Donnersbergkreis Es wird auch auf fremde Handtücher geschwitzt

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Die Sauna im Kibobad platzt immer wieder aus allen Nähten – diesen Eindruck von RHEINPFALZ-Lesern kann auch VG-Werkleiter Ulrich Kurz bestätigen. „Ja es stimmt, manchmal ist es schon sehr voll.“ Im vergangenen Jahr besuchten fast 13.000 Gäste den Schwitztempel, rund 1800 mehr als 2015.

Kumuliert zählte das Kibobad in der Sauna im vergangenen Jahr täglich rund 42 Gäste. „Das bedeutet aber, dass wir nicht selten Tage haben, an denen 60, 70 oder 80 Gäste in der Sauna sind“, sagt Kurz. Manchmal seien es auch noch mehr. Konzipiert und berechnet wurde die Sauna vom Planungsbüro Famis ursprünglich für 26 Besucher täglich. Die Folge: Liegeplätze sind gerade zur kühlen Jahreszeit für die allermeisten Gäste nicht verfügbar, und bei den Aufgüssen wird es oft unangenehm eng. Allein von September bis Dezember des vergangenen Jahres besuchten rund 4700 Schwitz-Freunde die Anlage. Im Normalfall wird diese von zwei Bad-Mitarbeitern betreut, die sowohl Aufgüsse durchführen als auch die Getränke-Theke bedienen. „Zwei Mitarbeiter brauchen wir hier mindestens“, sagt Kurz – auch mit Blick auf die zurzeit laufenden Prüfungen des Landesrechnungshofes, der Einsparungen fordert. „Wir hatten vor Kurzem den Fall, dass ein Saunagast einen Herzanfall hatte. Wir konnten ihm schnell helfen, und der Gast konnte gerettet werden. Ich will mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn wir nur einen Mitarbeiter da gehabt hätten, der zu dem Zeitpunkt vielleicht gerade woanders einen Aufguss gemacht hätte“, sagt Kurz. Ausgesprochen gut angekommen sei die Sanierung der Außensauna. Die alte Kabine wurde komplett umgebaut und in eine rustikale Blockhaus-Sauna verwandelt (wir berichteten). „Das ist eine deutliche Aufwertung, die bei den Gästen sehr gut ankommt. Möglich, dass auch deshalb die Zahlen nochmals gestiegen sind“, sagt Kurz. Zudem geht er davon aus, dass die Modernisierung des Saunaofens und der Technik auch Energie-Kosten einspare. „Wir haben von Gas- auf Stromheizung umgestellt. Da wir einen Großteil des Stroms selbst erzeugen, spart das Geld ein.“ Wie sich genau Ausgaben und Einnahmen bezogen auf die Sauna verhalten, lasse sich allerdings nur schätzen. „Wir haben das Problem, dass viele Kosten von Bad und Sauna nicht getrennt werden können. Wir gehen aber – auch mit Blick auf die Erfahrungen anderer Bäder – davon aus, dass die Sauna selbst Gewinn erwirtschaftet, während das Schwimmbad wie überall deutlich mehr kostet, als es einbringt.“ Auch das sollte der Politik zu denken geben, ob und wie eine Neukonzeption und Erweiterung der Sauna sinnvoll sei. „Es ist wichtig, die Anlage auch für die Zukunft fit zu halten. Es wird vermehrt Kritik an das Personal herangetragen, dass es Besuchern zu voll ist. Wir wissen auch, dass Gäste nicht mehr kommen, weil es ihnen zu voll ist oder weil sie keinen Liegeplatz haben“, so Kurz. Man sei mittlerweile in der glücklichen Situation, dass das Nachbargrundstück auch der VG gehöre, allerdings sei es nicht damit getan, einfach eine neue Außensauna zu bauen. „Der Bedarf ist da. Für eine Erweiterung oder Umgestaltung wäre aber zunächst einmal ein Konzept notwendig, das auch Fragen wie die Einsehbarkeit des Grundstücks oder den Personalbedarf berücksichtigt“, so Kurz. |fky

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