Donnersbergkreis Hengste lassen Herzen höher schlagen

Das Standenbühler Pferdezentrum war am Samstag wieder einmal Besuchermagnet für viele Zwei- und Vierbeiner: Der Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar hatte zum Pferdefrühling eingeladen. Besonders die jungen Hengste, aber auch die gezeigten Kaltblüter erfreuten das zahlreich erschienene Publikum.

Zunächst hatten die Züchter ihre Nase ganz vorn, als mit der Stutbuch-Eintragung der Tag begann. Anschließend standen die Freilauf- und Freispring-Championatsprüfungen an, wo drei- und vierjährige Zweibrücker beiderlei Geschlechts um den begehrten Titel wetteiferten. Der Abend stand dann ganz im Zeichen der Männlichkeit: Bei der Verbandshengstparade begeisterte Pferdeprominenz aus dem eigenen Zuchtgebiet und von weiteren großen Hengst- und Deckstationen anderer Zuchtgebiete nicht nur die Züchter unter den vielen Zuschauern. Aus dem Donnersbergkreis war Gisela Jung aus Rittersheim mit ihrer fünfjährigen Stute morgens erfolgreich und erhielt die Stutbucheintragung zur Verbandsprämienstute. Im anschließenden Freilaufchampionat der dreijährigen Zweibrücker, wo der Zucht-Nachwuchs erstmals vorgestellte wurde, erhielt der 2012 geborene Fuchs „Monet“ aus Bingen die Siegerschärpe. Bei den Freispring-Championatsprüfungen der Drei- und Vierjährigen am Nachmittag siegte bei den Vierjährigen „Quai’s Geniale“ im Besitz von Markus Keuper aus Thalfang, bei den Dreijährigen standen sowohl „Calimero“ (im Besitz von Daniel Fischer aus Thaleischweiler-Fröschen) als auch „Peppermint“ von Familie Bruch aus St. Wendel auf dem ersten Platz. Zwei Richter beurteilten jedes einzeln vorgestellte Pferd auf seine Eignung als Reitpferd hin. Dabei ging es vor allem um Ausstrahlung in den Gangarten im Freilaufen und geführt. Dazu waren Olaf Peters vom Gestüt Dobel und Volker Brodhecker aus Wolfskehlen angereist. Bei den Freispringprüfungen am Nachmittag galt ihr Augenmerk der Technik und Manier der Kandidaten, dem Springvermögen, der Übersicht am Sprung und dem Galopp. Hans-Willy Kusserow, Geschäftsführer und Zuchtleiter des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar äußerte sich zufrieden über die Zahl und vor allem über die Qualität der vorgestellten Pferde, die fast alle eine sehr gute Beurteilung der Richter erhielten, was für die gute züchterische Arbeit spricht. Die Herzen der Pferdefreunde begannen am Abend bei der Hengstparade nochmals höher zu schlagen, als die Vererber bester Dressur- und Springeigenschaften großer Hengststationen in Standenbühl ihre Aufwartung machten. Leider konnten nicht alle Hengst unter dem Sattel vorgestellt werden, da sich die Standenbühler Bereiterin Kathrin Müller am Nachmittag während des Freispringens verletzt hatte, ein etwas übereifriges Pferd hatte sie an ein Hindernis gedrängt, so dass sie ärztlich behandelt werden musste. Doch auch an der Hand geführt, beeindruckten die schönen Tiere mit ihren Eigenschaften. Ob nun Springvererber oder Dressur-Könner, alle gezeigten Hengste erfreuten die Zuschauer mit ihren unterschiedlichen Schwerpunkten. Ein besonderer Glanzpunkt der heimischen Zucht kam mit Schwergewichten in die Halle: die Pfalz-Ardenner „Mannheimer“ und „Adlon“. Zwei herrliche Hengste der alten Pferderasse gaben ein abwechselungsreiches Bild der heimatlichen Pferdezucht, besonders weil Adlons Sohn, der gerade mal zwei Wochen alte „Aladin“ mit seiner Mutter ein schönes und herzerfreuendes Zuchtergebnis der vergleichsweise jungen Pfalz-Ardenner-Zucht, die Rasse entstand um das Jahr 1900, präsentierte. Der erfahrene Springreiter Andreas Rummy stellte „Camargue“ vor, der sprunggewaltig seine Hindernisse bezwang, und zum Schluss des gelungenen Pferde-Abends begeisterten Leif Hamburger mit „Fahrenheit“ vom Gestüt Tannenhof und vor allem Therese Nilshagen mit „Dante Weltino“, einem hochklassigen Hengst des Dressurleistungszentrums loderten mit einer erstklassigen Dressurvorführung die Zuschauer. Die Halle in Standenbühl war gut gefüllt, das Publikum fachkundig und pferdeliebend, geklatscht wurde gerade bei den jungen Hengsten im Nachhinein, aber das sehr oft. Wie vielfach zu erfahren war, freuen sich die Besucher bereits auf die nächste Veranstaltung des Pferdezentrums, denn das Pony-Forum steht vor der Tür und lädt die Freunde der besonderen Pferderassen zum Fachsimpeln und Bestaunen ein.

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