Woche

Der Meinung ist übrigens auch seine Trainerin Hannah Ertl, die Devin Mäuser am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in Kaiserslautern trainiert. „Er hat es verdient, weil er ein Mega-Kämpfer ist“, sagt sie. „Er ist einer, der nicht aufgibt – auch nicht in schwierigen Situationen. Er bleibt dran und zieht es durch, wenn er sich was vorgenommen hat.“ Diese Zielstrebigkeit sieht auch ihr Schützling als eine seiner Stärken an. Und: „Meine Würfe und der Übergang vom Stand zum Boden.“

Devin Mäuser besucht die 8. Klasse des HHG, startet für den Judoclub Zweibrücken. „Ich trainieren montags bis donnerstags zweimal am Tag in Kaiserslautern“, berichtet er. „Und dann freitags noch zweimal in Zweibrücken.“ Jeweils 90 Minuten sind die Trainingseinheiten lang. Eine Menge Zeit, die der Träger des blauen Gürtels, der auch im Landeskader steht, in seinen Sport investiert. Dazu kommen die Fahrten von Imsweiler nach Kaiserslautern oder Zweibrücken – und wieder zurück. „So eine Stunde bin ich jeden Tag unterwegs, bis ich von Imsweiler an der Schule bin“, berichtet er. Bleibt da noch Zeit für anderes? „So richtig Zeit für ein Hobby habe ich nicht“, sagt Devin Mäuser. „Dafür sind die freien Wochenenden ganz wichtig für mich. Die genieße ich. Da habe ich dann auch Zeit für die Familie und Freunde.“

In Zweibrücken willkommen

Vor zehn Jahren hat er mit seinem Sport angefangen, damals noch in Leverkusen. „Ich hatte einen großen Bewegungsdrang“, sagt er dazu. „Ein Nachbar hat uns Judo empfohlen.“ Nach dem Umzug nach Imsweiler war dann das HHG als Schule die erste Wahl. „Mein Stiefvater war auch dort“, sagt der 15-Jährige. Nun musste nur noch ein Verein gefunden werden. „Da gab es zwei Möglichkeiten“, berichtet Devin Mäuser: „Speyer oder Zweibrücken. In Speyer mochte ich den Trainer nicht so. Dagegen gibt es in Zweibrücken ein nettes Trainerteam. Der Verein ist kleiner als der in Speyer. In Zweibrücken habe ich mich sofort willkommen gefühlt. Da muss ich auch mal Danke sagen.“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Auch in diesem Jahr hat er bereits einen Erfolg eingefahren, als er bei den Saar-Pfalz-Meisterschaften siegte. Bei den südwestdeutschen Meisterschaften lief es dagegen gar nicht: „Da habe ich mich am Nacken verletzt und bin gleich in der ersten Runde ausgeschieden.“ Die Rheinland-Pfalz-Meisterschaften, bei denen er nach Möglichkeit wieder den Titel holen will, stehen im Herbst an. Dafür trainiert er hart. „Die Trainingseinheiten bauen aufeinander auf“, berichtet Trainerin Hannah Ertl. „Wir schauen immer: Wo fehlt was, was kann verbessert werden? Das Training hat eine Struktur, das ist ganz wichtig. Aber das Wichtigste sind Übungskämpfe. Da holt man sich die Härte und Zähigkeit, die man braucht.“

Das hohe Ziel

Auf die Frage, was er noch in seinem Sport erreichen will, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Bei Olympischen Spielen dabei zu sein, wäre mein großer Traum“, sagt Devin Mäuser. Auch wenn er weiß, dass der Weg bis dahin sehr weit ist. „Ich müsste erstmal gesichtet werden, in den Bundeskader kommen und internationale Turniere bestreiten. Denn ohne Nominierung kommt man ja nicht zu Olympia.“ Seine Trainerin Hannah Ertl will noch nicht urteilen, ob es ihr Schützling drauf hat. „Das kann man in den Alter noch nicht sagen, ob er so weit kommen kann“, sagt sie. „Erst einmal muss er die Pubertät überstehen, dann muss man schauen, wie es dann ist.“

Aber generell findet sie hohe Ambitionen gut: „Wenn man solche Ziele hat, sollte man sie auch im Auge behalten. Denn dann werden sie vielleicht wahr.“ Und sollte er sein Ziel erreichen, wäre das dann definitiv eine größere Bühne, die Devin Mäuser betreten würde als es die in Göllheim war. Die größtmögliche nämlich.

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