Donnersbergkreis Donnersberger Echo:

Sie kann kommen, die B-48-Ortsumgehung Imsweiler! Diese Woche hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) mitgeteilt, dass gegen den Planfeststellungsbeschluss keine Klagen erhoben worden sind. Heißt: Für das Projekt liegt Baurecht vor. Endlich, dürften nicht nur einige Imsweilerer erleichtert seufzen. Schließlich verspricht die Ortsumgehung zum einen weniger Verkehr für Imsweiler, zum anderen profitierten auch andere Gemeinden von der neuen Straße. Sie sollen leichter zu erreichen sein – ein wichtiger Standortfaktor, wenn es darum geht, Unternehmen in die Region zu locken. Nachdem das Thema Politiker und Bürger bereits seit Jahrzehnten beschäftigt, ist das Baurecht somit ein großer Schritt. Die Freude dürfte bei den vielen Fürsprechern entsprechend groß sein. Eines muss man aber immer noch bedenken: Bis auf der Ortsumgehung tatsächlich Autos fahren können, wird es noch einige Jahre dauern. Die Finanzierung durch den Bund ist noch nicht geklärt – auch wenn sich SPD-Bundestagsabgeordneter Gustav Herzog hier sehr optimistisch zeigt. Und dann ist da noch die Tatsache, dass für die Umgehung sowohl eine Brücke als auch ein Tunnel durch den Berg gebaut werden müssen. Beides erfordert sicherlich noch jahrelange Detailplanung. Ganz zu schweigen von den vier Jahren Bauzeit. Die Ortsumgehung wird uns also noch ein paar Jahre beschäftigen. Wer weiß: Vielleicht stößt man ja bei den Tunnelbohrungen auf eine unentdeckte Goldader – dann wäre zumindest die Sache mit der Finanzierung kein Problem mehr… Knapp zwei Monate vor der Landtagswahl nimmt die Politikerdichte auch im Donnersbergkreis signifikant zu. Der Wahlkampf nähert sich der heißen Phase. Vonseiten der Redaktion ist klar: Für alle Landtagskandidaten gelten hier die gleichen Regeln. Wir stellen alle Kandidaten in einem eigenen Porträt vor. Jeder Bewerber hat die Möglichkeit, seine Termine in unserer Rubrik „Wahlkalender“ zu veröffentlichen. Dabei muss es sich um „echte“ Wahlkampftermine handeln. Besucht ein Kandidat ein Konzert oder eine Prunksitzung, veröffentlichen wir dies nicht. Außerdem wird sich Nils Nager auf einer Sonderseite mit allen Bewerbern beschäftigen. Dass sich Parteien und Politiker auch Berichte über ihre besonderen Wahlkampftermine erhoffen, ist verständlich. Klar ist aber auch: Jeden Termin können und wollen wir nicht wahrnehmen. Schon jetzt füllen Treffen mit Ministern, Landtags- oder Bundestagsabgeordneten auch unseren Kalender. Bis zur Wahl werden es noch mehr werden. Ein kleiner Auszug: Am Donnerstag nahm Integrationsministerin Alt an einem Treffen mit Flüchtlingen, Asylsuchenden sowie Mitgliedern der Rockenhausener Flüchtlingshilfe teil. Am Montag diskutiert Staatsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler mit der Landtagsabgeordneten Jaqueline Rauschkolb beim Bürgercafé in Kirchheimbolanden über die Herausforderungen der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Am kommenden Mittwoch lädt Landtagsabgeordnete Simone Huth-Haage zum Neujahrsempfang mit dem ehemaligen rheinland-pfälzischen Ministerpräsident Bernhard Vogel in die Braustube der Bischoff-Brauerei nach Winnweiler ein. Und am Freitag erwartet der Grünen-Kreisverband Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Direktkandidat Jamill Sabbagh zum Neujahrstreffen in Marnheim. Für die Redaktion heißt das: Termine auswählen, so wie wir es tagtäglich bei anderen Themen auch tun müssen. Wie bedeutsam ist der Termin? Wie relevant für die Bevölkerung? Natürlich hoffen auch manche Einrichtungen, durch den prominenten Besuch etwas mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Das verstehen wir. Wird über einen Wahlkampftermin nicht berichtet, heißt das nicht, dass wir nicht über die Einrichtung berichten wollen. In der Regel bekommt man aber ein realistischeres Bild, wenn man an einem gewöhnlichen Tag vorbeischaut. Bei den Kandidaten trifft die Regelung grundsätzlich auf Verständnis. Gut so. Einen fairen Wahlkampf dürften schließlich alle im Sinn haben.

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