Donnersbergkreis Eine Brücke für die Festgäste

In Ramstein wird’s eng. Die Aufbauarbeiten für den Rheinland-Pfalz-Tag sind in vollem Gange. Rathaus-Mitarbeiter, Ehrenamtler, Einwohner – sie alle ziehen an einem Strang, damit bis zum Beginn des Landesfests alles steht.

Rosa Ketten baumeln am Kran, wuchten Stück für Stück das Riesenrad auf 40 Meter Höhe. Bundeswehr und amerikanische Streitkräfte ziehen in Windeseile ein Versorgungszelt hoch. Elektriker und Installateure kümmern sich um die Strom- und Wasserversorgung. So kurz vor dem Landesfest brummt die Aufbauarbeit. Im Reichswaldstadion tanzt um die Mittagszeit der Arbeitsbär. Jeder weiß, was er zu tun hat. Hier, wo ab morgen das Riesenrad für Weitblick sorgt, die Streitkräfte unter anderem einen Tornado präsentieren und die Vielfalt der Region auf der Bühne in der Westpfalz-Arena zu sehen sein wird, rollen die Lastwagen. Ein rüstiger Traktor der US-Streitkräfte schiebt die Versorgungsgeneratoren zum rechten Fleck. Flugs werden blaue und schwarze Leitungen unter Bleche verfrachtet – es soll ja niemand hinfallen. Die Kehrmaschine rollt sich schon mal warm, Ramstein-Miesenbach will sich sauber präsentieren. Männer der Stadtwerke zapfen mal eben die Straßenlaterne am Eingang an. Lauter motivierte Mitarbeiter halten sich das gesamte Wochenende in Bereitschaft, damit es keinen Engpass in der Strom- oder Wasserversorgung gibt, berichten sie. Von höchster Motivation aller Mitarbeiter im Rathaus weiß auch Ralf Hechler, Beigeordneter der Stadt Ramstein-Miesenbach, zu berichten. „Die wollen es wirklich wissen“, ist er stolz auf seine Truppe. Und nicht nur auf die. Am Eingang des prallen Aufbaus steht Manfred Padrock. Der Rentner gehört zur Reservistenkameradschaft Ramstein/Landstuhl und sieht es als völlig normal an, von morgens acht bis abends acht Uhr ehrenamtlich beim Landesfest mitzuhelfen. „Klar“, berichtet er, „die brauchen doch Leute.“ Und die Festgäste, die wollen ordentlich essen, nicht nur unterhalten werden. Ein Fall für Bernd Habermann. Der gelernte Koch ist ebenfalls ehrenamtlich mit von der Partie. Er überwacht den Aufbau des kleinen Zeltes direkt am Reichswaldstadion, telefoniert zwischendurch wegen der Anlieferung des Fleisches. Das kommt zu den Amerikanern, seinem Arbeitgeber, ins Kühlhaus. „Heute Abend schneide ich eine Tonne Schweinekamm zu Steaks“, sagt er mit Blick auf den langen Tag, den er noch vor sich hat. Habermann sieht’s gelassen. Seine kleine Edelstahlküche steht schon an Ort und Stelle, und wenn er gut vorbereitet ist, dann kann er aus der Containerküche in einer Stunde 4000 Menschen versorgen. Das ist das Stichwort für Ralf Hechler. Wenn das Wetter mitspielt – und der Wetterfrosch scheint ein feierfreudiger Westpfälzer zu sein –, dann erwartet Hechler am Freitag 20.000 bis 30.000 Besucher, am Samstag rechnet er mit 50.000 und am Sonntag durchaus mit 70. 000 Besuchern. Für die Landesfest-Besucher wurde noch eigens eine Brücke über den Moorbach gelegt, damit die Gäste auf ganz kurzem Weg vom Bahnhof aus am Rande des Naturschutzgebietes zur Westpfalz-Arena gelangen, die Attraktionen und Angebote im Reichswaldstadion in Augenschein nehmen und dann über die Schernauer- und Miesenbacher Straße mitten durch den Bauern- und Handwerkermarkt und die Energiemeile in die Innenstadt zum Markt der Städte und Landkreise gelangen. Die ersten Bühnen stehen ebenfalls bereits. Der idyllische Schlenker, auf dem sich der Kuckuck schon mal einsang, ist nur möglich, weil Karl Weber, der Eigentümer des Grundstückes, seinen Segen dazu gab. „Ohne sein Ja hätten wir das Landesfest nicht so kompakt verbinden können“, ist Hechler froh. Überhaupt scheinen in Ramstein-Miesenbach alle an einem Strang zu ziehen. Morgen fällt im Schulzentrum an der Schernauer Straße der Unterricht aus. „Viele Schüler sind als Volunteer eingespannt oder machen irgendwo mit“, so Hechler. Am Montag ist Wandertag, damit der Schulbetrieb beim Abbau und Großreinemachen nicht gestört wird. Bis dahin ist aber noch Zeit. Erst mal läuft der Countdown. Mit der Schernauer- und der Miesenbacher Straße sind die ersten Straßen schon gesperrt. Heute werden in der Innenstadt die Standzelte aufgebaut. Ab morgen, elf Uhr, ist die Innenstadt dicht. „Wir machen den äußeren Ring zu. Ich weiß, das ist für einige ärgerlich, aber es ist auch ein Stück eigene Sicherheit“, erklärt der Beigeordnete, dass es einfach sein muss. Noch rollt der Verkehr. Der Fußball rollt dagegen so schnell nicht mehr. Die Tore sind nämlich weg, die Gestänge auf dem Hartplatz mussten sogar rausgestemmt werden. Dafür kommen heute dann der Sportbund, der 1. FC Kaiserslautern und viele Sportvereine, die alle ihr Lager auf dem großen Rasenplatz aufschlagen werden. Sogar ein Segelflieger wird darunter sein. (thea)

x