Donnersbergkreis Flut noch großes Thema

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Auch nach rund 16 Monaten ist die verheerende Flutkatastrophe im Moscheltal in den betroffenen Gemeinden ein Thema. So auch beim Obermoscheler Neujahrsempfang, an dem Stadtbürgermeister Holger Weirich über den Stand der Sanierungsarbeiten informierte. Die letzten seien erst vor kurzem abgeschlossen worden, sagte der Stadtchef vor zahlreichen Besuchern im evangelischen Gemeindehaus.

So sei etwa eine Flutklappe eingebaut worden, die verhindere, dass sich Wasser von der Moschel in den Flutgraben drückt. Umgekehrt sei damit auch der Abfluss aus dem Flutgraben in die Moschel verbessert worden. Etlichen Flutopfern habe aus Mitteln des Stadtkernsanierungsprogramms geholfen werden können, betonte Weirich. Apropos: Dank der seit zehn Jahren laufenden Stadtkernsanierung hätten zahlreiche ortsbildprägende Gebäude im Altstadtgebiet erhalten bleiben und erneuert werden können. Mittlerweile liege die Fördersumme bei mehr als zwei Millionen Euro. Als Beispiel nannte Weirich die ehemaligen Schulen. Eingegangen ist der Bürgermeister auch auf den augenfälligen Missstand in der „Unnergass“, den die Stadt gerne beseitigt hätte. „Viele Anstrengungen haben wir unternommen, aber noch immer ohne Erfolg“, sagte Weirich. Obwohl es sich um ein kostengünstiges Baugrundstück handele und es schon Detailplanungen zur Nutzung gebe, habe bisher kein Investor angebissen. Umso erfreulicher sei, dass sich in der Nachbarschaft neue Anwohner und demnächst eine Lederschneiderei ansiedelten. In Sachen Gebietsreform gebe es noch Fragen über Fragen, so Weirich. Eine davon sei, ob dieses Jahr eine Entscheidung fallen werde. „Vor den Landtagswahlen bestimmt nicht“, so seine Vermutung. Solange keine grundlegenden Änderungen eintreten, sollte der Bürgerentscheid von 2012 Bestand haben, betonte Weirich. Damals hatten in Obermoschel rund 90 Prozent dafür gestimmt, dass die VG Alsenz-Obermoschel einen Zusammenschluss mit einer VG im Kreis Bad Kreuznach anstreben soll. Ferner informierte Weirich darüber, dass der „heißgeliebte“ Funkmast auf der Burg entfernt, allerdings auf dem Landsberg belassen werden soll. Damit will man eine „handy-freie“ Zone gerade für die kleineren umliegenden Gemeinden wie Unkenbach, Sitters oder Niedermoschel vermeiden. In diesem Jahr sollen auch die letzten energiesparenden LED-Straßenleuchten installiert werden. Womöglich biete sich die Möglichkeit, das Wingertshäuschen am Seelberg mit einer Beleuchtung auszustatten, teilte Weirich weiter mit. Allerdings werde sich die Stadt auch dieses Jahr nicht alle Wünsche erfüllen können: So werde es derzeit keine Kehr- und Schneeräummaschine, keinen Laubsauger sowie keine neue Heckenschere geben. Die katholische Kirche habe leider ein ähnliches Problem wie die politischen Gemeinden, resümierte Kaplan Sebastian Karukayl: Es sei nicht einfach, genügend Kirchenmitglieder für die freiwilligen Arbeiten zu finden. Dies mache sich schon bei den Sternsingern bemerkbar, die dem Empfang einen Besuch abstatteten und Spenden für den Spielplatz sammelten. Karukayl rief dazu auf, sich allgemein mehr an den örtlichen Aktivitäten zu beteiligen. Der protestantische Pfarrer Dieter Ruble hob wie auch der Kaplan die gute Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden und der politischen Gemeinde hervor. Dies mache sich besonders beim Kindergarten bemerkbar. Ferner betonte er, Herausforderungen wie etwa die Flüchtlingspolitik ließen sich nur gemeinsam bewältigen. VG-Bürgermeister Arno Mohr hob hervor, dass sich viele Bürger in der Verbandsgemeinde ehrenamtlich engagierten. Erfreulich sei die jüngst erfolgte Versorgung von Obermoschel und Niedermoschel mit dem schnellen Internet durch die Firma Pfalz-Connect. In diesem Jahr soll eine Informationstafel am Wingertshäuschen aufgestellt werden, die über die Historie des Weinbaus in der Region informieren wird. Ferner wolle man in dem gemeinsamen Projekt mit der VG Meisenheim die Leerstandsproblematik angehen und die Situation der Geschäfte beleuchten, auch im Hinblick auf den immer mehr zunehmenden Onlinehandel. (llw)

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