Donnersbergkreis Ein Stück authentisches Cuba auf der Bühne

Haben den Son Cubano, der durch den „Buena Vista Social Club“ durch die Welt ging, authentisch in ihrem Blut: Son el Nene (Dritt
Haben den Son Cubano, der durch den »Buena Vista Social Club« durch die Welt ging, authentisch in ihrem Blut: Son el Nene (Dritter v. re.) und seine Mitstreiter.

«ROCKENHAUSEN.» Die Kubanische Nacht mit Son del Nene im Schlosspark in Rockenhausen am vergangenen Samstag war mit nahezu 400 Gästen gut besucht und nach Fools Garden ein weiteres stimmungsvolles Glanzstück der Rockenhauser „Sommer-Zeit“.

Für alle, die den traditionellen Son Cubano lieben und ein Stück authentisches Kuba erleben wollten, war dieser Abend ein echter Leckerbissen. „Wir kennen diese Art von Musik vom Buena Vista Social Club“, meinte Dirk Locke aus Dörnbach. „Und das können wir hier live in dieser tollen Open-Air-Atmosphäre im Schlosspark erleben. Dass es hier solche Angebote gibt, finde ich einfach super.“ Diese Ansicht bestärkte auch Brigitta Werner aus Aßlar/Hessen: „Wir waren schon in Cuba und sind deshalb extra für dieses Konzert nach Rockenhausen gekommen, um mit El Nene, der in Cuba eine echt große Nummer ist, wieder einmal authentische cubanische Musik erleben zu können. Wir sind begeistert! Dieser Schlosspark bietet für solch eine Veranstaltung einen eindrucksvollen Rahmen. Ich glaube, wir kommen gerne wieder hierher, zumal wir so erstmals in die Pfalz kamen und Land, Leute und den Wein hier kennenlernen konnten.“ Auch wenn viele schnell vom Rhythmus ergriffen waren und bereits nach wenigen Stücken die ersten Tänzer aktiv wurden, wollte das Feuer der Musik lange nicht auf das Publikum überspringen. Grund dafür war vermutlich die stark eingeschränkte Kommunikation zwischen Bühne und Zuschauern. Wie ein Gast dies in der Pause ausdrückte: „Ich finde es schade, dass die Verbindung zu den Musikern nicht zustande kommt. Ich verstehe wie die meisten hier leider kein Spanisch. Ich weiß also nicht, was der Bandleader sagt oder singt. Die Musik und die Rhythmen sind super, keine Frage. Ich hätte mir aber gewünscht, dass es so etwas wie eine Begrüßung gibt, dass die Band vorgestellt wird und wir etwas über die Musik, die wir hören, erfahren. Zur Not mit einem Dolmetscher.“ Oder wie Kurt Gabelmann aus Rockenhausenes es ausdrückte: „Ich glaube ,wir brauchen noch zwei Cuba libre, dann wird unsere Hüfte lockerer. Vielleicht springt dann auch der Funke richtig über.“ Es mochte auch an der Zusammenstellung des Programms gelegen haben. Nach Aussage seines Tourmanagers Tom Kramer steht für El Nene bei dieser Tour die Vorstellung seines aktuellen Albums im Mittelpunkt. So waren die dargebotenen Musikstücke nicht bekannt. Erst als die Band in ihrer Zugabe den Klassiker „Guantanamera“ anspielte, war plötzlich die begeisterte Stimmung da, die sich jeder den ganzen Abend gewünscht hatte. Ein paar mehr davon, und der Abend wäre perfekt gewesen. Auf seiner dreimonatigen Tour durch Europa, die ihn in die Schweiz, nach Österreich, Polen, Ungarn, Lettland, Litauen, Italien und schließlich nach Deutschland führte, gastierte der durch Wim Wenders auch hierzulande bekannte Sänger Pedro Lugo Martinez alias „El Nene“ mit seiner sechsköpfigen Begleitband in Rockenhausen. Auf der Bühne wirkte El Nene mit seinem ungemein kraftvollen, timbrereichen und melancholischen Gesang wie eine jüngere Version des weltberühmten Ibrahim Ferrer (Buena Vista Social Club), mit dem er auch weltweit getourt war. Neben El Nene war es vor allem der rasta-lockige Trompeter Ernesto Morales Reyes, der sich mit vollem Körpereinsatz und ungemein beweglicher Hüfte darum bemühte, Stimmung zu machen. Er animierte mehrfach zum Tanzen und holte später auch einige Gäste auf die Bühne, um mit ihnen ihre Hüftbeweglichkeit zu trainieren. Auch einige Austauschgäste aus Ruanda, die derzeit an den Schulen in Rockenhausen weilen und von der Stadt spontan zu dieser Veranstaltung eingeladen worden waren, waren begeistert von diesem Konzert.

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