Lautersheim Jahresabschluss 2021 weist nur ein kleines Defizit auf

Deutlich besser als geplant sieht der Haushaltsabschluss des vergangenen Jahres in Lautersheim aus.
Deutlich besser als geplant sieht der Haushaltsabschluss des vergangenen Jahres in Lautersheim aus.

Deutlich besser als geplant sieht der Haushaltsabschluss des vergangenen Jahres in Lautersheim aus. „Angesetzt war ein Defizit von rund 68.550 Euro. Tatsächlich fällt es mit 4260 Euro um ein Vielfaches kleiner aus“, stellte Bürgermeister Thomas Mattern fest.

Dieses erfreuliche Ergebnis hänge vor allem mit einer besseren Einnahmesituation zusammen, sagte er bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. So seien an Steuern und ähnlichen Abgaben 528.062 Euro zugeflossen statt der veranschlagten 499.700 Euro. Das seien knapp 28.400 Euro mehr als gedacht. Gegenüber dem Etat 2020 sind sogar fast 73.000 Euro mehr eingenommen worden.

Weniger Einkommensteuer

Und das, obwohl die Erträge aus der Einkommensteuer unter der Kalkulation liegen: Es wurden rund 357.600 Euro überwiesen, veranschlagt waren aber 362.000 Euro. Auch der Umsatzsteueranteil fiel geringer aus: 5277 statt 7500 Euro. Doch bei der Grundsteuer B konnten mit 65.889 Euro fast 6000 Euro mehr verbucht werden als geplant. „Und es war vor allem die Gewerbesteuer, die zu dem guten Resultat beigetragen hat“, sagte Mattern. Bei diesem Posten hat sich der erwartete Zufluss mehr als verdoppelt: statt 20.000 Euro erhielt die Gemeinde knapp 48.200 Euro. Das habe auch an Ausgleichszahlungen vom Land Rheinland-Pfalz gelegen.

Umlagen sind deutlich höher

Auf der Ausgabenseite kräftig erhöht gegenüber dem ursprünglichen Plan haben sich die Personalaufwendungen: von angenommenen 307.500 auf tatsächliche 326.905 Euro. Auch die Umlagen sind mit 504.070 Euro um 18.070 Euro höher ausgefallen. Allerdings wurde überall ein bisschen gespart, beispielsweise an der Straßenbeleuchtung (6793 statt 8000 Euro), an der Fahrzeugunterhaltung (151 statt 1500 Euro) und auch bei den Sach- und Dienstleistungen wurde weniger ausgegeben (86.268 statt 93.400 Euro).

Die Pro-Kopf-Verschuldung der Lautersheimer liege aktuell bei 71 Euro und damit weit unter dem Landesdurchschnitt der Kommunen vergleichbarer Größe, so der Bürgermeister. Doch zeige dieser Wert nur die halbe Wahrheit, weil er sich nur aus den langfristigen Krediten errechne. „Man darf nicht übersehen, dass wir zusätzlich noch mit mehr als 420.000 Euro bei der Verbandsgemeinde Göllheim in der Kreide stehen“, führte er aus. Matterns Hoffnung: Durch den Verkauf der Grundstücke im Neubaugebiet „In den Bohngärten, Abschnitt zwei“, der gerade erschlossen wird, ließen sich diese Liquiditätskredite eventuell komplett ausgleichen.

Ab Januar höhere Realsteuer-Hebesätze

Nachdem das Gremium den Jahresabschluss 2021 einstimmig abgesegnet hatte, nickte es bei einer Gegenstimme von Reinhard Baade auch die erste Nachtragshaushaltssatzung für 2023 ab. Dieses Zahlenwerk musste erstellt werden, da die Ortsgemeinde die Hebesätze der Realsteuern (zwangsläufig, weil vom Land dazu genötigt) heraufgesetzt hatte, nachdem der Etatplan erarbeitet und beschlossen war. Der Hebesatz für die Grundsteuer A wurde von 345 auf 355 Prozent erhöht. Bei der Grundsteuer B machte der Sprung sogar 75 Prozentpunkte aus (von 390 auf 465 Prozent) aus. Der Hebesatz der Gewerbesteuer steigt zum 1. Januar von 380 auf 400 Prozent.

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