Donnersbergkreis Ein wahrer Methusalem

Ein Stammumfang von fast fünf Metern und an die 30 Meter hoch: Die Bismarckeiche bei Johanniskreuz beeindruckt aber nicht nur du
Ein Stammumfang von fast fünf Metern und an die 30 Meter hoch: Die Bismarckeiche bei Johanniskreuz beeindruckt aber nicht nur durch ihre schiere Größe, sondern auch durch ihr hohes Alter.

Mitten im Herzen des Pfälzerwaldes überragt die Bismarckeiche alle ihre holzigen Kollegen. Seit geschätzten 400 bis 500 Jahren hat der Methusalem schon seine Wurzeln in den Grund bei Johanniskreuz geschlagen und steht trotz seines hohen Alters immer noch voll im Saft.

Kerzengerade strebt die Eiche gut 30 Meter dem Himmel entgegen, spendet den Buchen unter ihr mit ihrer mächtigen Krone Schatten. Otto von Bismarck hätte an dem eindrucksvollen Ensemble vermutlich seine Freude gehabt. Trägt doch die alte Eiche seit über 100 Jahren zu Ehren des ersten deutschen Reichskanzlers seinen Namen. Das Kaiserreich ist lange Vergangenheit. Die Kaiser-Wilhelm-Buche, auch so ein ehrenvoller Baum im Pfälzerwald, ist 1990 bereits gefallen. Otto von Bismarck ist bekanntlich ebenfalls längst Geschichte. Nur die alte Bismarckeiche, sie lebt, strahlt Vitalität aus und wächst weiter. Nicht viel und auch nicht mit bloßem Auge erkennbar, aber jährlich bis zu einem Zentimeter legt der Holzkoloss an Umfang schon noch zu. Burkhard Steckel, Forstamtsleiter in Johanniskreuz und aktueller Hüter der Bismarckeiche, notiert die Daten des Veteranen anno 2015 wie folgt: Der Stammumfang, gemessen in einem Meter Höhe über dem Boden, kommt auf 4,80 Meter. Das bedeutet einen Brusthöhendurchmesser von gut 1,50 Meter und ein Erdstammstück von neun Festmetern Holz. Der Baum ist ein Juwel, aber nur wenn er stehen bleibt. Und genau das wird er, auch wenn er nicht das Etikett eines Naturdenkmales trägt. Warum die Eiche nicht als solches gelistet ist, weiß Steckel nicht. Er kennt auch nicht das genaue Alter. „Die Eichenbestände in der Umgebung sind runde 300 Jahre alt, das wissen wir. Die Bismarckeiche ist vom Umfang her geschätzt 100 bis 200 Jahre älter“, nähert sich Steckel fachlich dem Alter des Veteranen an. Freilich gibt es bundesweit noch ältere Exemplare: Die als „Tausendjährige Eichen“ beschriebenen Baumgiganten stehen aber nicht mitten im Wald, sondern frei in der Landschaft. Besonders dicke Exemplare sind im deutschen Baumarchiv gelistet. Dort finden sich unter den dicksten Eichen Giganten mit über zwölf Metern Stammumfang. Info Wer vom Parkplatz in Johanniskreuz aus auf den Rundwanderwegen sieben oder acht losmarschiert, der kommt der Bismarckeiche relativ nahe. Ein kleiner Trampelpfad führt zu dem Baum-Methusalem, der mit einem Holzschild gekennzeichnet ist.

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