Donnersbergkreis Fußballbegabter Gemeinderat ganz lässig

Lautstark wurde die Bischheimer Kerwe nach ihrer Ausgrabung am Freitag mit Böllern angekündigt. Nach mehreren Jahren Pause wurde diesmal wieder ein Kerwe-Fußballspiel ausgetragen, in dem die Kerweborsch überraschend mit 4:6 dem Gemeinderat unterlagen.

Kleinere Blessuren aus dem Fußballeinsatz, durchfeierte Nächte nach den beiden Kerwe-Partys der Vortage und ein Regenguss kurz vor Beginn des Kerweumzugs am Sonntag – doch die Beteiligten störte das nicht. Schließlich hatten alle viel Mühe in die Organisation des Umzuges gesteckt, der auch in diesem Jahr den Höhepunkt der Kerwe bildete. Thema des diesjährigen Umzuges war natürlich der Fußball. Weltmeisterlich im schwarz-rot-goldenem Outfit feierten die Kerwemäd ausgelassen den Sieg der Bischheimer bei dem im Juni in Gauersheim ausgetragenen Kerweborsch-Fußballturnier. Auf dem Podest ihres Fußballfeldwagens präsentierten sie stolz den gewonnenen Pokal. Diese Trophäe wiederum wurde während des Umzuges vom Gemeinderat „erobert“, der noch kurzfristig die Front des eigenen Umzugswagens auf „Kerweborschturniersieger-Besieger“ aktualisiert hatte. Übermütig wurden die Ratsmitglieder nicht müde, auf ihren frisch errungenen Sieg beim Kerwe-Turnier hinzuweisen. Letztes Jahr noch elegant im Frack gekleidet, zeigte sich der Gemeinderat dieses Jahr in lässiger Strandmode. Urlaubsbedingt konnten nämlich nicht alle Mitglieder am Umzug teilnehmen. Musikalische Unterstützung erhielt der Umzug vom Spielmannszug Kriegsfeld und der Bechtheimer Guggemusik „Wingerdsgeischder“. Hiervon ließen sich Vierbeiner des Pony- und Pferdesportvereins „Alter Hof“ kein bisschen irritieren. Als süße Glückspilze luden die Kinder des Turnvereins Bischheim zu ihrem immer freitags stattfindenden Kinderturnen ein und verteilten ihre Süßigkeiten an das Publikum. Die Gäste aus Stetten, Ilbesheim, Gauersheim und Weitersweiler nutzten mit ihren Rollen die Gelegenheit, auf die eigenen noch ausstehenden Kerwe-Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Kerwekönigin Nina II., die am Samstag auf der Kerwe-Party im „Alten Hof“ gekrönt worden war, winkte fröhlich mit einem Staubwedelzepter von ihrem Thron und verteilte Spülschwämme. Ein übergroßes knallrotes Gummiboot bahnte sich seinen Weg durch die Bischheimer Straßen. Dem ebenfalls riesigen Kerwebaum wurde dieses Jahr die Ehre eines ganz eigenen Traktoranhängers zuteil. Ohrenbetäubend kamen außerdem ein „Safetycar“ und ein Kartfahrzeug zum Einsatz. Den krönenden Abschluss bildete wieder einmal die vom Kulturverein unterstützte Umzugsnummer: ein Westernsaloon, der mit viel Liebe zum Detail ausgestaltet wurde und sicherlich bei Gegenbesuchen auch in den Umzügen der Nachbargemeinden zum Einsatz kommen wird. Pech hatten die Bischheimer mit dem Wetter bei der Kerweredd. Nachdem der Kerwebaum erfolgreich gesteckt war, setzte erneut ein Regenschauer ein. Das störte die Kerwegemeinschaft jedoch wenig. Sie zog kurzer Hand in die benachbarte Gemeindescheune um. Aus luftiger Höhe verkündete der Redner Michael Mahler, dass in Bischheim nur interessant ist, wer einmal in der Kerwe-Rede stand. In lustigen Reimen berichtete er von überlauten Kaiserslautern-Fans im Ort, von Rangierschwierigkeiten der letztjährigen überdimensionalen Eisenbahnzugnummer in der Nachbargemeinde und von dem beinahe durch das Bischheimer Osterfeuer ausgelösten Großeinsatz der Kirchheimbolander Feuerwehr. Auf dem für Verkehr abgesperrten Kerweplatz bot der Zirkus Pepperoni den Kindern ein kleines Karussell. Am Kerwemontag fand nach Frühschoppen und Mittagstisch das traditionelle Tischfußball-Turnier im Gasthaus „Zur alten Schule“ statt. Heute Abend wird die Kerwe begraben und mit dem anschließenden „Leichenimms“ bis zum nächsten Jahr verabschiedet. (cbb)

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