Donnersbergkreis Gäste kommen sogar aus den USA

Die Potzbacher Kerwe erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit: Das zeigt sich nicht nur an der Anzahl der Besucher, sondern zum Teil auch an ihrer Herkunft. So gibt es mittlerweile Stammgäste, die regelmäßig aus dem rund 300 Kilometer entfernten Mönchengladbach anreisen. Und sogar zwei Amerikaner aus Ohio waren in die Nordpfalz gekommen, um die Feierlichkeiten einmal hautnah mitzuerleben.

Allen voran den originellen Umzug, den wieder der Verein „Dorfgemeinschaft Potzbach-Leithöfe“ organisiert hatte. Angeführt wurde der Lindwurm von der Straußjugend mit ihrem farbenfrohen Kerwestrauß, den sie anschließend am Bürgerhaus steckten. Kerweredner Lothar „Lolle“ Günther saß zusammen mit seinem Mundschenk Robin Sauer gemütlich in einer von gepflegten Friesen-Pferden gezogenen Kutsche. Für musikalische Klänge sorgte Walter Blanz, dessen Gefährt von einem historischen Traktor gezogen wurde. Die Frauen vom Dorfförderverein schenkten an die zahlreichen Gäste entlang der Umzugsstrecke neuen Wein aus, derweil sich die Straußjugend aus Höringen stimmgewaltig präsentierte. Zu einer Fahrt mit seinem „Tandem-Fahrrad“ lud Siggi Müller ein, während eine Winnweilerer Metzgerei Würstchen an die Kiebitze verteilte. Zu Beginn der Kerwerede teilte Lothar Günther die spontane Entscheidung des Veranstalters mit, den Erlös aus der Kerwe den Nordpfälzer Hochwassergeschädigten zur Verfügung zu stellen. Dann stieg „Lolle“ – wie schon mehr als 20 Mal – auf die Leiter und berichtete in gewohnt gekonnter Manier von den größeren und kleineren Missgeschicken seiner Mitbürger. Dabei machte er allerdings an den Gemeindegrenzen nicht halt: Die Querelen um den Lohnsfelder Sportverein oder der Streit um das Glockengeläut auf dem Schmitterhof waren ebenfalls Thema – verbunden mit dem Hinweis, dass man so etwas in Potzbach nicht kenne: Dort herrsche Frieden und Harmonie. Obwohl es auch hier manchmal Dinge gibt, die im wahrsten Wortsinn zum Himmel stinken. So habe bei einem Geburtstagsfest die Toilettenspülung kläglich versagt und für geruchsintensive Begleiterscheinungen gesorgt. Für Erheiterung sorgte auch die Geschichte von dem Zeitgenossen, der mal wieder in den Süden des Landes gereist war, um ausgiebig Urlaub zu feiern und Ausschau nach einer Frau zu halten. Zwar hat er erlebnisreiche Tage verbracht – zurückgekehrt ist er aber einmal mehr ohne weibliche Begleitung. Und dann war da noch die Story von dem Fuchs, der in Potzbach umzugehen scheint. Doch die Anzahl der verschwundenen Hühner ist so groß, dass die Einheimischen von einem zweibeinigen Komplizen ausgehen. Begonnen hatte die Kerwe am Freitag traditionell im Gasthaus Günther“ auf den Leithöfen. Die Band „Circle Six“ heizte den – nicht nur jugendlichen – Besuchern am Samstag mächtig ein. Der Sonntag begann mit einem Frühschoppen, nach Umzug und Kerwerede servierte Ortsvorsteher Ulrich Schmitt den Senioren Kaffee und Kuchen. Für musikalische Klänge sorgte Alleinunterhalter Fred Weber aus Gonbach. Organisation und Bewirtung oblagen von Freitag bis Sonntag der „Dorfgemeinschaft Potzbach-Leithöfe“. Am Kerwemontag übernahm die Straußjugend das Zepter mit einem Frühschoppen im Bürgerhaus, der sich bis in die späten Abendstunden hinzog. Für die kleinen Gäste gab es auf dem Kerweplatz am Bürgerhaus einen Verkaufsstand und eine Hüpfburg. Und auch sie hatten jede Menge Spaß, wie das Zitat des Grundschülers Michel zeigt: „Wir haben die geilste Kerwe.“ (llw)

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