Donnersbergkreis Großprojekte bringen rote Zahlen

Ohne Gegenstimme hat der Gemeinderat Dannenfels den Doppelhaushalt 2018/2019 verabschiedet, der für beide Jahre ein Defizit vorsieht. Nach den Kosten für die erfolgten Straßenbaumaßnahmen sind nun die aufwändige Sanierung der Turnhalle und ein Um- beziehungsweise Anbau der Kita zu stemmen.

Andrea Billenstein von der Finanzabteilung der VG wartete mit einem beeindruckenden, teilweise aber wenig erfreulichen Zahlenwerk auf. Sachkundig erläuterte sie den umfangreichen Doppelhaushalt. Im Ergebnishaushalt ist für 2018 ein Fehlbetrag von 95.740 Euro, im Folgejahr von 198.880 Euro zu erwarten. Der Finanzhaushalt weist für 2018 ein Minus von 38.390 Euro und für 2019 von 131.450 Euro aus. Der Gesamtbetrag der Kredite für 2018 wird auf 1,949 Millionen Euro festgesetzt, wovon 1,214 Millionen Euro zur Zwischenfinanzierung dienen. Für das Jahr 2019 ist kein weiterer Kredit vorgesehen. Nach jetzigen Prognosen sei zu erwarten, dass die Gemeinde ab 2022 kein Eigenkapital mehr habe. Keine größeren Ausgaben sind laut Billenstein im Ergebnishaushalt vorgesehen. Die roten Zahlen ergeben sich nach Abrechnung des erfolgten Straßenausbaus in erster Linie aus zwei Großprojekten. So sind 2018 für die Generalsanierung der Turnhalle fast 1,7 Millionen Euro eingeplant, die Landeszuweisung (I-Stock) in Höhe von 1,019 Millionen Euro erscheint erst im nächsten Haushaltsjahr. Zum Thema Kindertagesstätte sagte Ortsbürgermeister Ernst-Ludwig Huy, man freue sich über eine Änderung der Betriebserlaubnis für 75 Kinder und eine große Auslastung. Andererseits müssten – auch wegen der 39 Ganztagsplätze – Forderungen erfüllt werden: „Das Land verspricht einen Rechtsanspruch, die Träger und Kommunen werden bei der Umsetzung aber allein gelassen. Um dem Auftrag gerecht zu werden, benötigen wir einen Speiseraum, einen Schlafraum und eine größere Küche.“ Hierzu habe man im Haushalt 250.000 Euro an Investitionen eingeplant. Billenstein empfahl dem Rat, zur Konsolidierung des Haushaltes Gemeindeeigentum zu veräußern. So soll eine Mietwohnung nach ihrer Renovierung verkauft werden. Thomas Müller schlug den Verkauf der noch vorhandenen fünf Bauplätze vor. Da zuletzt keine Grundstücke verkauft wurden, regte er Werbemaßnahmen an. Huy sah das anders: Dann müsse man ein neues Baugebiet erschließen, neue Kosten kämen auf die Gemeinde zu. Zudem freue er sich eher darüber, dass Leerstände im Ortsbereich beseitigt wurden. Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat das Zahlenwerk. Bereits zu Beginn der Sitzung hatte Ortsbürgermeister Huy nach einer Schweigeminute für den verstorbenen Hermann Braun Thomas Gaß als neues Ratsmitglied verpflichtet.

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