Donnersbergkreis Ein Traumstart sieht anders aus

«Winnweiler.»Wenn die Doppel nicht fallen ... Dann führt das dazu, dass die Donnersberger Dart-Cracks schon früh in der Saison ihre Ziele (teils) korrigieren müssen: Nach dem ersten RPDV-Blockspieltag zieren der DSV Donnersberg und die SG Zillbachtal das Tabellenende der Landesliga. Dicke Überraschung. Insgesamt nur ein Punkt ist eine dürftige Ausbeute. Druck bleibt aber ein Fremdwort – weil es 2017/18 keinen Absteiger geben wird. Wie auf der Teamcaptain-Sitzung enthüllt wurde, wird die Liga – um den Wettbewerb zu fördern – um zwei Regionalligisten auf acht Klubs aufgestockt.

Am frühen Sonntagabend, als Christoph Marschall im Winnweilerer Festhaus Stühle stapelt, Oches abbaut und Tische wischt, schaut er ernst drein. Der Lohnsfelder ist als einziger seines Teams übrig – acht Stunden lang war die Halle so prall gefüllt, dass Kondenswasser die Scheiben herunterlief. Jetzt ist das Gebäude gähnend leer. Und Marschall müde. „Das war nicht ganz so atemberaubend“, hadert der Co-Kapitän des Landesligisten DSV Donnersberg. Genauer gesagt war es sogar ziemlich mager. Dabei war der renommierte Klub optimistisch in die Saison gegangen – bis in der ersten Partie prompt alles anders kam: Der DC Kroko Eifel, den Marschall in seiner Prognose als klaren Absteiger gesehen hatte, trat mit einer ganz starken Mannschaft auf, die niemand erwartet hatte. Andreas Gradert, Adriano Comiotto, Marco Becker – das sind schon Hausnummern. „Ich hatte da ganz andere Leute im Hinterkopf“, bekannte Marschall. 4:8. Nichts war’s für den DSV mit dem Pflichtsieg gegen den direkten Rivalen. Andreas Lang verzweifelte auf die Doppel, Christoph Eckel, am Vortag Dritter im Einzel (siehe „Zur Sache“), wurde vom brillant aufspielenden ehemaligen Bundesligisten Comiotto mit 3:0 weggebügelt. „Bei uns lief es heute überhaupt nicht“, so Eckel. Und am Mittag wurde es nicht besser: Gegen den DC Zweibrücken ging der DSV mit 4:4 aus den Einzeln – er verlor 5:7, hatte fünf Matchdarts für ein Remis. Das abschließende 3:9 gegen Top-Titelfavorit DC Nostra Dart Mus Kaiserslautern – kein Wunder. Marschall, neben Eckel einziger Akteur, der zweifach im Einzel punktete, betonte: „Wir haben uns sofort andere Ziele gesteckt. Wir wollen die Klasse nicht mit null Punkten beenden. Alle Mannschaften sind bärenstark.“ Null Punkte – am Ende einer Saison schaffte das bisher nur ein Team: „Pfalzpower“ um den heutigen Oldie und Zillbachtaler Helmut Krehbiel. Dessen lila Truppe geht schon mal nicht komplett leer aus: Man erkämpfte sich ein 6:6 gegen den DSC Bandits Kastellaun. Die kurzfristige Euphorie, erhielt gegen Nostra einen 4:8-Dämpfer. „Es ist wie immer“, klagte Zillbachtals Michael Sittel. „Wir sind früher unten und quälen uns auf den Doppeln.“ Das Scheitern mit den letzten Pfeilen hat einen mentalen Ursprung: Einige Zillbachtaler fühlen sich wegen starken Trainingsleistungen unter Druck, der Zwang der Bestätigung fördert Schwächen in der Präzision, ein Zittern im Handgelenk. Klar aber, dass das Scoring im Spiel, die Quote auf die Doppel nicht so konstant wie am Practice-Board sind. Ein Umdenken und ein Herunterschrauben individueller Ambitionen sind notwendig. „Man kann nicht immer die Top-Leistung wie im Training abrufen. Sonst wären wir alle nicht hier“, stellte Co-Spielführer Horst Raupach, der Hartmut Pucken vertrat, richtig. Gegen Kroko Eifel rannte die SGZ schnell einem 0:4 hinterher. Den Rückstand holte sie zwar auf, konnte aber im letzten Doppel die zweite Pleite nicht abwenden: 5:7. Die als Spitzenklub gestartete SG hat noch vier Blockspieltage, um die Scharte auszuwetzen. Kein Zuckerschlecken in einer Liga, in der jeder jeden vom Board fegen kann. Auch der DSV, auch die SGZ. Wenn die Nerven mitspielen. Zur Sache

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