Donnersbergkreis Großprojekt für sichere Wasserversorgung der VG Kirchheimbolanden

Großbaustelle auf der rheinhessischen Höhe: In Wintersheim errichtet die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz derzeit einen Hochbe
Großbaustelle auf der rheinhessischen Höhe: In Wintersheim errichtet die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz derzeit einen Hochbehälter mit einer Grundfläche von 50 mal 60 Metern.

Die Dimension riesig, die Bedeutung sehr groß: Im rheinhessischen Wintersheim entsteht derzeit ein neuer Wasserhochbehälter mit einer Grundfläche von 50 mal 60 Meter. 4,1 Millionen Euro investiert die Wasserversorgung Rheinhessen-Pfalz (WVR) in das Projekt, das im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein soll. Von der Maßnahme werden auch Teile der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden profitieren, wie Geschäftsführer Ronald Roepke betont. Ein Baustellenbesuch.

Stephan Burschel blickt auf das Bauwerk. „Ein Hochbehälter mit einer Speicherkapazität von 13.500 Kubikmetern habe ich auch noch nicht gebaut“, erzählt der Ingenieur. Keine Frage, es ist nicht nur für die WVR, sondern auch für die Unger Ingenieure sowie das Bauunternehmen Hans Schneider eine große Herausforderung, das Projekt auf der rheinhessischen Höhe. Eine große ist mittlerweile gestemmt: die Bodenplatte. Dafür war eine frost- und regenfreie Periode notwendig, um eine einwandfreie Betonfläche zu garantieren. „Für die Wasserqualität ist das unabdingbar“, betont WVR-Handlungsbevollmächtigter Klaus Hoffmann. „Es musste eine ganz glatte Oberfläche hergestellt werden“, erläutert Bauleiter Ronny Süß. Gerade er hatte in dieser Phase, die noch in die kältere Jahreszeit fiel, einiges zu organisieren. Ständig die Wetterprognosen im Blick behalten, gleich drei Betonmischwerke disponieren. Da die Betonplatte am Stück erstellt werden musste, rollten schließlich 185 Lkw über rund 14 Stunden an der Baustelle an. Auch für den Beton selbst mussten bestimmte Hygieneregeln beachtet werden, wie WVR-Geschäftsführer Roepke sagt. Eine ähnliche Herausforderung steht noch einmal bevor, wenn die 40 Zentimeter dicke Betondecke eingebaut wird, wie Andreas Ohmann, ebenfalls Ingenieur, erzählt. Bis das soweit ist, dauert es noch etwas. 18 von 42 Stützen wurden bislang erstellt, 29 Wandelemente sind betoniert. Alles, um einen Hochbehälter zu bauen, der für die WVR nicht nur eine neue Dimension ist, sondern auch von großer Bedeutung, um die Wasserversorgung weiter gewährleisten zu können. Dafür war Wintersheim schon immer von Bedeutung. Angefangen von einem Hochbehälter in einem 18 Meter hohen Jugendstil-Turm mit einem Fassungsvermögen von 1000 Kubikmeter, 1907 erbaut, über einen Hochbehälter mit 5000 Kubikmetern bis zum derzeitigen Gebäude, das 7000 Kubikmeter fasst. „Sozusagen Zukunft und Gegenwart“, sagt Roepke vor dem Jugendstilturm und mit Blick auf das 1996 erbaute Gebäude, das nun um den neuen Hochbehälter erweitert wird. Das aus gutem Grund: „Der Bedarf hat sich geändert“, so der Geschäftsführer. Der neue Behälter stärke die Versorgungssicherheit. Zudem erkaufe man sich dafür Reaktionszeit – für planmäßige und außerplanmäßige Fälle. Beispielsweise, wenn Arbeiten im Wasserwerk Guntersblum anstehen. Die fanden bislang nachts statt. „Wenn da was nicht funktioniert hat, mussten wir direkt wieder alles zurückstellen, weil der Behälter in Wintersheim nicht ausgereicht hat.“ Dorthin, auf 227 Meter über dem Meeresspiegel, wird das Wasser gepumpt. Und von dort wird es schließlich bis in die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden verteilt. Am Donnersberg sollen aber auch weiterhin lokale Brunnen betrieben werden, wie Roepke sagt. „Im Sinne der Versorgungssicherheit.“ Denn vom Wasserwerk in Guntersblum bis nach Kibo muss das Wasser durch 36 Kilometer lange Leitungen fließen. „So etwas ist immer auch mit Risiko verbunden. Und das wollen wir minimieren“, berichtet der Geschäftsführer. „Eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung ist Lebensgrundlage für unsere Kunden und auch unsere Region“, erläutert der Geschäftsführer. Deswegen sei gerade der neue Behälter in Wintersheim so wichtig. Bis der fertig ist, müssen insgesamt 362 Betonlaster auf die Baustelle nach Wintersheim rollen. 2900 Kubikmeter Beton werden für das Bauwerk benötigt. Es ist also noch einiges zu tun auf der Baustelle. Doch auch da ist der Geschäftsführer zuversichtlich, blickt zu den Ingenieuren und dem Bauleiter und lobt: „Bislang hat es das Team gut hingekriegt. Da greift ein Rädchen ins andere.“

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