Radsport Jonas Rapp: Pause daheim statt Rundfahrt in Slowenien

Jonas Rapp war für sein Team, Hrinkow Advarics Cycleang, in den vergangenen Jahren unter anderem in Rumänien, aber auch in Öster
Jonas Rapp war für sein Team, Hrinkow Advarics Cycleang, in den vergangenen Jahren unter anderem in Rumänien, aber auch in Österreich bei Rundfahrten dabei.

Platz neun im Gesamtklassement, Platz zwei in der Bergwertung: Die Taiwan-Rundfahrt war für Radprofi Jonas Rapp aus Alsenz ein großer Erfolg. Nun kränkelt er, hat aber weder seine Hoffnung auf die Berufung in die Nationalmannschaft noch seinen Traum von der Tour de France aus dem Blick verloren.

Schon kurz vor der Taiwan-Rundfahrt, die Jonas Rapp in der vergangenen Woche bestritt, bemerkte der 28-Jährige eine leichte Erkältung. Die hat sich nun nach dem Ende ausgewachsen, Fieber ist hinzugekommen. Statt, wie geplant, zu weiteren Radrennen nach Slowenien und Österreich zu reisen, kuriert er sich nun in der Heimat aus. „Die nächsten Radrennen müssen auf mich verzichten. Mit Fieber ist nicht zu spaßen“, sagt Rapp.

Er fühlte sich nach eigenen Worten nach dem intensiven, wochenlangen Wintertraining zu Hause mit sechs- bis siebenstündigen Trainingseinheiten am Tag und bei jeweils mehrwöchigen Aufenthalten in Kroatien und Mallorca vor der Taiwan-Tour auf dem besten Weg zu einer sehr guten Frühform. „In Topform war ich allerdings noch nicht.“

Ärger über erneute Zwangspause

Im Rennen selbst lief es laut Rapp dann allerdings erstaunlich gut und er konnte den Rennverlauf nach eigenen Worten sehr offensiv mitbestimmen. Am Ende sprang neben dem neunten Platz im Gesamtklassement sowie dem zweiten Platz bei der Bergwertung noch das weiße Trikot für den aktivsten Fahrer heraus. „Für ein noch besseres Ergebnis hat auch einfach etwas das Glück gefehlt. Du merkst selbst im Rennen oder auch beim Training, ob es für dich schon gut läuft“, erzählt er.

Nicht frustriert, aber etwas ärgerlich ist der Alsenzer schon wegen der neuerlichen Erkältung, weil er jetzt wieder eine Zeitlang nicht trainieren kann. Sein Pech setzt sich also fort, nachdem er vergangenes Jahr gegen Ende der Saison nach einem schweren Sturz lange hatte aussetzen müssen. „Keine Frage, die Erkältung wird mich etwas zurückwerfen, weil durch das fehlende tägliche Training dann die Konstanz fehlt“, beklagt Rapp.

Deutsche Meisterschaft im Blick

Doch jetzt den Kopf in den Sand stecken, das gibt es für den Radprofi nicht: „Es wird gekämpft. Die Krankheit wird auskuriert und dann wieder angegriffen.“ Zu den Saisonhöhepunkten ab Juni will Rapp wieder topfit sein und vorne mitfahren können. Dazu zählen die Oberösterreich-Tour wie auch die nach einer Corona-Pause wieder stattfindende Österreich-Rundfahrt.

Für sein österreichisches Radsportteam Hrinkow Advarics Cycleang ist die Teilnahme im Heimatland schon aus Marketinggründen ein Muss. Rapp hat auch die deutschen Meisterschaften Ende Juni in Donaueschingen fest im Blick und will ein gutes Resultat einfahren. Der Kurs, den er kennt, liegt ihm allerdings nach eigener Einschätzung nicht 100-prozentig, denn er enthält wenige Höhenmeter. Rapp hingegen liebt das Fahren am Berg und hat deshalb schon oft große Erfolge vor allem bei Bergwertungen erringen können. „Das Training an meinem Heimatberg, dem Donnersberg, zahlt sich hier aus“, sagt der Alsenzer lachend.

Von Tour de France „nicht so weit weg“

In den vergangenen Jahren wurde er auch immer wieder in die Nationalmannschaft der Radfahrer berufen. Die Nominierung richtet sich nach den jüngsten Ergebnissen. „Wenn ich wieder eine gute Saison bestreite, kann ich mir schon Hoffnungen auf eine erneute Berufung machen“, ist sich der Alsenzer sicher. Das wird sich allerdings wie in den Vorjahren alles sehr kurzfristig entscheiden.

Und über allem schwebt noch immer der Traum von der Teilnahme an der Tour de France. Rapp ist da verhalten zuversichtlich: „Da bin ich von der Leistung her gar nicht so weit entfernt, aber da müssen einige Dinge, die ich nicht direkt beeinflussen kann, schon zu meinen Gunsten laufen. Um da mal mitzufahren, muss ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.“ Wenn es klappen würde: Viele Fans in der Nordpfalz würde das auch freuen.

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