Donnersbergkreis „Experience“ fliegt der Konkurrenz davon

„Mamma mia“ – was für ein Auftritt! Auch die Ballettschule „Flex & Point“ trat beim Wettbewerb an.
»Mamma mia« – was für ein Auftritt! Auch die Ballettschule »Flex & Point« trat beim Wettbewerb an.

16 Teilnehmer, fünf Stunden Sitzung, ein strahlender Sieger: Die Turnier-Tanzgruppe „Experience“ des TuS Kriegsfeld wurde von der aus Patricia Küll, Thomas Neger und Simone Mohra bestehenden Jury zum SWR-Super-Fasnachter 2018 gekürt. Doch auch die anderen Teilnehmer, die bei der Kibo-Karnevalgesellschaft zu Gast waren, zeigten am Freitagabend in der Kirchheimbolander Stadthalle Glanzleistungen – besonders die Lokalmatadore wurden ausgiebig gefeiert und bejubelt.

Die Tanzgruppe „Experience“, von Tina Raab und Julia Gärtner trainiert, tanzte ihre Show „Alien Invasion – The Return“ in spacigen Kostümen. Anfangs noch schwarz gekleidet, wechselten die Tänzerinnen während der Vorstellung ihre Kostüme und präsentierten sich in knalligen Farben mit leuchtenden Elementen. Ein kraftvoller, aus-drucksstarker Tanz zu Musik mit viel Beat verkörperte gejagte Ali-ens, die anschließend obduziert wurden. Das Ganze wurde mit spektakulären Hebefiguren und Equipment untermauert. Selbst ein kleiner Wackler bei einem dieser gewagten Elemente konnte die Gruppe nicht vom Sieg abbringen. Die „Experience“-Tänzerinnen kamen an diesem Abend von einem anderen Planeten und flogen anschließend der Konkurrenz davon. „ Mamma Mia“, was für ein Wahn-sinn! So dachte man auch bei den Vorführungen der Vertreter aus Kirchheimbolanden. Die Tänzerinnen der Ballettschule Flex & Point begeisterten das Publikum mit ihrer Vorstellung nach dem gleichnamigen Musical. Die aufwendigen und den Stil des Musicals treffenden Kostüme wurden oft gewechselt. Der Tanz, durch Ballettelemente geprägt, war ein wahrer Augenschmaus: Synchron, gelenkig und mit viel Ausdruck präsentierten sich die Tänzerinnen auf unterschied-lichste Weise. Toll auch die weiße, vom Licht angestrahlte Wand, die spielerisch auf der Bühne erschien und einen geheimnisvollen Schattentanz herbeizauberte. Das Publikum kam aus dem Jubeln gar nicht mehr raus, vor allem, als die Trainerinnen Kristine Uhl, Nora und Lisa Frölich am Ende eine in den Abgang integrierte Tanzeinlage aufs Parkett legten. Nicht weniger gejubelt wurde bei der Wahnsinns-Vorstellung von „MFT“: Die Willig-Geschwister von der Kibo-Karnevalgesellschaft wurden von Vater Kai Willig unterstützt. Der stotternde Dr. Meisenspinner (Felix Willig) leitete zusammen mit Professor Knallkopp (Tim Willig) eine Nervenklinik namens KIB: „Klinik für Individualisten und Bekloppte“. Das wurde urkomisch durch Wortwitz und Gesangseinlage von den beiden Ärzten und ihren Patienten dargestellt. Wortwitz und Kostüme brachten ein tolles Zusammenspiel. So Moritz Willig als Patient in Superman-T-Shirt, der sich manchmal fühle, wie ein Superheld, dann wiederum Angst habe, keine Frau zu finden. „Dann muss man auch mal 500 Meilen dafür laufen“, riet ihm der Doktor. „So wie damals in den Ardennen“, rief Kai Willig in Generalskostüm dazwischen. Gefolgt von einer Gesangseinlage, bei der der Professor die Liedzeilen zum Leidwesen der anderen Musiker zum Besten gab. Komik, Witz, Gesang – alles passte zusammen! Ernst-Ludwig Huy trat als Ge-spenst Huy Buh in die Bütt. Bereits der erste Reim strotzte vor Selbstironie und ließ das Publikum applaudieren: „Von draußen vom Walde, da komme ich her. Ich bin ein Gespenst und eindeutig zu schwer.“ Inhaltlich nahm er die aktuellen politischen Geschehnisse in gekonnten Reimen aufs Korn. Da werde „ungeniert vier Woche sondiert“ und Angela Merkel „rennt do rum, zwischen all denne Pinkel – wie e uffge-scheuchtes Hinkel“, resümierte Huy. Für ihn stand fest: „Dann lieber dick, ein Gespenst und Huy Buh“. Auch die von auswärts angereisten Mitstreiter boten den närrischen Zuschauern einiges. Die „Kamelle Kapelle“ aus Bitburg heizte dem Publikum mit ihrer Stimmungsmusik ordentlich ein und belegte den dritten Platz. Andreas Scherer aus Böhl-Iggelheim als Pälzer Winzer witzelte über die Skandale um die Hitlerglocke in der Pfalz. Publikum und Jury gefiel’s, so dass er mit Platz zwei belohnt wurde. Ebenfalls sehr gelungen waren die Vorstellungen der anderen Tanzgruppen: „Sensation Step“ aus Hillesheim flogen als Adler über die Bühne, die Tanzgruppe „In-Team“ aus Stromberg entführte das Publikum zu Alice im Wunderland, und das große Tanzcorps der KG Wissen trumpfte mit einem rockigen Tanz zu bekannten Hits auf. Ein abwechslungsreicher Abend, aus dem gefühlt alle Teilnehmer als Sieger hervorgingen. Die PREISTRÄGER: —1. Platz: Tanzgruppe Experience (TuS Kriegsfeld), —2. Platz: Andreas Scherer als Pälzer Winzer von der „Mussbacher Ausles“, Böhl-Iggelheim, —3. Platz: Kamelle Kapelle, Bitburg.

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