Hofläden in der Region Gartengemüse GbR: Gemüseanbau in Handarbeit

Bewirtschaften eine Fläche von rund 2400 Quadratmetern: Sara Knapp und Orfeas Fischer.
Bewirtschaften eine Fläche von rund 2400 Quadratmetern: Sara Knapp und Orfeas Fischer.

Seit 2018 pflanzen und ernten Orfeas Fischer und Sara Knapp rund 35 Gemüsesorten beim Weierhof. Bei der Weierhöfer Gartengemüse GbR können Abo-Kunden donnerstags von 16 bis 19 Uhr eine Gemüsekiste mit bis zu sieben Sorten Rohkost abholen.

Orfeas Fischer ist Halbgrieche und mit seiner Mutter auf dem Weierhof aufgewachsen. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt: In Australien arbeitete er auf einer Farm. „Dort habe ich die Idee von der Arbeit in der Landwirtschaft bekommen“, erzählt Fischer. Beim anschließenden Studium der ökologischen Landwirtschaft in Kassel lernte er Sara Knapp kennen. Bei einer Exkursion in Tschechien kamen beide mit dem landwirtschaftlichen Arbeiten in Handarbeit auf kleinen Flächen in Kontakt. Mit dem Thema Market Garden befasste sich Fischer dann bei einem Kurs in Kanada. „Dabei geht es um Gärten auf kleinen Flächen, in denen per Hand Gemüse angebaut wird.“ Knapp beendete das Studium und gärtnert seit 2019 Hand in Hand mit Fischer.

Mittlerweiler bauen die 28-jährige Baden-Württembergerin und der 27-jährige Weierhöfer von April bis Ende Oktober 35 Gemüsekulturen auf einer Fläche von 2400 Quadratmetern an. Die Anbaufläche sei zwar recht klein, einen hohen Ertrag habe das Paar dennoch. „Den Abstand zwischen den Beeten halten wir sehr klein. Das geht nur, weil wir alles per Hand ernten und keine Maschinen durchfahren.“ Gepflegt werden die Beete durch Kompost aus der Region. „Wir bauen unsere Beete quer zum Hang, denn der Kompost kann die Niederschläge gut abfangen und schützt den Boden vor dem Austrocknen.“

Viele Kunden aus der Umgebung

Fünf bis sieben Sorten Gemüse landen wöchentlich in einer Kiste. Im Frühjahr sind dies beispielsweise Grünkohl, Kräuter, Radieschen, Salat und Spinat. In den Sommermonaten werden unter anderem Mangold, Gurken, Rote Beete, Tomaten oder Stangensellerie angeboten. Im Winter sind es Rucola, Lauch und Fenchel.

Kunden können immer donnerstags zwischen 16 und 19 Uhr am Feld eine Kiste abholen. Dabei kann jeder durch die Beete streifen und Fragen zum Anbau und dem Gemüse stellen. „Im vergangenen Jahr haben 250 Familien ihr Gemüse selbst geholt“, berichtet Fischer. „Wer im Frühjahr bei uns einsteigt, bleibt auch bis zum Ende der Saison.“ Für die Gemüseanbauer haben die Abo-Kunden einen großen Vorteil: Sie bieten Planungssicherheit. „Deshalb haben wir uns für Abos entschieden.“ Probekisten für unentschlossene Kunden werden ebenfalls angeboten.

Hofläden und Restaurants beliefern

Da Fischer einen Bezug zum Weierhof hat, kommt ein Großteil der Kunden aus der Umgebung. Aber auch aus Alzey und Eisenberg steuern Abnehmer den Weierhof an. Mehrere Hofläden in der Region sowie ein Restaurant in Eisenberg beliefern die beiden mit ihrem Gemüse.

Fischer und Knapp bauen nur so viel Gemüse an und ernten nur so viel, wie zum Füllen der Kisten benötigt wird. Im regelmäßig erscheinenden Newsletter und auf der Internetseite gibt es zudem Rezeptvorschläge zum saisonalen Gemüse – zum Beispiel die Grünkohlpfanne, eine Spinatsahnesoße mit Nudeln und Fenchelofengemüse.

Info

Weitere Infos sind auf der Internetseite www.weierhoefer-gartengemuese.de zu finden.

Zum vorherigen Teil der Serie geht es hier.

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