Adventskalender Fast ein ganzes Leben lang beim Roten Kreuz

Siegfried Nurmuhamed beim Einsatz im Fritz-Walter-Stadion.
Siegfried Nurmuhamed beim Einsatz im Fritz-Walter-Stadion.

Seit einem halben Jahrhundert engagiert sich Siegfried Nurmuhamed beim Roten Kreuz in Winnweiler.

Siegfried Nurmuhamed ist viel herumgekommen: Rock am Ring, der ZDF-Fernsehgarten oder das Fritz-Walter-Stadion bei Heimspielen des 1. FCK sind nur eine Auswahl der Veranstaltungen, bei denen er mit dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes aus Winnweiler im Sanitätsdienst schon mitgeholfen hat. Demnächst kommt mit Berlin ein neues Ziel dazu: Bei der Silvesterfeier am Brandenburger Tor wird auch eine Gruppe aus Winnweiler vor Ort sein. Auch ins Ausland führte das Rote Kreuz Nurmuhamed schon mehrfach. Während des Golfkrieges habe er an der Grenze zum Iran beim Aufbau eines Flüchtlingscamps geholfen. Dazu kommen Hilfstransporte nach Bosnien, Rumänien oder in die Ukraine. All das erzählt er mit der größtmöglichen Bescheidenheit, als sei es eine Selbstverständlichkeit.

Beim Roten Kreuz in Winnweiler ist Siegfried Nurmuhamed eine Institution. Seit 51 Jahren ist der 66-Jährige dort ehrenamtlich aktiv. Angefangen hat seine Laufbahn beim Jugendrotkreuz in Imsweiler, in das er 1972 eingetreten ist. Das Interesse an der Arbeit des DRK führte ihn dort hin, sagt er. 1979 half er, den Ortsverein in Winnweiler wiederzubeleben, dem der gebürtige Winnweilerer bis heute treu ist. Als Bereitschaftsleiter koordiniert er dort die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

Anforderungen an Helfer heute höher als früher

„Das Ganze zu organisieren, ist die meiste Arbeit“, betont Nurmuhamed. Bei Rock am Ring beispielsweise muss alles für den Stand selbst mitgebracht werden. Zudem treffen sich die Ehrenamtlichen des Sanitätsdienstes wöchentlich zur Ausbildung. Nurmuhamed war lange hauptamtlich beim Rettungsdienst, ist nun in Rente und nutzt die zusätzliche Zeit für sein Ehrenamt. Etwa jeden zweiten Tag ist er im Vereinsheim in Winnweiler. In 50 Jahren beim Roten Kreuz habe sich vieles verändert. „Die Medizin geht ja immer weiter“, sagt Nurmuhamed. So habe man zu Beginn seiner Zeit bei Erste-Hilfe-Kursen – die er auch heute noch anbietet – in erster Linie das Anlegen von Verbänden gelernt. Heute decke ein solcher Kurs alle Bereiche ab. Insgesamt seien die Anforderungen an die Helfer heute „viel, viel höher“.

„Corona war für uns eine Herausforderung“, so Nurmuhamed. Im März 2021 eröffnete man gemeinsam mit dem Ortsverein in Münchweiler mehrere Testzentren in der Verbandsgemeinde. Nurmuhamed wurde Ende 2020 auch damit beauftragt, ein mobiles Impfteam aufzustellen, das dann jedoch nach und nach mit hauptamtlichem Personal gefüllt wurde.

Auch bei der Feuerwehr aktiv

Neben der Arbeit im Ortsverein Winnweiler ist Nurmuhamed auch Vizepräsident des Kreisverbandes und war zudem lange bei der Freiwilligen Feuerwehr in Winnweiler aktiv. Was ihn nach all der Zeit noch antreibt? „Die Arbeit in der Gemeinschaft“, sagt er. Bei der gemeinsamen Arbeit auf Veranstaltungen zu sehen, wie die Helfer das zuvor Gelernte anwenden können, motiviere in bis heute. Trotz des großen Aufwands denkt er daher noch nicht ans Aufhören: „Solange es nicht weh tut, werde ich das noch machen.“

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